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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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keinen Unterschied in der Oberfläche feststellen konnten, so doch seine Finger, als er die Wand in Hüfthöhe abtastete. Es gab hier einen Streifen, der anscheinend his zum Boden reichte und nicht von derselben Beschaffenheit war wie das Material an der Seite und darüber. Offenbar eine Tür – aber zu öffnen vermochte er sie bei aller Bemühung nicht.
    Schließlich ging er auf die Knie nieder und versuchte, mit den Fingerspitzen darunter zu fahren. Und jetzt entdeckte er ein hervorstehendes Haarbüschel. Den vereinten Bemühungen seiner Finger und einer Messerspitze vermochte das Büschel nicht lange zu widerstehen. Es war ziemlich steif, steifer als das Haar irgendeines Tieres, das er je gesehen hatte. Seine Farbe war grauweiß, wodurch es praktisch mit dem Sand verschmolz und sich nicht von den Dünen abhob.
    Es fühlte sich schmierig an, und Travis brauchte gar nicht erst daran zu riechen, um zu wissen, daß es den gleichen scharfen Geruch ausströmte, den er vor wenigen Minuten schon einmal wahrgenommen hatte. Er brachte seine Eroberung Ashe, der sie in einer Tasche an seinem Gürtel verstaute.
    „Nicht aufzukriegen, wie?“ meinte Ashe und deutete auf die Tür.
    „Wüßte nicht, wie“, gab Travis zurück. „Wahrscheinlich ist sie von innen gesichert.“
    Jetzt meldete sich Ross zum Wort. „Und wie wäre es, wenn wir durch das Dach hineinstiegen, Chef?“
    „Wenn du Lust hast, bitte.“
    Travis preßte sich gegen die Wand und diente Ross als Leiter», während dieser auf das Dach kletterte. Oben angekommen, ging er nach innen, und die beiden Männer auf dem Boden verloren ihn aus den Augen. Auf Ashes Anweisung gab er über das Helmgerät einen Bericht dessen, was er sah.
    „Nicht viel Sand, man könnte meinen, es müßte mehr sein … He!“ Sein plötzlicher Ausruf ließ sie zusammenzucken. „Da ist etwas! Runde Platten, kreisförmig angeordnet, überall – etwa so groß wie ein Zwanzig-Cent-Stück. Sie sind ganz hart, und man kann sie nicht bewegen.“
    „Metall?“ erkundigte sich Ashe.
    „Nein …“ Die Antwort kam zögernd. „Eher so etwas wie Glas, nur nicht durchsichtig.“
    „Fenster?“ schlug Travis vor.
    „Zu klein“, widersprach Ross. „Aber hier ist eine ganze Menge von den Dingern, überall. Warte!“ Der plötzliche Ruf klang drängend, beunruhigend. „Rot … jetzt werden sie rot!“
    „Herunter mit dir! Spring!“ bellte Ashe.
    Ross gehorchte widerspruchslos und landete mit einem gekonnten Sprung auf dem Rücken einer Sanddüne. Die beiden anderen rannten auf ihn zu, und alle drei blickten wie gebannt auf das Dach des geheimnisvollen Baus. Vielleicht lag es an der Filtereigenschaft ihrer Helme, daß sie die Strahlen als schwache rötliche Linien zu sehen vermochten.
    Travis Hände juckten beinahe unerträglich.
    „Was zum Teufel ist hier los?“ schimpfte Ross.
    „Ich denke, ein Feuerwerk, um uns zu verjagen. Es scheint, daß der oder die Bewohner dieses Baus für ungebetene Gäste nicht zu Hause sind. Vielleicht ist es ganz gut, daß wir die Tür nicht aufbekommen haben. Wer weiß, was sie sonst noch für Überraschungen auf Lager haben.“
    „Ich denke, es sind Nachtwesen“, fuhr Ashe nach einer Weile fort. „Das würde zu unseren anderen Beobachtungen passen. Vielleicht ist dieses grelle Licht für sie ebenso schmerzhaft wie es für uns ohne diese Helme wäre. Aber nachts …“
    „Bleiben wir auf und sehen, was passiert?“ fragte Ross.
    „Aber nicht im Freien. Wenigstens nicht, solange wir nicht mehr wissen,“
    Sie gingen zum Schiff zurück und kletterten die Leiter hinauf. Als sie die Schleuse hinter sich schlossen und damit den grellen Schimmer der fremden Welt hinter sich aussperren konnten, fühlten sich alle drei erleichtert.
    „Was haben Sie gesehen?“ fragte Ashe zu Renfry gewandt.
    „Murdocks Hechtsprung vom Dach, und dann einen seltsamen roten Schimmer über dem ganzen Bau dort drüben. Was haben Sie gemacht – auf die falsche Klingel gedrückt?“
    „Vielleicht jemand aus dem Schlaf geweckt. Ich glaube nicht, daß man hier sehr gastfreundlich ist. Puh, wie das stinkt!“ schloß Ross und schnüffelte angeekelt.
    Ashe hielt das Büschel Haare in der Hand, und der Geruch, der davon aufstieg, war in der gewöhnlich geruchlosen Atmosphäre des Schiffes förmlich überwältigend.
    Sie legten es in ein kleines Kämmerchen, das vielleicht einmal die Kabine des Kapitäns gewesen sein mochte und von Ashe jetzt für seine Forschungen benutzt wurde. Trotz

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