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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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Harrison, der keine Ahnung hatte, wovon der andere sprach.
    »Ich möchte, daß Sie einen sehr wichtigen Auftrag für mich ausführen. Ich möchte, daß Sie Ihr Fahrrad nehmen, in die Stadt fahren, den Bürgermeister, Sheriff, Oberidioten, oder wie er sich nennt, aufsuchen und ihm sagen, daß wir ihn mit den anderen Würdenträgern der Stadt zum Dinner einladen. Selbstverständlich mit Damen.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Zwanglose Kleidung«, setzte der Botschafter hinzu.
    Harrison richtete ein Ohr in die Höhe und ließ das andere hängen. »Wie bitte, Sir?«
    »Sie können anziehen, was sie wollen.«
    »Aha. Soll ich sofort fahren, Sir?«
    »Augenblicklich. Und kommen Sie so schnell wie möglich mit der Antwort zurück.«
    Nachlässig salutierend verließ Harrison das Kartenzimmer. Seine Exzellenz warf sich der Länge nach in einen Sessel und lächelte zufrieden.
    »So einfach ist das!« Er holte eine Zigarre heraus und biß die Spitze ab. »Wenn wir geistig nicht zu ihnen durchdringen, versuchen wir's eben durch den Magen.« Er warf Grayder einen listigen Blick zu. »Captain, sorgen Sie dafür, daß es reichlich zu trinken gibt. Möglichst starkes Zeug, dann haben wir sie nach einer Stunde so weit, daß sie die ganze Nacht durch reden.« Er zündete sich die Zigarre an und paffte genießerisch. »Das ist eine altbewährte Methode der hohen Diplomatie – subversive Verführung durch gut gefüllte Bäuche. Wirkt garantiert! Sie werden sehen!«

 
9
     
    Munter die Straße entlangstrampelnd, kam Harrison bald an die ersten kleinen Häuser mit sauberen Gärten. In einer Querstraße schnitt eine freundliche, mollige Frau die Hecke. Er hielt und tippte höflich an seine Mütze.
    »Entschuldigen Sie, Madam. Ich suche den größten Mann in der Stadt.«
    Sie wandte sich um, schenkte ihm kaum mehr als einen flüchtigen Blick und wies mit ihrer Heckenschere nach Süden. »Das dürfte Jeff Baines sein. Erste Straße links, zweite rechts. Ein kleines Feinkostgeschäft.«
    »Vielen Dank.«
    Er fuhr weiter; hinter sich hörte er wieder das stete Schnipp-Schnapp der Schere. Erste Straße rechts. Er wich einem langen, niedrigen Lastwagen auf Gummirollen aus, der an der Ecke parkte. Zweite links. Drei Kinder zeigten aufgeregt auf sein Fahrrad. Er fand das Feinkostgeschäft, stützte das Rad mit einem Pedal auf den Randstein und gab ihm einen liebevollen Klaps. Dann betrat er den Laden und sah Jeff.
    Und was er sah, war eine ganze Menge. Jeff hatte ein vierfaches Kinn, einen zweiundzwanzig Zoll dicken Hals und einen Bauch, der einen halben Meter weit vorragte. In einem Bein seiner Hose hätte ein gewöhnlicher Sterblicher bequem Platz gehabt. Jeff Baines wog mindestens dreihundert Pfund und war tatsächlich der größte Mann in der Stadt.
    »Wünschen Sie etwas?« erkundigte sich Jeff mit einer Stimme, die aus den tiefsten Tiefen seines Körpers heraufzukommen schien.
    »Nicht direkt.« Harrison betrachtete die appetitlich ausgestellten Lebensmittel. »Ich suche eine gewisse Person.«
    »Ach? Nun, für gewöhnlich halte ich mich von diesen Leuten fern, aber jeder nach seinem Geschmack.« Er zupfte an seiner dicken Lippe und überlegte. »Versuchen Sie es mal bei Sid Wilcock drüben in der Dane Avenue. Das ist der einzige, der mir im Augenblick einfällt.«
    »So habe ich das doch nicht gemeint«, sagte Harrison. »Ich meinte, daß ich jemand Bestimmten suche.«
    »Na, warum haben Sie das denn nicht gleich gesagt?« Jeff Baines dachte abermals nach und erklärte schließlich: »Da müssen Sie sich an Tod Grenn wenden. Da hinten in dem Schuhladen am Ende der Straße. Der ist sehr bestimmt. Der ist schon fast überenergisch.«
    »Sie mißverstehen mich dauernd«, beschwerte sich Harrison und versuchte, dem anderen klarzumachen, was er wollte. »Ich suche einen von euren Großkopfeten, um ihn zum Essen einzuladen.«
    Jeff deponierte sein gewaltiges Gewicht auf einem hohen Schemel und sah Harrison merkwürdig an. »Da stimmt doch etwas nicht, wie? Das Ganze klingt mir reichlich verrückt.«
    »Wieso?«
    »Na, Sie verwenden recht viel Zeit darauf, einen Mann mit einem möglichst großen Kopf zu finden. Und dann, warum wollen Sie ihm ein Ob anhängen, nur weil er einen großen Kopf hat?«
    »Was?«
    »Das einzig Vernünftige ist doch, dort ein Ob anzuhängen, wo es ein anderes ablöst, nicht wahr?«
    »So, ist es das?« Harrison stand da mit offenem Mund und versuchte, sich über das seltsame Problem des Ob-Anhängers ein Bild zu

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