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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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haben.“
    Aber Travis’ Augen ruhten auf der abgesplitterten Turmspitze, aus deren Fuß der Roboter gekommen war. „Aber wie es scheint, war schon seit einiger Zeit niemand mehr hier.“
    „Maschinen“, erwiderte Renfry, „funktionieren, bis sie zusammenbrechen. Ich möchte sagen, daß die hier bald soweit sind. Wir haben einen Impuls ausgelöst, als wir auf der richtigen Stelle landeten. Die Roboter wurden eingeschaltet, um ihre Arbeit zu verrichten – vielleicht zum letztenmal. Wie lange mag es her sein, daß sie das letzte Schiff aufgetankt haben?“
    „Ich möchte mir gern einen solchen Turm von innen ansehen“, meinte Ashe langsam. „Vielleicht gibt es dort Archive, irgend etwas, das uns weiterhilft, das alles zu verstehen.“
    Renfry schüttelte den Kopf. „Das würde ich nicht wagen. Könnte leicht sein, daß wir starten – ah, unser Freund geht zurück. Ich würde sagen, wir sollten uns anschnallen.“
    Sie verschlossen die Schleuse, und Renfry ging gewohnheitsmäßig in die Zentrale. Sie mußten etwas warten, dann kam wieder der Startandruck. Diesmal verloren sie die Besinnung nicht.
    „Und was nun?“ Stunden später saßen sie zusammengedrängt alle in der Messe und hielten eine ziemlich nutzlose Konferenz über ihre unmittelbare Zukunft ab. Da alle nur mit Vermutungen, nicht mit faktischem Wissen dienen konnten, vermochte keiner Renfrys Frage zu beantworten.
    „Ich habe einmal ein Buch gelesen“, sagte Ross plötzlich, als müsse er sich für etwas Unpassendes entschuldigen, „in dem eine Geschichte von einem holländischen Kapitän stand, der sich mit dem Teufel verschwor. Er kam nie wieder nach Hause und segelte durch all die Jahrhunderte.“
    „Der Fliegende Holländer“, erklärte Ashe.
    „Die Versorgungsstation ist seit Jahren verlassen“, überlegte Travis. „Vielleicht ist von ihrem ganzen Reich nichts mehr übrig.“
    „Nun, bis jetzt haben wir ihren Heimathafen noch nicht gefunden.“ Renfry stand auf. „Wenn wir einmal dort ankommen, haben wir vielleicht eine Chance, wieder nach Hause zu kommen, vorausgesetzt …“ Er trommelte auf die Türfüllung. „Vorausgesetzt, wir haben mehr Glück als Verstand.“
    „Was soll das heißen?“ fragte Ashe.
    „Das Steuer wird jetzt wahrscheinlich von einer Art Band kontrolliert. Sobald wir gelandet sind und ich arbeiten kann, ist es vielleicht möglich, dieses Band, oder was auch immer die Steuerimpulse gibt, umzukehren. Aber es gibt hundert Wenn und Aber, und wir können uns auf nichts verlassen.“
     
    *
     
    Mehr als eine Woche war vergangen, seit sie die Versorgungsstation hinter sich gelassen hatten. In dem Wunsch, sich geistig zu betätigen, um nicht vor Langeweile zu verzweifeln, versuchten sie, einige der Rätsel zu lösen, die das Schiff ihnen aufgab. Ashe hätte inzwischen die Bedienung eines kleinen Projektors gemeistert, der mit dünnen Drähten beschickt wurde, auf denen Wort und Bild aufgespeichert war. So erschlossen sich den vier Erdmenschen neue Welten. Der Singsang – wahrscheinlich eine für ihre Ohren teilweise unhörbare Sprache – der die Bilder begleitete, war für die Menschen unverständlich. Aber die Bilder – und was für Bilder es waren! Dreidimensional und farbig stellten sie für die Männer ein Fenster in das unbegreifliche Leben einer hochkomplizierten Zivilisation dar, die sich von Stern zu Stern erstreckte.
    „Da ist etwas, was ich heute morgen entdeckt habe“, meinte Ashe und hielt den anderen eine der scheibenförmigen Bandkassetten hin. „Seht euch das an.“
    Sie blickten gespannt auf den winzigen Schirm. Vor ihnen wogte ein grauer Himmel mit dichten Wolken über einer weiten schneebedeckten Ebene. Ein paar Männer tauchten auf dem Bildschirm auf, und das Blaugrün ihrer Uniformen stach grell von dem eintönigen Hintergrund ab.
    „Sagt dir das etwas?“ fragte Ashe zu Ross gewandt.
    Murdock hatte sich vorgebeugt und studierte das Bild mit größter Aufmerksamkeit.
    Insgesamt waren es vier Humanoiden in grünen Uniformen. Alle vier hatten völlig kahle Köpfe, das war durch die durchsichtigen Kugelhelme deutlich zu erkennen.
    Jetzt blickten sie in ein Tal hinunter, wo auf einer weiten Fläche, halb von Schneewehen begraben, einer der großen fremden Frachter aufragte.
    „Aber, das ist doch nicht möglich!“ rief Ross verblüfft.
    „Abwarten“, wehrte Ashe ab.
    In einiger Entfernung von der gestrandeten Raumkugel bewegten sich schwarze Punkte. Der Weg, auf dem sie gingen, hob sich

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