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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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ausgesprochen bösartig wirkte.
    Inzwischen hatte sich ein zweites Geschöpf auf die gleiche Weise festgeklammert und begann hochzuklettern. Travis konnte keine Waffen sehen, nur jene stetig trommelnden Fäuste. Dennoch verspürte er keine Lust auf einen Kampf mit diesen langsam näherrückenden Fremden. Er berichtete Ashe und erhielt die Anweisung, wieder zurückzuklettern. Sie schlossen die Schleuse und dichteten sie als zusätzliche Vorsichtsmaßregel ab, als stünde ihr Start unmittelbar bevor.
    Weder das Pochen noch das Geräusch der Kletterer konnte sie jetzt erreichen. Travis glaubte nicht, daß die Eingeborenen ihre Versuche eingestellt hatten, ins Schiff zu gelangen, so aussichtslos sie auch erscheinen mochten. Die Terraner kletterten in die Steuerkanzel, um durch die Sichtplatte hinauszublicken. Renfry schüttelte den Kopf.
    „Ich verstehe das immer noch nicht. Ich kann einfach nicht glauben, daß das schon das Ende der Reise sein sollte. Aber ich weiß auch nicht, was die Zwischenlandung hier zu bedeuten hat. Vielleicht müssen wir uns doch den Bau dort drüben einmal vornehmen.“
    Ashe rieb sich nachdenklich übers Kinn. „Aber für diese Eingeborenen ist das vielleicht die einzige Behausung, die sie haben, und immerhin ist das ihre Welt, und wir sind die Eindringlinge. Jedenfalls möchte ich noch ein bißchen warten, ehe wir zu so drastischen Mitteln greifen.“
    Keiner von ihnen war geneigt, ihn zu drängen. Das Feuerwerk am Himmel hatte an Leuchtkraft zugenommen, und inzwischen war ein zweiter kleiner Satellit hinter dem ersten aufgezogen. Was die Eingeborenen taten, konnten sie nicht sehen, da diese sich außerhalb des Sichtwinkels der Aufnahmekamera befanden.
    Und dann bebte plötzlich das Schiff unter ihnen. Wie hatten die Fremden das zuwegegebracht? Durch das Gewicht ihrer vielen Leiber, die sich an die Wand preßten? überlegte Travis. Jedenfalls glitt die Kugel aus ihrer Landestellung. Und vielleicht war es das, was die Flugsteuerung auslöste, denn im nächsten Augenblick ertönte das inzwischen schon vertraute Signal der Startwarnung.
    Die vier Terraner schnallten sich eilig an und warteten auf die Qual des Andrucks, auf das nervenaufpeitschende Gefühl des Eindringens in den Hyperraum. Die nächste Etappe auf ihrer Reise ins Ungewisse hatte begonnen.
    Und die Eingeborenen – würden sie rechtzeitig loslassen, gewarnt vom Vibrieren der Schiffswand? Oder würden sie in blinder Wut haften bleiben und in die eisige Nacht des Alls hinausgeschleppt werden?
    Aber diesmal war der Start anders. Travis bemerkte es als erster. Der Andruck war nicht so mörderisch – oder hatte er sich in der Zwischenzeit schon daran gewöhnt? Er verlor die Besinnung nicht, und auch jenes furchtbare Gefühl, von innen nach außen gekehrt zu werden, blieb ihm erspart. Dann hörte er Renfrys erstaunten Ausruf:
    „Ich glaube, diesmal sind wir nicht im Hyperraum! Was ist geschehen?“
    Renfry hatte recht. Anstelle der völligen Schwärze, die sonst die Sichtplatte erfüllt hatte, sahen sie diesmal die langsam hinter ihnen zurücksinkende Scheibe des Wüstenplaneten.
    „Anscheinend geht es jetzt zu einem anderen Planeten im selben System“, vermutete Ashe. Die Stunden strichen dahin. Er behielt recht. Das Schiff schien jetzt auf den dritten Planeten dieser unbekannten Sonne Kurs genommen zu haben.
    Vier Tage vergingen. Die Männer aßen die fremden Lebensmittel und streiften ruhelos im Schiff herum, unfähig, sich auf irgend etwas anderes zu konzentrieren als auf den Bildschirm in der Steuerkanzel. Dann, am sechsten Tag, kam das Signal, das eine bevorstehende Landung ankündigte.
    Auf dem Bildschirm schimmerte eine blau-grün gefärbte Kugel, in die hie und da lebhaft orange gefärbte Flecken eingelagert waren. Diesmal landeten sie auf der Tagseite des Planeten. Alle vier scharten sich um die Bildfläche. Die Turmruinen auf der verlassenen Versorgungsstation waren trotz ihres Verfalls ein imposantes Bild gewesen – aber nicht so imposant wie der Anblick, der sich ihnen hier bot. Vor einem rosafarbenen wolkenlosen Hintergrund glitzerte eine opalisierende Kuppel, deren fließende Linien sich spielerisch wie kunstvoll geknüpfte Spitzen in die Höhe rankten.
    Renfry lenkte mit einem Aufschrei ihre Aufmerksamkeit von der Szene ab, die sie alle in ihren Bann gezogen hatte.
    Er sprang vor das Armaturenbrett, und seine Hände umfaßten die Rücklehne des Pilotensessels so krampfhaft, daß die Muskeln auf seinen gebräunten

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