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TS 92: Apollo auf Mondkurs

TS 92: Apollo auf Mondkurs

Titel: TS 92: Apollo auf Mondkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Sutton
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Kovac nickte ihm aufmunternd zu, als er ihn ansah. Als der Sekundenzeiger Null erreichte, legte Faulk einen Hebel um, der die Trennung auslöste. „Trennung eingeleitet“, meldete er dabei.
    Ein kaum spürbarer Ruck zeigte an, daß die Raumkapsel sich von der dritten Stufe und dem Adapter getrennt hatte. Einen Augenblick später setzte Faulk die achtern angebrachten Triebwerke in Betrieb und fühlte die. langsam zunehmende Beschleunigung. Die Apollo entfernte sich von der Stahlröhre, der Zwischenraum wuchs rasch.
    „Entfernung zwanzig Meter, dreißig, vierzig …“
    Kovac sprach in ein Mikrophon, während er auf den Radarschirm starrte. „… fünfzig, sechzig …“ Faulk kontrollierte die Einstellung der Triebwerke und setzte sie kurz in Betrieb, die Apollo wurde langsamer. „… siebzig, achtzig, neunzig“, meldete Kovac.
    Faulk ließ die Triebwerke wieder arbeiten. Diesmal verstrichen einige Sekunden, bevor der Kopilot hundert und hundertzehn Meter ablas. Faulk setzte die Geschwindigkeit noch mehr herab, bis sie sich nicht mehr bewegten.
    „Halte jetzt genau hundertzwanzig Meter ein“, berichtete er. Dann erinnerte er sich an Burkes Rat, lehnte sich zurück und überlegte ruhig. Die Spitze der Raumkapsel zeigte auf den Mond, der milchweiß glänzte. Durch die seitlich angebrachten Bullaugen sah er nur Sterne – unendlich viele Lichtpunkte. Unter seinen Füßen lag die Erde. Hinter ihnen schwebte der Mondkäfer in seiner stählernen Hülle, die jetzt nicht zu erkennen, sondern nur als ein Punkt auf dem Radarschirm zu sehen war.
    „Beginne jetzt mit der Drehung“, kündigte Faulk an. Er bewegte die Hebel für zwei Triebwerke, die an Bug und Heck der Apollo angebracht waren und in entgegengesetzte Richtungen wiesen. Dadurch rotierte die Raumkapsel um ihre Querachse.
    Er spürte sofort, daß der Feuerstoß zu lang gewesen war, korrigierte ihn aber nicht, um Treibstoff zu sparen, der sich bei der Annäherung an den Mond als wertvoll erweisen konnte. Jetzt wurde die dritte Stufe sichtbar – die Öffnung der Röhre schien aus dieser Entfernung geradezu winzig.
    „Zu weit“, stellte Kovac kurz fest.
    „Ich weiß. Wie lange dauert eine Umdrehung?“ sagte Faulk.
    „Sofort“, gab Kovac zurück und ließ eine Stoppuhr laufen.
    „Schläfst du, Les?“ fragte Faulk boshaft.
    „Noch nicht ganz.“ Mallon grinste breit. „Aber die Augen fallen mir immer wieder zu.“
    Faulk griff nach einem Schalter und sprach dann in sein Helmmikrophon: „Ich warte jetzt einige Umdrehungen ab, bis ich den Bogen heraus habe.“
    „Jede Menge Zeit“, meinte Burke beruhigend. „Dr. Ashfield ist hier … er möchte wissen, ob das Manöver Gleichgewichtsstörungen hervorruft.“
    „Ich habe keine. Wie steht es mit dir, Max?“
    „Ebenfalls keine“, gab Kovac zur Antwort.
    „Les?“
    „Ein angenehmes Gefühl – erinnert mich an Mädchen“, antwortete Mallon.
    „Keine Gleichgewichtsstörungen, Whitey. Nur Les hat leichte Halluzinationen.“
    „Die zählen nicht“, stellte Burke fest. „Die hatte er schon vor dem Start.“
    „Schönen Gruß an Dr. Ashfield.“
    „Wird bestellt.“
    „Achtzehn Sekunden“, warf Kovac ein, als die Apollo sich einmal um ihre Längsachse gedreht hatte.
    „Zähle die Sekunden“, sagte Faulk zu ihm.
    „Verstanden.“
    Kovac wartete noch einen Augenblick und begann dann laut mitzuzählen. Als er zehn erreicht hatte, ließ Faulk die Triebwerke zwei Sekunden lang mit halber Leistung arbeiten. Die Rotationsdauer stieg auf fünfundzwanzig Sekunden an. Faulk korrigierte sie so weit, daß die Spitze der Raumkapsel sich nur noch zentimeterweise bewegte, bis sie genau auf das Ende der Röhre zeigte. Jetzt hatten sie den Mond hinter sich, während die Erde den Himmel vor ihnen ausfüllte.
    „Fertig zur Annäherung“, meldete er schließlich zufrieden. „Entfernung einhundertzwanzig Meter.“
    „Wie sind die Sichtverhältnisse, Joe?“
    „Ganz merkwürdig. Die Erde strahlt ein gedämpftes Licht aus, in dem die dritte Stufe wie ein dunkler Schatten zu sehen ist – nicht sehr deutlich.“
    „Kannst du das Ende des Adapters erkennen?“
    „Ja, etwa wie einen Stecknadelkopf.“
    „Dr. Ashfield möchte wissen, ob du die Entfernung schätzen kannst.“
    „Nicht sehr gut. Ich verlasse mich lieber auf das Radargerät.“
    „Vergiß nicht, den Suchscheinwerfer einzuschalten.“
    „Wenn es nicht mehr anders geht, Whitey. Ich will mich nicht selbst blenden.“
    „Verstanden.“
    „Beginne

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