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TS 99: Exil auf Centaurus

TS 99: Exil auf Centaurus

Titel: TS 99: Exil auf Centaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Algis Budrys
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halten.“
    „Und Newsted?“
    „Niemand mag Newsted. Genauso mag niemand Hammil, aber er hypnotisiert einen. Man hat das Gefühl, bei ihm müsse etwas dahinterstecken. Newsted könnte nicht einmal einen Idioten für sich gewinnen. So muß er sich an Hammil halten, um über Wasser zu bleiben. Krüppel führen Krüppel, da oben in den Bergen, aber sie tun es nicht aus Liebe zueinander.“
    Hobart warf einen Blick auf die Skalen.
    „Läuft ein Tonband in dem Ding?“ fragte Michael Wireman scharf.
    „Beachten Sie das nicht.“
    „Nicht beachten?“
    „Mr. Wireman, sind Sie hier, um sich testen zu lassen, ja oder nein?“
    „Sie mögen mich nicht, nicht wahr?“
    „Nein.“ Hobart schien erleichtert zu sein. „Diesen Beschluß habe ich nun gefaßt. Ich glaube, ich hasse Sie sogar ein wenig, Mr. Wireman. Ihnen gefällt das nicht, was mir gefällt. Ich verstehe Ihre Gedanken nicht, und was am wichtigsten ist: niemals kann ich zu mir sagen ,Alles, was dieser Mann tun kann, kann ich auch.’“
    „So verstehen wir uns also.“
    „Nein, Mr. Wireman. Vielleicht sind wir zu einem Übereinkommen gelangt, aber wir verstehen einander nicht. Erzählen Sie mir jetzt etwas über Newsted. Sie bewundern Newsted bis zu einem gewissen Grad, nicht wahr?“
    „Nein.“
    „Sie bewundern seine einzigartige Intelligenz. Erzählen Sie mir etwas. Was könnte Newsted unternehmen, um Hammil zu stürzen?“
    „Unternehmen? Er könnte sich Hammils Waffen aneignen. Dann könnte er Hammil töten lassen. Aber nach einem Tag oder nach zwei Tagen würde irgend jemand ihn ermorden. Er ist keine Führernatur. Er ist nicht vom Schlag eines Hammil. Newsted kann nicht einmal etwas vollkommen Verständliches sagen, ohne daß es unglaubwürdig klingt.“
    „Sagen wir, er könnte es. Sagen wir, Newsted hätte Anhänger. Was dann? Wie käme er zu Hammils Gewehren, präzise?“
    „Er würde Hammil verlassen und einige ausgesuchte Männer mit sich nehmen. Er würde andere Banditen aufsuchen und diese mit Waffenversprechungen seiner eigenen Truppe anschließen. Er würde sich einen geschickten Angriffsplan zurechtlegen und Hammil überraschen. So, das wäre alles.“
    „Und was dann? Was täte Newsted weiter?“
    „Er würde alle in den Bergen verstreuten Gruppen vereinigen. Er würde sich mehr Gewehre beschaffen und leichte automatische Kanonen und eure Garnisonen vernichten, die in den Vorbergen stationiert sind. Damit hätte er eine motorisierte Ausrüstung. Dann, mit entsprechender Luftunterstützung, könnte er so ziemlich alles machen, wenn eure Truppen hier nicht verstärkt werden.“
    „Wäre das tatsächlich so?“
    Wireman lachte auf. „Aber er kommt ja nicht dazu, sogar wenn er hier genug Anhänger hätte. Die Leute, die die Gewehre und die Luftunterstützung stellen, würden mit ihm nicht verhandeln.“
    „Eine sehr interessante Analyse, Mr. Wireman. Glauben Sie wirklich, daß die Besatzungstruppen so leicht überwältigt werden könnten?“
    „Schauen Sie, Besatzungstruppen sind dazu da, wichtige Stellungen zu halten, bis Verstärkung kommt. In diesem Fall müßte der Feind hier durchhalten, bis Truppen vom nächsten Stützpunkt herbeigeschafft werden. Sogar per Ultraantrieb würde das Monate in Anspruch nehmen. Nun, man kann mit ziemlicher Sicherheit rechnen, daß Garnisonen so ausgerüstet sind, daß sie die erforderliche Zeit überbrücken können. Aber was geschieht, wenn die Verstärkung nie eintrifft? Was passiert, wenn sie von einer feindlichen Armee vernichtet oder so lange aufgehalten wird, bis die Besatzungstruppen hier aufgerieben sind und ein C.S.O.-Stützpunkt errichtet ist?“ Seine Stimme wurde immer lauter und heftiger.
    „Ihr Leute hier seid weich geworden in diesen Friedenszeiten. Ihr stellt euch vor, die Freiheitskämpfer werden einander töten, in den Bergen, oder an Krankheiten zugrunde gehen, oder zu gebrechlich werden, um etwas unternehmen zu können. Aber was dann, wenn sie moderne Waffen bekommen und einen Mann – nur einen einzigen guten Mann, der sie anführt, der den Stein ins Rollen bringt? Wer kann dann das Ende voraussehen? Die Besatzungstruppen können sie jetzt in Schach halten, weil sie nie auf ausgedehnter Front angreifen. Aber was dann, wenn sie es tun? Was dann, wenn Tausende Männer zur selben Zeit von den Bergen strömen – wie viele bewegliche Patrouillen habt ihr? Wie viele Gebiete können zur selben Zeit verteidigt werden? Nein, sie werden sich in ihre Festungen zurückziehen und in

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