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TS 92: Apollo auf Mondkurs

TS 92: Apollo auf Mondkurs

Titel: TS 92: Apollo auf Mondkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Sutton
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abgrundtiefe Schlünde, riesige Krater, weite Ebenen und erstarrte Lavaströme. Ihr Ziel war der oceanus procellarum, der Ozean der Stürme, eine endlose Ebene, die sich auf der westlichen Halbkugel des Mondes erstreckte. Sie war deshalb gewählt worden, weil sie die wenigsten Unebenheiten aufwies und deswegen für eine Landung besonders geeignet erschien.
    Während Faulk darüber nachdachte, beschäftigte er sich bereits mit dem nächsten Stadium des Operationsplans – der Trennung von der ausgebrannten dritten Stufe und dem Adapter. Bis jetzt hatten sie noch als Schutz gegen Meteoriten gedient und den Mondkäfer während der Annäherung der Apollo stabilisiert. Im Augenblick bestand so gut wie keine Gefahr, von Meteoriten getroffen zu werden. In der Nähe des Mondes würde das Risiko wieder größer werden, aber bis zu diesem Zeitpunkt mußte der Mondkäfer auf jeden Fall frei sein. Wenn die Trennung schon jetzt durchgeführt wurde, konnte man die Nachrichtenverbindungen des Mondkäfers rechtzeitig testen. Kovac besprach das Problem mit Burke.
    „Ich würde die Trennung schon jetzt durchführen“, riet Burke. „Ihr werdet froh sein, wenn ihr das Ding vom Hals habt – besonders wenn es auf jedes Kilogramm Bremsschub ankommt.“
    „Joe ist der gleichen Meinung.“
    „Bei euch ist es wohl ziemlich gemütlich, was?“
    „Langweilig.“ Der Kopilot imitierte ein Gähnen. „Warum?“
    „Wenn man die Messungen über Puls und Blutdruck ansieht, könnte man glatt denken, daß ihr dort oben einen Winterschlaf begonnen habt.“
    „Les schläft, aber Joe und ich kümmern uns um unsere Aufgaben.“
    „Ich spare mir nur meine Kräfte auf, damit ich den armen Irren später helfen kann, wenn sie sich verirrt haben“, warf Mallon ein.
    „Er träumt von Mädchen“, verbesserte Kovac. „Sonst tut er nichts anderes.“
    „Mädchen?“ fragte Mallon unschuldig.
    „Du mußt es ja wissen“, antwortete Burke. „Heute morgen kam ein Anruf – über die Privatnummer. Wer mag sie ihr wohl gegeben haben?“
    „Eine von vielen“, murmelte Mallon. „Wie heißt sie denn?“
    „Lily Jordan. Scheint recht nett zu sein.“
    „Ja, jetzt erinnere ich mich wieder“, meinte Les. „Man kann sie so schwer auseinanderhalten …“
    „Ich habe ihre Telephonnummer“, sagte Burke.
    „Was hast du?“ fragte Mallon entsetzt.
    „Damit wir sie von dem letzten Stand der Dinge benachrichtigen können. Sonst macht das arme Ding sich noch Sorgen um dich …“
    „Individuelle Therapie – auch das noch!“ jammerte Mallon.
    „Wir benachrichtigen auch Karen und Eve“, fuhr Burke fort. „Sie halten sich großartig.“
    „Danke“, sagte Faulk einfach.
    „Den Kleinen geht es gut.“
    „Haben sie Angst um uns?“
    „Überhaupt nicht. Du weißt doch, wie sie in dem Alter sind. Sie denken, daß ihr ein großes Abenteuer erlebt – wie in einem Science-Fiction-Roman.“
    „Ist es denn anders?“ erkundigte sich Kovac.
    „Jetzt nicht mehr, Max.“ Sie unterhielten sich weiter, bis Faulk ankündigte, daß er jetzt die Trennung von der dritten Stufe und dem Adapter einleiten wolle. Er ließ die Apollo langsam um ihre Querachse drehen, bis die dritte Stufe der Erde zugekehrt war.
    „Fertig zur Trennung“, berichtete er dann.
    „Verstanden“, antwortete Burke.
    Faulk drückte auf einen Knopf und spürte die leichte Erschütterung, als der Sprengsatz zündete, der die dritte Stufe von dem Adapter trennte. Einige Sekunden später löste er die Verbindung zwischen der Stahlröhre und dem Mondkäfer. Dann setzte er die Bugtriebwerke in Betrieb und zog mit ihrer Hilfe den Mondkäfer aus der Schutzhülle heraus. Nachdem er sich genügend weit entfernt hatte, ließ er die Apollo wieder um die Querachse rotieren, bis das Hecktriebwerk in Richtung Mond zeigte. Der Adapter und die dritte Stufe schwebten jetzt weit hinter ihnen.
    Ohne die stählerne Hülle wirkte der Mondkäfer häßlich und zugleich komisch. Von seinem bohnenförmigen Rumpf gingen vier kurze Beine aus, die während der Landung ausgefahren wurden, um den Aufprall abzufangen. Kleine Bullaugen in den Wänden und in der Decke der Kabine gewährten nur beschränkte Sicht, aber in den Boden war ein riesiges Bullauge eingelassen, das eine genaue Beobachtung des Landeplatzes ermöglichen sollte.
    Faulk starrte die seltsame Konstruktion an und fand sie gleichzeitig abstoßend und wunderbar. Der Mondkäfer schien geradewegs aus Disneyland zu stammen – ein echtes Raumschiff, denn seine

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