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TS 78: Operation Vergangenheit

TS 78: Operation Vergangenheit

Titel: TS 78: Operation Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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sich, der die Hand wegnahm, als er sah, daß Ross ihn erkannt hatte.
    Die Morgensonne schien Ross ins Gesicht. „Wo ist Ashe?“ fragte er.
    McNeil neigte den Kopf in Richtung der Felswand, fummelte in einer Tasche herum und sagte: „Strecke deine Hand aus, Murdock.“
    Leicht verwundert leistete Ross dem Befehl Folge, und McNeil ließ ein paar Getreidekörner in seine Handfläche rieseln. „Iß das.“
    „Danke für die Delikatesse.“ Ross verzog das Gesicht, achtete aber darauf, daß er kein Körnchen verlor.
    „Gefällt mir nicht“, sagte McNeil in der Sprache der Becherleute. „Die Wunde von Ashe ist weit schlimmer als ich dachte, von einerdrohenden Infektion ganz zu schweigen. Der Wald ist voller Flüchtlinge, die glauben, daß der Teufel hinter ihnen her ist. Und wenn sie dich sehen, dich und deinen grünen Anzug …“
    „Ich möchte das Ding ja gern ausziehen, aber da muß ich erst mal andere Kleider haben. Soll ich nackt herumlaufen?“
    „Da würdest du immerhin bedeutend weniger auffallen.“
    Ross schluckte die Getreidekörner hinunter und steckte sich ein Stück Schnee in den Mund, um seinen Durst zu löschen. „Was schlägst du vor? Und was wird aus Ashe?“
    „Irgendwie müssen wir den Fluß erreichen. Er mündet in die See. Dort können wir vielleicht Kontakt mit dem U-Boot aufnehmen.“

 
14.
     
    Ashe, in dessen Augen sich die Fieberglut seines Körpers widerspiegelte, stützte sich auf den rechten Ellenbogen und murmelte, den Blick ins Leere gerichtet: „Fliegende Untertassen … Ja, das könnte es sein.“
    „Er muß wohl starkes Fieber haben“, vermutete Ross.
    „Denk einmal nach, Murdock. Das Raumschiff kann niemals in dieser Welt erbaut worden sein. Du erinnerst dich doch an deine Freunde: den Kürbiskopf und das Triangelgesicht mit dem Kakaduschopf. Das können nur Wesen von einem fernen Planeten sein.“
    „Aber warum greifen diese Wesen die Russen an?“
    McNeil glitt in die Höhle. Er hatte zwei Hasen erlegt. „Wie geht’s?“ fragte er Ashe.
    „Sagen wir, den Umständen entsprechend gut. Wie weit ist es noch bis zum Fluß? Haben wir schon … Gesellschaft?“
    „Ungefähr fünf Meilen – und Gesellschaft haben wir auch!“
    Ashe richtete sich auf. „Welche Sorte?“
    „Sie stammen nicht aus dem Dorf. Da muß wieder irgend etwas geschehen sein … Ich habe heute morgen fünf Familien gezählt, die nach Westen ziehen.“
    „Die Flüchtlinge aus dem Dorf haben ihnen von dem Besuch der ,nächtlichen Dämonen’ erzählt.“
    „Mag sein“, meinte McNeil. „Doch je früher wir an der Flußmündung sind, um so besser.“
    Ashe lehnte sich zurück. „Die fünf Meilen schaffen wir morgen.“
    Ross hatte inzwischen den beiden Hasen das Fell über die Ohren gezogen und sie fachgerecht zerlegt. „Fünf Meilen in diesem Land sind ein guter Tagesmarsch“, sagte er.
    „Ich werde sie schaffen!“ Ashe sagte es mit Nachdruck.
     
    Am nächsten Tag zogen sie weiter und mußten sich zweimal verstecken, um nicht von den westwärtsziehenden Familien gesehen zu werden, die einen geeigneten Flußübergang suchten.
    „Das sind nicht die Leute Ulffas. Ich würde sagen, sie gehören überhaupt nicht in dieses Gebiet.“
    „Wie gehetzte Tiere auf der Flucht vor einem Waldbrand“, sagte McNeil, die Szene beobachtend. „Oder sollten die Leute vom Raumschiff …?“
    Ashe glaubte, des Rätsels Losung gefunden zu haben. „Es sind die Axt-Menschen!“
    „Axt-Menschen?“ Ross sah ihn groß an.
    „Doktor Webb hat bereits von ihnen gesprochen, du erinnerst dich. Sie tauchen um diese Zeit in der Geschichte auf und kommen aus dem Osten. Ihre Waffe ist eine Axt; sie reiten auf halbwilden Pferden.“
    „Tataren“, bemerkte McNeil und dann sagte er fragend: „So weit westlich?“
    „Keine Tataren“, erwiderte Ashe. „Über die Axt-Menschen wissen wir nur sehr wenig. Vielleicht ziehen sie nach England, vielleicht sind es Ahnen der Kelten, die auch sehr an Pferden hingen.“
    „Und ich sage, je früher wir die Flußmündung erreicht haben, um so besser“, beendete McNeil die Unterhaltung.
    „Leider haben wir keine Flügel“, sagte Ross, und McNeil machte den Vorschlag, ein Floß zu bauen.
    Dieser Plan fand seitens Ross begeisterte Aufnahme. Lieber mitten im Fluß, als den Windungen seines Ufers zu folgen. Aber wie sollten sie das Floß bauen? Sie besaßen ja nicht einmal die primitiven Werkzeuge der Steinzeitmenschen. Unter der Anleitung von Ashe wuchteten sie vertrocknete

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