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TS 81: Das Problem Epsilon

TS 81: Das Problem Epsilon

Titel: TS 81: Das Problem Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers , Ernst Vlcek
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machten sie einen großen Bogen.
    Ein grobknochiger Ostaner kam auf ihn zu, seine mächtigen Klauen an den schuppigen Seiten schwingend. Der Stammvater meinte, er würde jetzt ausweichen, aber der Ostaner tat nichts dergleichen. Knapp vor ihm blieb er plötzlich stehen und sah ihn an. Seine Augen glitzerten, und dann – grinste er. Es war ein so satanisches Grinsen, daß es den büffelähnlichen Kopf in eine Teufelsfratze verwandelte. Den Stammvater überrann ein eiskalter Schauer. Schon wollte er zur Waffe greifen, doch in diesem Augenblick wandte sich der Ostaner von ihm ab und ging weiter seines Weges. Der Stammvater blickte ihm noch lange nach. Aber der Ostaner verschwand in der unruhigen Menge, ohne sich ein einziges Mal umgesehen zu haben.
    Na so etwas, dachte der Stammvater. Ein Ostaner und grinsen. Aber er konnte die Situation nicht vergessen.
    Ein Schrei zerriß die Nacht.
    Der Stammvater fuhr herum, in Richtung des Geräusches.
    Hinter einem Blockhaus kam ein Wih hervor, einen schreienden Moklonen hinter sich her zerrend. Der Stammvater wollte hineilen, aber da vernahm er hinter seinem Rücken ein berstendes Geräusch. Er sah, wie einige Cyler sich an einem halbfertigen Blockhaus zu schaffen machten.
    Sie trugen es ab. Stamm für Stamm.
    Und wieder fiel einer der schweren Pflöcke berstend zu Boden.
    „He! Seid Ihr denn wahnsinnig geworden?“ schrie er ihnen zu. Ein Cyler Vorarbeiter wollte an ihm vorbei.
    „Halte sie auf!“ brüllte er ihn an. „Sage ihnen, sie sollen mit diesem Wahn aufhören.“
    Doch der Cyler beachtete ihn nicht. Und dann sank er tot zu Boden. Eine riesige Keule, von einem anderen Cyler geschwungen, hatte ihn getroffen.
    Dann brach ein Inferno los, bei dem der Stammvater völlig die Übersicht verlor. Er rannte umher und versuchte, den Arbeitern Vernunft beizubringen. Aber seine Bemühungen waren vergeblich. Einige Blockhäuser brannten lichterloh, auf anderen tummelten sich die Arbeiter und trugen sie ab. Sie alle befanden sich in wilder unkontrollierter Bewegung.
    So mußte es in den Arenen zugehen, durchfuhr es den Stammvater. Ja, das hier war eine riesige Arena – in der er Zuschauer war. Angewidert senkte er den Blick, dann entsann er sich seines Funkgerätes. Wenn er schon nicht nützlich eingreifen konnte, wollte er wenigstens so schnell wie möglich die Wissenschaftler um Rat fragen.
    Während er den Hügel hinaufstürmte, kam ihm erst zu Bewußtsein, welches Glück er gehabt hatte, nicht von irgendeinem Arbeiter getötet zu werden. Glück? Nein, ganz bestimmt nicht. Wie oft hätte sich die Gelegenheit geboten, ihn umzubringen.
    Ja, das war es. Die Arbeiter hatten ihn verschont. Wissentlich verschont. Aus welchem Grund? Bestimmt mit Absicht. Irgendeine Absicht mußte dahinterstecken. Aber welche?
    Er konnte nicht klar denken, als er das Sprechgerät erreichte. Es kreischte wie irrsinnig. Im Schiff hatte man sich also Sorgen um ihn gemacht, da er seine Zeit, um die er allabendlich anzurufen pflegte, um eine gute Viertelstunde überschritten hatte.
    Er drückte die Sprech- und Empfangstaste nieder.
    „Willis Erde. Hier ist Willis Erde. Hört ihr …“, keuchte der Stammvater ins Mikrophon.
    „Hier Kontrollschiff Pioneer. Wir versuchen schon seit einer …“
    „Sei still. Hol lieber den Doc …“
     
    *
     
    Durch Meisters Erscheinen wurde die Erzählung unterbrochen.
    „Hier kann ja kein Toter ein Auge zubekommen“, meinte er. „Das ganze Schiff zittert.“
    „Ich bemerke nichts“, stellte Fellini fest.
    „Sie werden es schon merken, wenn Sie versuchen einzuschlafen.“
    „Seien Sie still“, fuhr Doktor Mamblin Meister an.
    „Nanu?“ tat dieser erstaunt.
    „Setzen Sie sich schon.“ Hudson blickte böse zu Meister hinüber. Dieser schüttelte den Kopf, tat aber, wie ihm geheißen.
    „Wo war ich nun stehen geblieben?“ fragte Fenner Lee.
    „Als Sie das Schiff angerufen hatten und nach dem Doc verlangten“, war ihm Hudson behilflich. „Seinen Namen nannten sie aber noch nicht …“
    „Ist das alles wirklich wahr?“ fragte Mamblin, fügte aber noch schnell hinzu: „Verstehen Sie mich nicht falsch, ich will Sie nicht der Lüge bezichtigen. Aber der Öffentlichkeit wurden diese Tatsachen verschwiegen. Es wurde lediglich bekanntgegeben, daß Willis Erde nicht für eine Kolonisation geeignet sei.“
    „Alles, was ich erzählt habe, entspricht der Wahrheit“, erwiderte Fenner Lee.
    „Und Sie wissen auch, warum die Nicht-Menschen wahnsinnig wurden?“

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