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TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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ergriffen. „Es gibt tatsächlich noch Bäume, Hecken und leuchtende Blumen.“
    Es gab aber auch Polizisten. Einer davon stand an einer Hecke und betrachtete die beiden Fremden. Er kam aber nicht über die schon lebhaft befahrene Straße und beschränkte sich daher aufs Beobachten. In der Nähe stand ein Lufttaxi.
    „Warum fliegen wir nicht einfach zur Sicherheitsabteilung?“ fragte Koskinen.
    Vivienne antwortete nicht, doch ihr Blick sagte eine ganze Menge. Koskinen zuckte mit den Schultern und betrat eine Telefonzelle. Vivienne blieb draußen stehen und bewachte den abgestellten Generator.
    Er wählte die Nummer. „Koskinen“, meldete er sich. „Sind Sie bereit?“
    Eine Sekunde später sah er einen Colonel. „Hier Colonel Aucland. Wenn Sie die Sichtverbindung einschalten, kann ich Sie sofort mit Präsident Marcus verbinden.“
    „Okay.“ Koskinen steckte noch einen Dollar in den Schlitz und schaltete die Sichtverbindung ein. „Machen Sie sich keine Illusionen“, sagte er. „Ich habe das Gerät natürlich nicht bei mir. Wenn Sie den Ruf zurückverfolgen und mich jagen lassen, wird ein Freund von mir mit dem Gerät verschwinden. Sie werden dann auch nicht von mir erfahren, wo der Apparat zu finden ist.“
    Koskinen amüsierte sich über das plötzlich grimmig werdende Gesicht des Colonels. Gleich darauf sah er aber ein anderes Gesicht mit dicken Augenbrauen und weißem Haar. Der Mann sah ausgesprochen distinguiert aus. Das war natürlich Hugh Marcus, von dem er schon viele Bilder gesehen hatte.
    „Hallo!“ sagte der Präsident sanft. „Wovor fürchten Sie sich eigentlich, mein Sohn?“
    „Vor Ihnen.“
    „Sie sind offensichtlich nicht richtig behandelt worden, mein Sohn, aber …“
    „Das kann man wohl sagen, Sir. Machen wir’s kurz. Die Agenten der Sicherheitsabteilung sind wahrscheinlich schon unterwegs. Man ist bisher sehr unsanft mit mir umgegangen, und ich wünsche Garantien. Ich will gern anerkennen, daß besondere Umstände ungewöhnliche Maßnahmen erfordern. Aber alles muß Grenzen haben. Kann ich Dave Abraham sehen und sprechen?“
    „Immer mit der Ruhe!“ Marcus hob besänftigend seine Hände. „Wir haben Abraham in Schutzhaft genommen, das ist richtig. Es geschah zu seinem Wohl.“
    „Ich möchte ihn sofort sehen.“
    Der Präsident wurde leicht ungehalten. „Warum gerade Abraham? So schnell geht das nicht. Er befindet sich in einem sicheren Versteck in den Rocky Mountains. Ich habe gehört, daß er mit seinen Bewachern zum Fischen gegangen ist. Er ist nicht so schnell zu finden. Außerdem haben wir atmosphärische Störungen, die die Kurzwellensender der Agenten empfindlich beeinflussen.“
    „Das sind Ausflüchte!“ Koskinen begann klarer zu sehen; „Sie haben ihn kurzerhand erschießen lassen, damit er nicht mehr reden kann. Vielleicht haben Sie ihn auch derart verhört, daß er sich nie wieder erholen wird. Mehr wollte ich nicht wissen.“ Koskinen wollte die Verbindung abschalten.
    „Einen Augenblick noch!“ rief Marcus. „Wollen Sie sich mit Carl Holmboe unterhalten?“
    Koskinen zögerte. Die Zeit drängte. Trotzdem wollte er den Ingenieuroffizier sehen und sprechen. „Einverstanden“, sagte er kurz.
    Gleich darauf sah er ein Gesicht mit einem Schnauzbart. „Hallo, Carl!“
    „Pete!“ Holmboes Augen blickten ängstlich in eine andere Richtung. Wurde er bedroht? „Was ist in dich gefahren, Pete?“
    „Wie behandeln sie dich, Carl?“
    „Ausgezeichnet, Pete.“
    „Du machst nicht den Eindruck.“
    „Pete …“, Holmboe begann zu stottern. „Du mußt dich stellen. Sie tun dir nichts, das kann ich dir versprechen.“
    Koskinen überlegte. Er sah den blauen Himmel, die grünen Rasenflächen und vor der Tür Vivienne und das Gerät.
    Er gab einige merkwürdige Laute von sich, die der Sprache der Marsbewohner am nächsten kamen. „Carl, Teilhaber der Hoffnungen, ist das die Wahrheit?“
    Holmboe erstarrte. „Du darfst mich nicht so nennen, Pete!“
    „Warum denn nicht? Haben wir nicht alle den Bund geschlossen? Erinnere dich an die Nacht, in der wir im Tempel den Schwur leisteten. Wenn du mir versicherst, daß alles in Ordnung ist, werde ich mich stellen.“
    Holmboe versuchte, die schwierigen Laute von sich zu geben, schaffte es aber nicht.
    „Teilhaber der Hoffnungen, ich kenne deine Lage“, sagte Koskinen. „Ginge es nur darum, würde ich kommen. In Elkors Turm habe ich aber erfahren, daß es höhere Dinge als das Leben gibt.“
    „Du mußt schnell

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