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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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beiden einmal eine Auseinandersetzung geben würde. Wir können uns nie ganz von der Vergangenheit lösen, und wir treffen nie Entscheidungen, die nach jedem Maßstab gut sind. Ich war Ihnen diese Reise schuldig, und ich hoffte, daß Sie danach langsam verstehen würden, was Ihrem Vater vor so langer Zeit zugestoßen ist. Ich hoffte, daß Sie sogar verstehen würden, weshalb meine Entscheidung richtig war, obwohl sie Thomas Brigham tötete. Aber sei dem wie dem auch sei, ich weiß, daß ich Sie nicht zwingen kann, hier an einer Landegruppe teilzunehmen. Sie können mitgehen oder auf dem Schiff bleiben, wie Sie wollen.“
    Peter starrte ihn an. „Lars kommt mit Ihnen?“ fragte er.
    „Ja.“
    „Dann möchte ich auch mitgehen.“
    „Es ist Ihnen klar, daß das keine Vergnügungsreise wird. Ich brauche hundertprozentige Unterstützung von meinen Leuten. Wenn Sie daran irgendwelche Zweifel haben, warne ich Sie: bleiben Sie im Schiff.“
    „Ich möchte mitkommen.“ Peters Stimme klang entschlossen. Kommodore Fox nickte und streckte ihm die Hand hin. Peter schüttelte sie.
    Eine Stunde darauf ging die erste Landegruppe durch die Luftschleuse und betrat den Boden von Wolf IV.

 
8.
     
    Sie standen auf einem kalten, unwirtlichen Land. Ein eisiger Wind pfiff durch das Tal, das der Fluß in das Bergland geschnitten hatte, und heulte wie Dämonen in ihren Ohren. Sie froren nicht. Die klobigen Wärmeanzüge mit ihren Energieaggregaten auf dem Rücken sorgten dafür, daß ihre Arme und Gesichter warm blieben. Sie filterten und erwärmten die dünne Sauerstoffatmosphäre, ehe sie der Atmung zugeführt wurde. Aber die Kälte und Verzweiflung, die sie empfanden, konnte auch der Anzug nicht von ihnen fernhalten.
    Die Männer drängten sich um Kommodore Fox, der jetzt die letzten Einsatzbefehle gab. Lars schob sich vor und hörte die Stimme des Kommodores metallisch durch die Kopfhörer seines Anzugs.
    „Das ist jetzt Routinearbeit, sonst gar nichts. Wir beabsichtigen nicht, uns weit vom Schiff zu entfernen oder auf diesem Trip viel zu unternehmen. Wir wollen uns nur umsehen. Ist das klar? Wir haben zwei Hauptziele: unsere vorläufigen Untersuchungsergebnisse über die Bodenbedingungen, die Atmosphäre und eventuelles pflanzliches oder tierisches Leben zu bestätigen und festzustellen, ob es Sinn hat, mit den Kettenfahrzeugen zu dem Schiff in den Bergen zu fahren. Mr. Lorry, Sie nehmen Ihre Männer und versuchen, auf Ihrer Seite einen Übergang über den Fluß zu finden. Ich versuche mit meinen Leuten dasselbe auf der linken Seite. Wir treten jede Stunde untereinander und mit dem Schiff in Funkverbindung. Ist das klar?“
    Lorry nickte. „Wie steht es mit dem Lagerschlagen?“
    „Der Tag wird ziemlich kurz sein, also ist es wohl am besten, einen guten Lagerplatz zu finden und morgen zum Schiff zurückzukehren. Kennedy, Sie achten auf das Terrain – ich möchte später Ihre Meinung über den besten Zugang zu diesem Ding dort oben hören – ob es zweckmäßig ist, Leute aus dem Scooter abspringen zu lassen und später wieder abzuholen oder ob Sie vielleicht sogar mit dem Scooter irgendwo landen können. Okay? Gut, dann gehen wir!“
    Die Gruppe des Kommodores begann sich zu sammeln. Salter und Leeds unterhielten sich in der Nähe mit Bob Tenebreck von Lorrys Gruppe, aber der Kommodore beachtete sie nicht. Lars sah zuerst Peter nicht, dann spürte er aber eine Hand auf der Schulter, und sie überprüften gegenseitig ihre Ausrüstung. Aber Peter war die kleine Konferenz der drei nicht entgangen, und als sie auseinandergingen, trat er neben Leeds, als Lambert sich Lars anschloß.
    Sie gingen paarweise über das gefrorene Deltaland. Kommodore Fox ging an der Spitze und trug den leichten Interkom.
    „Kalt!“ stieß Lars zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, als Lambert neben ihn trat.
    „Spüren Sie es?“
    „Nur innerlich.“
    „Ich weiß. Als ich zum erstenmal einen fremden Planeten betrat, ging es mir genauso.“ Lambert grinste. „Sie kommen darüber hinweg. Wird nicht lange dauern, dann kommt’s Ihnen hier wie zu Hause vor.“
    Lars knurrte etwas Unverständliches und beugte sich gegen die steife Brise, die durch das Tal pfiff.
    Die Wolken brachen jetzt an der Sonnenseite auseinander, und die gefrorene Tundra wurde mit einem unfreundlichen Licht überflutet. Sie marschierten über hartgefrorenes Land. Gelegentlich brachen sie durch die eisige Kruste und sanken knöcheltief in klebrigen, braunen Schlamm. Schon

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