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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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der scheußlichen Ausdünstung ihrer Trophäe stellten sie sich neugierig um Ashe, als er das Büschel Haar für Haar zerzupfte.
    „Dieser Geruch …“, meinte Travis nachdenklich und verstummte dann wieder.
    „Ja?“ drängte Ashe.
    „Nun, ich denke, das kommt von Unsauberkeit, Sir. Oder, vielleicht, weil das Haar von einem Geschöpf ist, das wir nicht kennen.“
    Ashe nickte. „Jede irdische Rasse hat ihren eigenen Körpergeruch, der jeweils für den Angehörigen einer anderen Rasse viel deutlicher ist als für Angehörige der eigenen. Aber worauf wollen Sie hinaus, Travis?“
    „Nun, wenn das von einem, von einem – äh – Menschen kommt“, er verwendete den Ausdruck, weil ihm kein anderer zur Verfügung stand, „und nicht von einem Tier, dann würde ich sagen, daß er in einem regelrechten Schweinestall lebt. Und das bedeutet, daß er entweder sehr primitiv oder völlig degeneriert ist.“
    „Nicht unbedingt“, widersprach Ashe. „Baden setzt Wasser voraus, und davon haben wir bis jetzt noch nichts gesehen. Aber wir werden jedenfalls auf unserer Hut sein und aufpassen, was aus dieser Falle dort drüben kommt.“
    Den ganzen Tag über schliefen sie, nur einer mußte in der Zentrale Wache halten. Sie konnten sich immer noch nicht vorstellen, weshalb das Schiff auf diesem Wüstenplaneten gelandet war, und das sprach für Renfrys Annahme, daß es sich hier um eine zweite Zwischenlandung, nicht aber um ihr eigentliches Ziel handelte.
    Das grellweiße Licht der Sonne war verschwunden, und die Dämmerung kroch über die Dünen, als sie sich wieder an der Schleuse versammelten, um das Gebäude und die Wüste zwischen dem Schiff und jenem rätselhaften Block zu beobachten.
    „Wie lange werden wir wohl warten müssen?“ erkundigte sich Ross ungeduldig und trat von einem Fuß auf den anderen.
    „Überhaupt nicht“, erwiderte Ashe leise. „Da!“
    Hinter der Düne, wo Travis die Tür entdeckt hatte, drang ein schwacher rötlicher Schimmer zu ihnen herüber.

 
10.
     
    Bei den Nordlichterscheinungen des gestrigen Tages hätten sie den Schimmer nicht entdecken können, und auch so fiel es reichlich schwer, ihn zu sehen. Ashe zählte leise. Als er ,zwanzig’ erreichte, verschwand das Glühen plötzlich, als hätte man eine Tür zugeschlagen.
    „Wenn es nur einer ist, können wir ihm einen Hinterhalt stellen“, überlegte Ross.
    „Vielleicht sind ihre Sinne schärfer als die unseren. Wenn es wirklich Nachtwesen sind, sogar ganz bestimmt. Und wir können Gift darauf nehmen, daß wir ihnen bereits verdächtig erscheinen. Ich stelle nicht gerne jemand eine Falle, den ich noch gar nicht kenne.“
    Travis hörte Ashes Worte nur halb. Er hatte doch eine Bewegung wahrgenommen! Ja! Seine Hand legte sich auf den Arm des Älteren. Ein Schatten hatte sich von der Düne gelöst und war wieder verschwunden. Den Augenblick lang, den Travis ihn gesehen hatte, hatte er sich auf die Höhlung zu bewegt, die Travis am Morgen untersucht hatte. Hatte der Spion sich jetzt in den improvisierten Lauschposten zurückgezogen, um sie die ganze Nacht zu beobachten? Oder würde er – sie – es – heute nacht näher an das Schiff heranschleichen?
    Die Dämmerung wurde dichter, und mit Einbruch der Dunkelheit begannen die Feuerzungen am Himmel zu tanzen. Doch die Terraner wußten, daß sie mit hochgezogener Leiter und in einer Höhe von vielleicht vier Metern über dem Boden einen Angriff kaum zu fürchten hatten, es sei denn, die Geschöpfe dort drüben besaßen weitreichende Waffen.
    „Macht die innere Schleuse dicht“, sagte Ashe plötzlich. „Wir schalten die Schiffsbeleuchtung ab, dann können sie uns nicht sehen.“
    Dann lagen sie flach auf dem Boden der engen Schleusenkammer, dicht aneinandergedrängt und gespannt, welche Schritte der oder die nächtlichen Späher jetzt unternehmen würden.
    „Dort ist etwas“, warnte Ross leise. „Links, gerade am Ende der letzten Düne.“
    Ein dunkler Schatten – vielleicht ein Kopf – hob sich von dem weißen Sand ab. Der Wind pfiff um die Schiffswand und führte eine Ladung Flugsand mit sich. Die Männer stülpten sich die Helme über. Den Eingeborenen schienen die Sandwirbel nichts auszumachen.
    „Ich glaube, da ist mehr als einer“, sagte Travis. „Die Bewegung jetzt war zu weit von der entfernt, die ich vorher sah.“
    Das dunkle Wesen rannte auf die Kugel zu. Entweder war es völlig zusammengekrümmt, oder es rannte auf allen vieren. Ein plötzlich aufblitzendes Nordlicht

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