Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 92: Apollo auf Mondkurs

TS 92: Apollo auf Mondkurs

Titel: TS 92: Apollo auf Mondkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Sutton
Vom Netzwerk:
durch das ewige Schweigen des Weltalls raste. In etwas mehr als siebenundzwanzig Tagen drehte er sich einmal um seine Achse, seine Masse betrug ein Einundachtzigstel der Erdmasse, sein Durchmesser dreitausendvierhundertsechsundsiebzig Kilometer und die Schwerkraft ein Sechstel der auf der Erde herrschenden.
    Faulk starrte aus dem Bullauge und versuchte ihren Landeplatz auszumachen. Die Gebirgsketten – die Alpen, Apenninen, Karpathen und der Kaukasus traten deutlich hervor und umsäumten die maria im Norden. Tausende von Ringgebirgen mit Durchmessern zwischen zweihundert Metern und hundert Kilometern waren zu erkennen –unter anderen auch Plato, Aristoteles, Kopernikus und Linné. Das mare imbrium, das im Südwesten von den Apenninen begrenzt wurde, ging im Werten in den oceanus procellarum über. Faulk betrachtete nachdenklich die zahlreichen Risse, die es durchzogen.
    „Berge“, meinte Mallon neben ihm.
    „Aufgefüllte Risse“, behauptete Kovac. „Nicht sehr breit und vor allem nicht in der Gegend des Landeplatzes.“
    „Die Oberfläche sieht nicht gerade eben aus“, stellte Faulk fest, als habe er ihn nicht verstanden. „Meiner Meinung nach ist sie stark zerklüftet, selbst um den Mittelpunkt herum.“
    Kovac stellte das Fernrohr schärfer ein. „Könnte sein“, gab er schließlich zu.
    In diesem Augenblick meldete sich Burke wieder von Kap Kennedy aus. „Ihr habt es bald geschafft“, kündigte er an. „Verbleibende Zeit bis zum Beginn der Bremsperiode – genau zwei Stunden und zehn Minuten.“
    „Verstanden. Zwei Stunden zehn Minuten.“ Kovac las die Instrumente ab, dann besprachen Faulk und Burke die bei der Bremsung auftretenden Probleme.
    Als sie damit fertig waren, sagte Burke: „Joe, jetzt möchte dich noch jemand sprechen.“ Bevor Faulk richtig begriffen hatte, klang eine Frauenstimme aus seinem Kopfhörer:
    „Joe …“
    Karen! Er lehnte sich vor, als sei er ihr dadurch näher. „Liebling, wie geht es dir?“
    „Ausgezeichnet.“
    „Du fehlst mir sehr.“
    „Ich komme bald wieder“, versprach er ihr. Sie unterhielten sich noch einige Minuten und verabschiedeten sich dann. Faulk sah den erwartungsvollen Ausdruck in Kovacs Augen, als Burke sich wieder meldete:
    „Max, hier ist jemand für dich.“
    „Hier“, antwortete der Kopilot.
    „Max …“ , sagte Eve leise. „Max, bist du in Sicherheit?“
    „So sicher wie überhaupt möglich. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“
    Während sie miteinander sprachen, warf Faulk einen Blick auf Mallon, der ein trübseliges Gesicht machte. Hoffentlich hatte Burke … Als er daran dachte, meldete Burke sich wieder:
    „Les?“
    „Ich?“ rief Mallon überrascht aus.
    „Sonst noch jemand dort oben, der ebenfalls Les heißt?“ erkundigte sich Burke.
    „Ich nehme das Gespräch an“, erklärte Mallon mit einer gönnerhaften Handbewegung.
    „Les, mein Junge …“
    „Lily“, antwortete er mit zufriedener Stimme. „Wie geht es dir, Liebling?“
    „Gut, Les. War es nicht nett von Mr. Burke, daß er mich hierher eingeladen hat?“
    „Netter Kerl“, gab er zurück.
    „Wie geht es dir, Les? Was tust du gerade?“
    „Ich segle auf den alten Felsbrocken zu. Joe und Max helfen mir dabei, so gut sie es eben können …“
    „Immer noch die gleichen dummen Witze“, antwortete Lily. „Komm bald wieder, Les.“
    „So schnell wie möglich“, versprach er.
    Ihre Unterhaltung dauerte noch einige Minuten, dann herrschte ein kurzes Schweigen, bevor Burke wieder am Gerät war. „T minus einhundertelf Minuten … Ich bleibe in Verbindung mit euch.“
    „Danke, Whitey“, antwortete Faulk und sprach damit gleichzeitig für die beiden anderen.

 
6.
     
    T minus neun Minuten.
    Faulk starrte den roten Sekundenzeiger an und fühlte, wie die Spannung in seinem Innern wuchs. Gleichzeitig kam er sich einsam und verlassen vor. Burke, Waco und Myers waren jederzeit erreichbar, ihr Wissen und ihre Erfahrung standen zu seiner Verfügung. Kovac und Mallon standen ihm helfend zur Seite. Aber trotzdem fühlte er sich einsam, denn die Verantwortung für den Erfolg des Unternehmens ruhte auf seinen Schultern.
    Der Sekundenzeiger bewegte sich weiter. Um T minus sechs Minuten gab Faulk einen kurzen Bericht. Während er den Helm schloß und den Anzug unter Druck setzte, sprach er in das Mikrophon: „Kap Kennedy, hier Apollo …“
    „Verstanden, hier Kap Kennedy.“ Burkes Stimme klang schwach.
    „Beginne mit der Höhenkorrektur“, kündigte Faulk

Weitere Kostenlose Bücher