Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
fliehen!“ rief Holmboe plötzlich sehr klar. Gleich darauf sprach er wieder Englisch. „Du mußt verrückt geworden sein, Pete. Ich habe eben geschworen, daß dir hier nichts passieren wird. Du kannst dich unbesorgt stellen.“
    „In Ordnung“, erwiderte Koskinen. „Ich muß aber erst das Gerät aus dem Versteck holen. Ich werde mich auf der nächsten Dienststelle der Sicherheitsabteilung melden. Vielen Dank, Carl.“
    „Wir sehen uns ja bald.“
    „Ja.“ Koskinen konnte nichts mehr sagen und schaltete die Verbindung ab. Carl war so gut wie verloren, das wußte er.
    Vivienne sah ihm in die Augen, als er die Telefonzelle verließ. „Und?“
    Er bückte sich und hob den Generator auf. „Wir müssen schnell von hier verschwinden!“

 
10.
     
    Die Umgebung sah geradezu paradiesisch aus. Menschen gingen ihrer Beschäftigung nach, Bahnen, Taxis und Gleitbahnen bewältigten den rasch zunehmenden Verkehr. Megalopolis erwachte nach der Nacht zu neuem Leben.
    „Wo ist Ziggers Versteck?“ Er schnallte sich das Gerät auf den Rücken. „Wir brauchen Hilfe.“
    Vivienne lachte ironisch auf. „Wer soll uns denn helfen? Aber wir müssen schnell von hier fort. Die ersten Agenten können jeden Augenblick hier sein.“
    „Ich habe ihnen gesagt, daß ich mich freiwillig stellen werde.“
    „Sie werden sich nicht darauf verlassen. Kommen Sie, Pete!“
    Ein Fenster warf einen hellen Reflex des Sonnenlichts auf die Straße. Koskinen bemerkte den Lichtreflex und schlug sich an die Stirn.
    „Was ist los? Ist Ihnen etwas eingefallen?“
    „Schnell!“ Koskinen ging zu dem noch immer wartenden Taxi und stieg ein. Die Lufttaxis waren in dieser Gegend neu und gepflegt, und die Piloten trugen keine Waffen.
    „Diese Linie fliegt keine Passagiere in den Slumdistrikt“, sagte Vivienne.
    „Wir wollen auch nicht dorthin.“
    „Die Piloten werden ständig informiert. Wenn der Mann einen Ruf der Sicherheitsabteilung auffängt, wird er uns ausliefern oder zumindest verraten, wo er uns abgesetzt hat.“
    „Wir haben leider keine andere Wahl“, entgegnete Koskinen. „Die Gleitwege sind zu langsam und können angehalten werden. Ich möchte nicht wie eine Maus in einem Tunnel gefangen sitzen und auf die Häscher warten.“
    „Wenn mich nicht alles täuscht, wollen wir nach ganz oben, nicht wahr?“ fragte Vivienne.
    Koskinen nickte.
    „Hoffentlich wissen Sie, was Sie tun, Pete. Geben Sie mir den Apparat. Ich sehe in meinem Aufzug wie ein Mädchen aus, daß Sie irgendwo aufgelesen haben und mit nach Hause nehmen. Spielen Sie die Rolle gut, Pete. Sie sind jetzt der nichtsnutzige Sohn eines Millionärs. Es gibt genug von dieser Sorte.“
    Der Fahrer fiel auf das Spiel herein und grinste verständnisvoll. Solche Fuhren hatte er oft zu machen.
    „Ich müßte eigentlich zu meiner Arbeitsstelle zurück, Tom“, sagte Vivienne zögernd. „Der Boß wird mich auf die Straße setzen, wenn ich das Ding hier nicht rechtzeitig abliefere.“
    „Soll er.“ Koskinen gab ihr einen Klaps. „Ich kann das in Ordnung bringen.“
    „Es muß schön sein, so viel Geld zu haben“, purrte sie und ließ sich von Koskinen in die Arme nehmen. Der Fahrer wählte automatisch die höchste Ebene, denn die Söhne reicher Väter pflegten immer ganz oben zu wohnen.
    Koskinen benahm sich wie ein ungeschickter Bär. Er hatte kaum Erfahrungen mit Mädchen und war deshalb sehr verwirrt. Ihre Nähe machte ihn nervös und unsicher. Das Taxi stieg immer höher.
    „Wohin, Sir?“ fragte der Pilot.
    „Nummer dreiundzwanzig, Westseite“, sagte Koskinen rasch.
    Der Pilot bat um Landeerlaubnis und bekam sie sofort. Die Steuerung wurde von unten übernommen. Das Taxi flog einen flachen Bogen und landete auf dem Turmdach.
    Vivienne steckte Koskinen Geld in die Tasche. „Geben Sie ihm ein sehr hohes Trinkgeld!“ flüsterte sie.
    Koskinen, noch immer von ihrer Nähe berauscht, reagierte wie im Traum.
    „Ich sehe viel zu schäbig aus“, sagte sie verlegen. Er zog sie wieder an sich. „Du siehst großartig aus, Liebling“, sagte er verliebt.
    Der Pilot steckte das Trinkgeld ein und lachte. „Sie haben heute einen guten Tag, Sir“, rief er Koskinen. nach. Koskinen grinste ebenfalls und sah der kleinen Maschine nach, die sich wieder vom Dach entfernte und halsbrecherisch nach unten stürzte.
    Beide gingen durch einen künstlichen Dachgarten mit rieselnden Bächen und exotischen Pflanzen. Vivienne blieb stehen und bewunderte die Pracht. Koskinen umarmte sie und

Weitere Kostenlose Bücher