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TS 88: Das Ende der Zeitreise

TS 88: Das Ende der Zeitreise

Titel: TS 88: Das Ende der Zeitreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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oder wirklich widersinnige … äh … äh …“ Jack schüttelte den Kopf. „Ich kann es nicht so schnell erklären. Aber ich glaube, damit wäre dir auch nicht gedient. Eigentlich ist alles paradox!“ Er brannte sich hastig eine Zigarette an und rauchte in schnellen Zügen, bis er sich etwas beruhigt hatte. „Was meinst du, wird man Vorkehrungen treffen können, um die Katastrophe des Jahres zweitausendsechshunderteins zu verhindern?“
    „Kaum“, erwiderte Sigma Fünf. „Derart stark läßt sich eine bereits Vergangenheit gewordene Zukunft nicht mehr korrigieren.“
    „Du redest wie Evens“, murrte Jack.
    „Nicht ganz. Evens verwandte Hypothesen, ich verwende Erkenntnisse.“
    „Meinetwegen. Kommen wir zur Sache! Was können wir tun?“
    „Die Gründung von Kolonien in fremden Sonnensystemen muß angeregt werden, Sir. Dann kann die Menschheit nicht aussterben, selbst wenn die Erde vernichtet wird.“
    Jack kratzte sich nachdenklich hinter dem Ohr. „Das wird ein hartes Stück Arbeit werden. Ich denke, wir werden dich vorerst noch nicht präsentieren. Die Agenten der Machtblöcke würden dich jagen, wenn deine Fähigkeiten bekannt würden. Meinst du, daß man dein Schiff von der Erde aus orten kann, wenn wir landen?“
    „Das läßt sich vermeiden“, entgegnete Sigma Fünf überzeugt.
    „In Ordnung. Lande bitte am Fuße des Mount Dana, westlich des Yosemite-Nationalparks. Dort, wo der Owens als Bach von den Felsen stürzt, ist mein Landhaus. Es ist ein gutes Versteck, Jedenfalls habe ich dort noch nie einen Menschen zu Gesicht bekommen.“
    „Jawohl, Sir.“
     
    *
     
    Sechs Monate später.
    Die ersten wärmenden Strahlen der Frühlingssonne fielen durch die alten Bäume und zauberten goldene Kringel auf den vollgesogenen Wiesenboden. Der Bach schäumte tosend von den überhängenden Felsen, bäumte sich gegen die Fessel seines Bettes auf und wurde schließlich doch in seinen alten Lauf gezwungen. Das Moos auf dem Schindeldach des einsamen Blockhauses glänzte feucht, und jeder einzelne Tropfen funkelte gleich einem kostbaren Diamanten. Der unter einem kahlen Felsüberhang stehende eiförmige Körper gehörte nicht hierher, das hätte jeder erkennen können. Aber bisher hatte sich kein Fremder an diesen Platz verirrt. Es würde hoffentlich auch so bleiben.
    Oder doch nicht?
    Roboter Sigma Fünf trat in die Deckung eines Baumes. Seine empfindlichen Sinne hatten ein Geräusch vernommen. Ein unbekanntes Geräusch, denn Sigma Fünf hörte heute zum erstenmal einen Benzinmotor. Unbeweglich wie eine Statue verharrte er.
    Das Brummen wurde lauter, zorniger. Darein mischte sich Klappern, Poltern und Quietschen. Dann rumpelte der antiquierte, überladene Jeep aus dem schmalen, für moderne Turbinenfahrzeuge nicht passierbaren Waldweg auf die Lichtung. Ein einzelner Mann stieg aus und sah sich suchend um.
    „Hallo, Sir!“
    Der Roboter hatte es gerufen und verließ seine Deckung.
    „Hallo, Sigma!“
    Die Begrüßung war so herzlich, wie sie unter menschlichen Freunden nicht herzlicher hätte sein können.
    „Wie geht es dir, Sigma? Niemand hiergewesen?“
    „Nein, Sir. Aber, was haben Sie erreicht?“
    Jacks Gesicht verfinsterte sich. „Nichts!“ stieß er zornig hervor.
    „Gestern vormittag hat man mich entlassen – aus einer Nervenheilanstalt! Kein Wort hat man mir geglaubt. Es war alles vergeblich, Sigma.“
    „Vielleicht doch nicht, Sir.“
    „Wie meinst du das? Aber sage nicht immer ,Sir’ zu mir. Sag Jack! Schließlich bist du jetzt mein einziger Freund.“
    „Danke, Jack. Wie ich das meine …? Entsinnst du dich noch der Story, die ich über die Rückkehr in diese Zeit verfaßte?“
    „So eine Frage!“ Jack lächelte schon wieder. „Selbst Evens hätte sie nicht so gut schreiben können. Aber was hat das mit unserem Problem zu tun?“
    „Nun, ich denke, mit Science Fiction kann man vielleicht mehr Menschen für unseren Plan gewinnen, als mit trockenen Zahlen. Außerdem spricht diese Literaturgattung einen viel aufgeschlosseneren Kreis an, als es Senatoren und Militärs gemeinhin sind.“
    „Kann sein“, erwiderte Jack. „Aber wie willst du deine Erzählungen veröffentlichen? Etwa unter dem Namen ,Sigma Fünf, der Roboter aus der Zukunft’?“
    „Nein, Jack, unter deinem Namen natürlich.“
    „Und du meinst, wir könnten damit Erfolg haben?“
    „Das wird sich herausstellen. Ich weiß nur, daß ein berühmter Science-Fiction-Autor im Jahre zweitausendachtzehn mit etwa

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