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TS 85: Endstation Zukunft

TS 85: Endstation Zukunft

Titel: TS 85: Endstation Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Absicht, die Rakete endgültig zu verschlingen.
    In weniger als drei Minuten würden die sechs Männer einen jahrhundertealten Traum der Menschheit verwirklicht haben – den Mond zu erreichen. Oder auf der zerrissenen Oberfläche des Kraters Tycho würde ein neuer Krater entstehen – eine kleine Einbuchtung zwischen unzähligen Rissen und Gräben …
    „Noch sechzig Sekunden bis Zündung“, kündigte der Lautsprecher des Datenverarbeiters an. „Fünfundvierzig Sekunden … dreißig Sekunden … fünfzehn Sekunden … zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins – null!“
    Nach der verhältnismäßig langen Zeit, die sie unter null g verbracht hatten, war der Schock beinahe zu groß für sie. Ihre Adern schienen plötzlich mit Quecksilber gefüllt zu sein, so zähe floß das Blut durch sie, während sich ihre Knochen in Blei verwandelt zu haben schienen.
    Professor Jantz, der Mathematiker und Astronom, war bewußtlos geworden. Captain Harper, der neben ihm lag, überlegte sich, ob es wohl einen Sinn hatte, wenn er zu beten begann. Die Doktoren Jackson und Holt, Spezialisten für Geologie und Chemie, lagen mit zusammengebissenen Zähnen und bleichen Gesichtern auf ihren Konturliegen. Pegram, der Navigator, streichelte geistesabwesend ein Maskottchen, während Davis, der Ingenieur, konzentriert auf das Bild seiner Verlobten starrte.
    „Noch sechzig Sekunden bis zum Landepunkt“, dröhnte die Automatenstimme.
    Die Männer sahen sich kurz an und tauschten ein erleichtertes Grinsen oder einen besorgten Blick miteinander aus – je nach Veranlagung.
    „Fünfundvierzig Sekunden … dreißig Sekunden … fünfzehn Sekunden … zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins – null!“
    Dann war alles ruhig – und gleichzeitig schien es unerträglich laut zu sein. Dann folgte die Erleichterung, daß alles noch einmal gut gegangen zu sein schien.
    Captain Harper fand als erster seine Stimme wieder. „Höhe null“, sagte er erleichtert. „Nur gute Menschen sterben jung, aber Unkraut vergeht nicht.“
    Professor Jantz öffnete wieder die Augen, Pegram, der Navigator, steckte heimlich sein Maskottchen ein und Davis verstaute das Bild seiner Verlobten wieder in seiner Brieftasche. Sie begannen sich loszuschnallen, und da die Anziehungskraft des Mondes sie kaum auf dem Boden hielt, bewegten sie sich alle mit Riesenschritten auf die Observationskuppel zu.
    Vierundzwanzig Stunden später war von der Rakete nur noch ein Skelett übriggeblieben, dessen drei Beine die Mannschaftsunterkunft trugen. Unter diesem zwanzig Meter hohen Überbleibsel standen nun ein Raupenfahrzeug mit Anhänger, eine große Anzahl gekrümmter Bleche und eine Unmenge Kisten.
    In der Unterkunft hatte Captain Harper unterdessen seine Männer zu einer letzten Besprechung zusammengerufen, bevor sie alle das Schiff verließen.
    „In zwei Wochen, meine Herren“, sagte er gerade, „wird Rakete Nummer zwei hier landen, das heißt, daß wir Verpflegung und noch zwei Raupenfahrzeuge erhalten werden. In der Zwischenzeit sollten wir die vorläufigen Untersuchungen abgeschlossen haben und dann mit der eigentlichen Expedition beginnen. Als erstes müssen wir selbstverständlich unsere Station einrichten, das hat unbedingt Vorrang. Dr. Jackson, Sie sind doch Geologe – haben Sie nicht irgendwo eine hübsche kleine Höhle gesehen, die dafür geeignet wäre?“
    „Ich habe schon einen Platz ausgesucht“, antwortete Dr. Jackson, „er liegt ungefähr einen Kilometer entfernt unter einer Klippe, die fast dreißig Meter überhängt. Vor allen Dingen sind wir dort vor den verdammten Meteoriten sicher!“
    „Wie viele von unseren Kuppeln können wir darunter aufstellen?“ fragte Harper.
    „Mindestens drei. Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht sogar in die Höhle ziehen sollten, die sich anschließt. Dann könnten wir leicht drei Wohnkuppeln und das Laboratorium unterbringen.“
    „Dr. Holt, Sie haben den Überhang und die Höhle mit Dr. Jackson entdeckt. Was halten Sie davon?“ Der Captain sah den Chemiker, der mit dreißig der Jüngste war, fragend an.
    „In der Gegend gibt’s eine ganze Menge Löcher dieser Art“, meinte Holt bedächtig, „aber die anderen sind anscheinend nicht so empfehlenswert. Ich stimme mit Jackson überein. Wir hätten es schlechter treffen können.“
    „Dann wollen wir uns lieber ranhalten“, sagte Captain Harper und setzte seinen Helm auf. Er sah nachdenklich durch das Glas in der

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