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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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deutlich von der Schneefläche ab. Es schien sich also um einen viel begangenen Trampelpfad zu handeln. Die Kamera schwenkte ab und verfolgte den Lauf des Weges. Er führte zu einer riesigen Eismauer, die hoch in den trüben Himmel ragte.
    „Die russische Zeitstation! Das muß sie sein! Und dieses Schiff“ – Ross’ Worte überschlugen sich förmlich – „muß mit diesem Angriff auf die Russen zu tun gehabt haben.“
    Der Bildschirm verblaßte.
    „Und wie geht es weiter?“ wollte Ross wissen.
    „Mehr gibt es nicht zu sehen, das ist alles. Wenn sie sonst noch Aufnahmen gemacht haben, sind sie jedenfalls nicht auf dieser Spule.“
    „Ich möchte wissen, ob die Russen sich vielleicht irgendwie revanchiert haben. Vielleicht war es das, was später die Mannschaft umgebracht hat. Vielleicht Bakterien?“ Ross rieb sich aufgeregt die Hände. „Aber das werden wir nie erfahren.“
    Und dann hallte von der Zentrale ein Warnsignal durchs Schiff. Renfry hatte es sich nicht nehmen lassen, dort oben Wache zu halten.
    „Ich glaube, uns steht wieder eine Transition bevor, Leute. Schnallt euch an.“
    Sie rannten zu ihren Liegen. Wo würden sie sich diesmal finden? Wieder eine robotgesteuerte Tankstelle – oder der Heimathafen, den sie alle schon mit Schmerzen erwarteten?
    Wieder ging jener nervenzerrüttende Impuls durch das Schiff, der den Übergang vom Hyperraum in das normale Kontinuum kennzeichnete.
    „Sonne voraus!“ Als Travis die Augen aufschlug, hörte er Renfrys Stimme. „Eins – zwei – vier Planeten. Anscheinend haben wir Kurs auf den zweiten.“
    Wieder Warten. Und dann das Eindringen in die Atmosphäre, die Rückkehr der Schwerkraft, das Vibrieren, das durch das ganze Schiff ging. Das Raumschiff setzte auf, diesmal mit einem leichten Scharren, als wäre die Landung nicht so glatt abgelaufen wie auf der Relaisstation.

 
9.
     
    Die schachbrettartige Anlage der Versorgungsstation, so ungewohnt sie ihnen auch erschienen sein mochte, war immerhin nicht zu weit von ihrer eigenen Erlebnissphäre entfernt gewesen. Aber der Anblick, der sich ihnen hier bot – Travis blickte mit starren Augen auf das wilde Schauspiel vor der Luke – war ein Wirklichkeit gewordener Traum aus einem Märchen.
    Es mußte Nacht sein, aber die Nacht wurde erhellt von einem flammendroten Licht, als spiegele sich ein gigantischer Brand am Himmel. Die rötlich züngelnden Ausläufer dieser monströsen Nordlichterscheinungen ließen die Sterne und den Mond bleich erscheinen, die ansonsten das Firmament beherrschten – ein Mond übrigens, der dreimal so groß war wie der irdische.
    „Luft ist in Ordnung.“ Renfry hatte vorsichtig den Helm abgesetzt, und jetzt taten die anderen es ihm gleich. Die Luft war trocken und erinnerte Travis an das Klima seiner eigenen Wüstenheimat.
    „Dort drüben stehen irgendwelche Bauten.“ Sie drehten sich um und folgten Ross’ ausgestreckter Hand.
    Hatten die Bauwerke auf der Tankstation – so zerfallen sie auch sein mochten – sich dem Himmel entgegengereckt, so kauerten sich jene hier dicht an den Boden, und nicht einmal ihr höchster Punkt überragte die Raumkugel. Eine Vegetation konnte Travis überhaupt nicht erkennen.
    „Wüste …“, sagte er halb zu sich, worauf Ashe ihn fragend ansah.
    „Sie meinen … hier?“
    „Das fühlt man“, erklärte der Apache. „Wenigstens, wenn man sein ganzes Leben in der Wüste verbracht hat.“
    „Ist die Reise jetzt zu Ende?“ fragte Ross.
    „Ich weiß nicht.“ Sie waren in die Zentrale zurückgeklettert. Der Techniker stand vor dem großen Armaturenbrett und betrachtete es mit gerunzelter Stirn. Dann drehte er sich plötzlich zu Travis herum.
    „Sie fühlen die Wüste dort draußen. Nun, ich habe ein Gefühl für Maschinen. Ich weiß nicht, warum ich das sage, aber ich bin überzeugt, daß unsere Reise noch weitergeht.“
    Ashe sah ihn lange an und nickte. „Meinen Sie, daß das noch einmal eine Tankstation ist?“
    „Robots gibt es aber keine“, widersprach Ross.
    „Die könnten ja schon lange verrostet sein“, erwiderte Renfry.
    Er schien es schon zu bedauern, daß er seine Vermutung geäußert hatte.
    Sie gingen zu Bett, aber keiner von ihnen konnte richtig Ruhe finden. Travis mußte einen Augenblick eingeschlafen sein, denn er fuhr auf, als Ross’ Hand ihn an der Schulter berührte. Die beiden jungen Männer gingen in die Messe. Das Gefühl einer drohenden Gefahr ließ den Apachen nicht los.
     
    *
     
    Sie trugen jetzt alle die

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