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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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tatsächlich eine Möglichkeit war, ihren Speisezettel abwechslungsreicher zu gestalten. „Eigentlich müßte doch unter den Sachen im Schiff etwas sein, das sie interessiert.“ Er schob sich an Ashe vorbei und verließ die Kabine.
    „Handel, was?“ Renfry nickte. „Ich habe schon gehört, wie ihr Zeitagenten das anpackt.“
    Travis machte große Augen. „Sie haben in der Vergangenheit als Händler gearbeitet?“ wollte er wissen.
    Ashe schien nichts dabei zu finden, von seinen Erlebnissen zu berichten. „Haben Sie schon einmal von den Bechermännern gehört? Das waren Händler – sie hatten Stationen von Griechenland bis hinauf nach Schottland, damals in der frühen Bronzezeit. In der Maske solch eines Händlers arbeitete ich, als ich in England und später im Baltikum war. Mein erster Partner hätte es vielleicht zum Millionär gebracht.“ Ashe hielt inne, und seine Stirn umwölkte sich, aber Travis war noch nicht zufriedengestellt.
    „Und warum wurde er keiner?“
    „Die Russen entdeckten unsere Station in jener Ära. Sie haben sie in die Luft gesprengt. Und sich selbst indirekt auch, weil sie uns dadurch verrieten, wo sie steckten.“
    Ross war inzwischen zurückgekehrt und hatte beide Hände voll. Er legte den Kameraden seine Auswahl vor.
    Da war zum Beispiel ein Stück Tuch – vielleicht für ein Halstuch bestimmt – das sie in einem der Mannschaftsschränke gefunden hatten. Vier Stücke aus geschnitztem Holz – ein korallenrotes Material, in das Goldsplitter eingelagert schienen. Es handelte sich dabei um stilisierte Darstellungen von Farnkräutern oder Federn, soweit die Erdmenschen das beurteilen konnten, und Ashe vermutete, daß es sich um Figuren eines Spiels handelte, wenn sie auch weder ein Brett noch weitere Figuren entdeckt hatten.
    „Legen wir sie in die Schleuse?“ fragte Ross.
    „Ich denke nicht. Schließlich wollen wir die Burschen nicht unbedingt hier drinnen haben. Suche dir einen Platz draußen.“
    Ashe folgte Ross ins Freie, während Travis sich in die Koje begab, um die Wirkung der heilenden Substanz auszuprobieren, da sein Bein plötzlich zu schmerzen begonnen hatte. Er streifte seinen Anzug ab und streckte sich wohlig seufzend aus.
    Er mußte unter dem narkotischen Einfluß der Heilsubstanz eingeschlafen sein, die ihn über und über bedeckte. Als er aufwachte, spürte er, wie Ross ihn rüttelte.
    „Was ist denn los?“
    Ross ließ ihm keine Zeit zu protestieren. „Ashe ist weg!“ In seinen Augen flammte kalte Wut.
    „Wo ist er denn?“
    „Das ist es ja, was wir herausbekommen müssen. Los jetzt!“
    Travis schnallte sich die Waffen um, die Ross ihm hinhielt, nachdem er wieder in den Anzug geschlüpft war. Von seinen Schmerzen war nichts mehr zu verspüren.
    Ross eilte voraus. „Wir waren draußen, wollten einen Tauschstein errichten. Ein paar Flieger haben uns zugesehen, und wir warteten, ob sie herunterkommen würden. Als sie nicht kamen, meinte Ashe, wir sollten besser so tun, als gingen wir zu den Gebäuden hinüber. Ashe ging um einen umgestürzten Baum herum – ich sah ihn. Und dann war er plötzlich nicht mehr da – einfach verschwunden!“
    ,Eine Fallgrube!’ Das war Travis’ erster Gedanke, als er Ross zur Schleuse folgte. Renfry wartete dort auf sie und befestigte gerade zwei Knäuel einer seidenartigen Schnur, kaum dicker als Nähgarn, die aber erstaunlich kräftig war. So mit dem Schiff verbunden, konnten sie sich frei bewegen und würden doch einen Wegweiser hinterlassen, mit dessen Hilfe man sie im Notfalle finden konnte.
    Sie ließen sich hinunter. Die Sonne hing schon tief am Himmel, und sie würden einen Teil ihrer Suchaktion im Dunkeln durchführen müssen.
    Ross ging voraus und balancierte auf einem abgebrochenen Baumstamm entlang. „Da war er!“
    Ein paar Augenblicke später sah Travis etwas. Ganz in der Nähe lag ein weiterer Baumstamm – die Reste eines wahren Urwaldriesen. Erde und heruntergefallene Blätter hatten sich um den Stamm angesammelt, und ein dichter Moosteppich bedeckte den Boden.
    Und in dem Moos waren ganz deutlich zwei Schrammen zu erkennen, als hätte jemand sich gegen eine unwiderstehliche Kraft darin festgekrallt. Ashe? Aber wie hatte man ihn gefangennehmen können, ohne daß Ross das gesehen oder zumindest gehört hatte?
    Travis sprang mit einem Satz auf den Stamm hinauf. Und da war es, was er gesucht hatte – ein tief in das Moos eingetretener Fußabdruck. Aber dahinter – nichts – absolut nichts! Er blickte

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