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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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sich von dem Gitter.
    Jetzt mußten sie die Blaster immer häufiger einsetzen. Sie erreichten eine schmale Lichtung, die Ross sich am vergangenen Abend an der auffälligen Silhouette eines verwachsenen Baumriesen gemerkt hatte. Ihrer Rechnung nach hatten sie etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als ein grauenhafter Schrei sie bewegungslos erstarren ließ. Der Schlachtruf des Tieres aus der roten Halle! Und der Dschungel um sie verzerrte den Schrei so, daß weder Travis noch Ross mit Sicherheit sagen konnte, ob er von vorn oder hinten kam.
    Und dieser erste Kriegsruf war nur der Auftakt zu einem ohrenbetäubenden Geheul, das ihnen beinahe die Trommelfelle zerriß. Ein vogelartiges Wesen schoß aus dem Busch, raste in seiner Panik geradeswegs auf die beiden Erdmenschen zu und flatterte aufgeregt in Sicherheit. Ein elegant anmutendes schlankes Tier mit geschecktem Pelz und einem einzigen leicht gekrümmten Horn flog mit solcher Schnelligkeit auf vier Hufen an ihnen vorbei, daß Travis nicht wußte, ob er es wirklich gesehen hatte, oder ob das Tier nur ein Trugbild seiner überreizten Sinne war.
    Er fing an zu rennen. Ross hatte ihn eingeholt, als er sich in ein Gestrüpp warf, von dem einen Gedanken beseelt, so schnell wie möglich bei jenem Turm anzulangen.
    Travis stolperte, taumelte vorwärts und gelangte auf Händen und Knien ins Freie.
    Vor ihnen lag der Eingang zum Turm, ein langer schmaler Schlitz, der offenbar die Tür darstellte. Die Geräusche, die sie gehört hatten, drangen aus dem Inneren des Turms. Ross, den Blaster schußbereit in der Hand, stürzte an Travis vorbei.
    Der Apache rannte hinterher. Sie drangen in den Turm ein und befanden sich unmittelbar am Fuße einer nach oben führenden Rampe. Einer dieser furchtbaren Schreie über ihnen erstarb in einem erstickten Röcheln. Ein Bündel rötlichen Pelzes, ein flacher Otternkopf mit fletschenden Fängen, rollte auf sie zu. Ross sprang beiseite.
    „Das war ein Strahler!“ schrie er. „Chef! Ashe! Bist du dort oben?“
    Wenn es eine Antwort auf seinen Ruf gegeben hatte, gingen die Worte in dem Brüllen der Tiere unter. Es war hier ziemlich düster, aber immerhin hell genug für die Terraner, um die Barrikade quer über der Rampe zu erkennen. Sie mußte sich schon seit einiger Zeit dort befinden, zeigte aber jetzt eine Lücke, durch die zwei der roten Tiere sich fieberhaft durchzuzwängen bemühten.
    Ross feuerte seinen Strahler ab und ließ den grünlichen Ionenstrahl über die Bestie streichen, bis sie sich nicht mehr rührte. „Ashe!“ schrie er noch einmal. Travis hielt den Atem an und lauschte.
    „Halllllooooo!“ der Ruf hallte seltsam, klang beinahe fremdartig. Er schien aus einiger Entfernung über ihnen zu kommen. Aber sie hatten ihn beide gehört und drängten sich jetzt an der Sperre vorbei in eine weite Halle.
    Hier war es heller. Das Licht stammte von rauchenden Brandfackeln, die am anderen Ende des Raumes auf dem Boden lagen, als hätte man sie von oben heruntergeworfen. Eines der roten Tiere lag tot vor ihnen, und sie kletterten darüber. Ein zweites kroch schwerverletzt auf sie zu, und Travis tötete es mit einem wohlgezielten Schuß. Aber der Strahl seines Blasters erstarb, ehe er den Finger vom Knopf nahm. Ein zweiter Versuch bestätigte seine Vermutung – die Energieladung der Waffe war erschöpft!
    „Hallllooooo!“ Wieder dieser Schrei von oben. Ross gab Antwort. „Ashe! Hier unten sind wir!“
    Die Tiere ließen jetzt nichts mehr von sich hören, aber Travis fragte sich dennoch, ob nicht ein paar von ihnen oben auf sie lauerten. Mit einem leeren Blaster hatte er keine Lust, ins Unbekannte hinaufzuklettern. Und das Feuersteinmesser, das er im Gürtel stecken hatte, war keine Waffe gegen diese Bestien.
    „Kommt herein!“ Die beiden Worte erschienen ganz selbstverständlich, aber Ashes Stimme klang außer Atem und lag eine Spur höher als gewöhnlich. Aber es war Ashe, unverletzt und anscheinend guter Dinge, der in das Licht hinaustrat und auf sie wartete. Er war allerdings nicht allein. Kaum erkennbare Schatten bewegten sich neben ihm. Ross hielt den Blaster immer noch in der Hand, und auch Travis’ Finger ruhten auf dem Griff seines Messers.
    „Alles in Ordnung, Chef?“
    Ashe lachte. „Jetzt schon, seit die Raumpolizei gelandet ist. Ihr beide seid gerade rechtzeitig aufgetaucht. Kommt, ich will euch meine Gastgeber zeigen.“
    Die Fackel flackerte, als die Schatten sich dichter an Ashe herandrängten. Dann flammte

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