TS 92: Apollo auf Mondkurs
eine Handbewegung. „Jetzt ist Max an der Reihe.“
„Ich könnte nicht schlafen, selbst wenn ich müßte“, protestierte der Kopilot.
„Du kannst und wirst schlafen“, antwortete Faulk bestimmt. „Ich bin dann beim nächstenmal dran.“ Er ließ sich in den Sitz des Piloten gleiten und beobachtete, wie die Hell-Dunkel-Grenze unter ihnen vorbeiglitt. Als er sich noch einmal umdrehte, schlief Kovac fest.
Burke meldete sich wieder über Funk und erkundigte, sich nach dem Zustand der Bullaugen. „Wie steht es jetzt damit?“
„Nicht allzu schlecht.“
„Hat die Trübung zugenommen?“
„Etwas“, antwortete Faulk zögernd.
„Unsere Fachleute zerbrechen sich den Kopf darüber, warum sie nur auf der Nachtseite stärker wird“, berichtete Burke.
„Ich habe eine Theorie.“
„Und?“
„Ich glaube nicht, daß es etwas mit der Nachtseite zu tun hat“, meinte Faulk. „Die Trübung nimmt wahrscheinlich ständig zu, aber so allmählich, daß wir die Veränderung erst wahrnehmen, wenn draußen Tageslicht herrscht.“
„Klingt logisch“, stimmte Burke zu. „Ich werde es weitergeben.“
„Ist die Entscheidung schon gefallen?“
„Über die Landung? Noch nicht. Die Beratungen darüber sind noch im Gang.“
„Wie ist die allgemeine Stimmung, Whitey?“
„Prima, Joe. Niemand will zurück. Es ist nur eine Frage der Sicherheit.“
„Klar. Kann, ich einen Vorschlag machen?“
„Sie wären bestimmt froh darüber.“
„Warum soll nicht der Pilot darüber entscheiden? Ich kann das Risiko am besten beurteilen.“
„Das habe ich auch schon vorgeschlagen“, antwortete Burke. „Sie diskutieren gerade darüber.“
„Wenn sie fürchten, daß ich einen Heldenkomplex habe, können sie ja die Besatzung entscheiden lassen. Wir würden nur landen, wenn die Entscheidung einstimmig wäre.“
„Nette Idee“, gab Burke zu. „Und wie würden sie deiner Meinung nach abstimmen?“
„Es ist aber trotzdem demokratisch“, wandte Faulk ein.
„Okay, ich werde den Vorschlag weiterleiten. Habt ihr den Käfer überprüft?“
„Alles erledigt“, antwortete Faulk.
„Und da willst du noch abstimmen lassen.“ Burke lachte leise.
„Max wird bald rebellieren“, warnte ihn Faulk.
„Wie steht es mit dir?“
„Ich ebenfalls.“
„In Ordnung, ich werde sie warnen“, schloß Burke. „Ich melde mich wieder, wenn die Entscheidung feststeht.“
„Danke, Whitey.“ Faulk kniff ein Auge zusammen und sah zu Mallon hinüber. „Ich habe das Gefühl, daß jetzt nichts mehr schiefgehen wird.“
*
Faulk schlief während der kurzen Nacht.
Er wachte auf, als Kovac ihn an der Schulter rüttelte. „Ein Funkspruch, Captain.“
„Komme sofort.“
„Burke mit den Morgennachrichten“, sagte der Kopilot und machte Platz für ihn.
„Hier Faulk“, meldete er sich, während er seinen Platz einnahm. Draußen war es wieder hell.
„Burke“, antwortete der andere kurz. „Hier ist Phil Herndon.“
Faulk wechselte einen raschen Blick mit Kovac, bis Herndon sich meldete.
Er erkundigte sich nach einigen Einzelheiten und fragte dann geradeheraus: „Wie steht es mit dem Glas, Joe?“
„Ziemlich unverändert.“
„Ist die Sicht gut?“
„Nicht allzu schlecht“, antwortete Faulk wahrheitsgemäß. „Wie lautet die Entscheidung?“
„Der Pilot entscheidet“, gab Herndon zurück. „Wir überlassen es Ihnen, Joe.“
„Danke, Phil.“
„Der Boß vertraut darauf, daß Sie kein unnötiges Risiko eingehen“, fügte Herndon hinzu.
„Nein, natürlich nicht.“
„Wann werden Sie uns Ihre Entscheidung mitteilen?“
„Auf der Stelle“, antwortete Faulk mit fester Stimme. „Wir landen.“
„Ausgezeichnet!“ Herndon beherrschte sich sofort wieder und fügte besorgt hinzu: „Ich hoffe, daß Sie sich das gut überlegt haben, Joe.“
„Sehr gut“, gab Faulk ernst zurück.
„Viel Glück“, sagte Herndon.
„Wir werden es schon schaffen, Phil.“
„Das glaube ich auch. Bleiben Sie in Verbindung mit uns, Joe.“
„Wird gemacht.“
„Na, was sagt ihr dazu?“ murmelte Kovac, als das Funkgerät schwieg. Er grinste.
„Ich habe es nicht anders erwartet.“
„Ich auch nicht“, bestätigte Mallon.
Dann fiel ihnen plötzlich ein, wieviel noch zu erledigen war. Sie begannen fieberhaft zu arbeiten.
*
„Käfer an Apollo. Wie hörst du mich?“
„Laut und klar“, antwortete Mallon. „Und mich?“
„Ebenfalls laut und klar“, gab Kovac zurück, der neben Faulk in dem
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