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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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für zwanzig. Bidworthy nimmt die Ingenieurmesse dazu.«
    »Bitte, laß unsere Messe aus dem Spiel«, bat Harrison.
    »Er nimmt die Messe«, beharrte Gleed, entschlossen, die Ingenieure zu strafen. »Bald ist auch die voll bis unters Dach mit ›Ich-will-nicht‹-Leuten, und Bidworthy wirft immer mehr in den Kasten – falls ihn bis dahin nicht schon der Schlag getroffen hat. Also werden nunmehr die Blieder-Schlafsäle genommen.«
    »Warum hackst du ausgerechnet immer auf uns herum?«
    »Bis auch die bis obenhin voll sind«, sagte Gleed, der sich das Bild mit großem Behagen auszumalen schien. »Und am Ende muß Bidworthy selber zu Eimer und Bürste greifen und das Deck schrubben, und Grayder, Shelton und die anderen dürfen Wache schieben. Inzwischen steht Seine Großartigkeit, der Herr Botschafter, in der Kombüse und kocht für die Gefangenen, assistiert von ein paar duckmäuserischen Tintenklecksern.« Noch einmal betrachtete er genüßlich sein Phantasiegemälde. »Heiliger Strohsack!«
    Ein bunter Ball rollte ihnen vor die Füße. Er bückte sich, hob ihn auf und wog ihn in der Hand. Ein etwa siebenjähriger Junge kam herbeigelaufen und sah ihn mit ernsten Augen an.
    »Bitte, geben Sie mir den Ball.«
    »Ich will nicht«, sagte Gleed und umschloß das Spielzeug fest mit der Hand.
    Es gab weder Protestgeschrei, noch Wutausbrüche, noch Tränen. Das Kind machte nur ein enttäuschtes Gesicht und ging fort.
    »Hier, mein Junge!« Gleed warf ihm den Ball nach.
    »Danke!« Der Junge fing ihn auf und lief davon.
    Harrison sagte: »Was wäre, wenn jedermann im Terra-Imperium, der einen Einkommensteuerbescheid bekommt, den einfach zerreißt und sagt ›Ich will nicht‹? Was passiert dann?«
    »Keine Steuern mehr. Die Behörden müssen sehen, wie sie ohne Steuern zurechtkommen, weil ihnen nichts anderes übrigbleibt.«
    »Das wäre das Chaos.« Harrison nickte zum Brunnen und den spielenden Kindern hinüber. »Aber hier herrscht doch kein Chaos. Offenbar machen sie von der Weigerung nur sparsam Gebrauch, sinnvoll und auf einer allseits anerkannten Basis. Aber was das für eine Basis ist, das ist mir schleierhaft.«
    »Mir auch.«
    Ein älterer Mann blieb in der Nähe stehen, sah sie zögernd an und wandte sich dann an einen vorübergehenden Jungen.
    »Kannst du mir sagen, wo der Roller nach Martinstown abfährt?«
    »Am anderen Ende der Achten«, erklärte der Junge. »Jede Stunde. Sie müssen sich anketten lassen.«
    »Anketten?« Der Alte hob verwundert die Brauen. »Aber warum denn?«
    »Die Linie führt am Raumschiff vorbei. Möglich, daß die Antigands versuchen, die Passagiere 'rauszuholen.«
    »Ach ja, natürlich!« Mit kurzem Blick auf Gleed und Harrison schlenderte er weiter und bemerkte im Vorübergehen: »Diese Antigands! Unangenehm!«
    »Nicht wahr?« pflichtete Gleed ihm bei. »Dauernd sagen wir ihnen, sie sollen machen, daß sie fortkommen, und die sagen nur ›Wir wollen nicht‹.«
    Der alte Herr blieb stehen, sah sie eigentümlich an und setzte seinen Weg fort.
    »Einigen scheint unser Akzent aufzufallen«, sagte Harrison. »Obgleich keiner was gemerkt hat, als ich bei Seth gesessen habe.«
    Gleed hob in plötzlichem Interesse den Kopf. »Wo du einmal umsonst gegessen hast, wirst du bestimmt wieder was kriegen. Komm, wir versuchend mal. Was können wir schon verlieren?«
    »Die Geduld.« Harrison stand auf und streckte sich. »Na, statten wir Seth einen Besuch ab. Wenn's da nichts ist, versuchen wir's woanders. Und wenn wir nirgends etwas bekommen, gehen wir eben zum Schiff zurück, ehe wir Hungers sterben.«

 
11
     
    Matt kam mit der Serviette über dem Arm. »Ich bediene keine Antigands.«
    »Aber letztesmal haben Sie mich doch bedient«, erinnerte ihn Harrison.
    »Mag sein. Aber da wußte ich nicht, daß Sie vom Schiff waren. Jetzt weiß ich es.« Mit dem Tuch wedelte er unsichtbare Krumen von der Tischdecke. »Antigands werden von mir nicht bedient.«
    »Gibt es ein anderes Restaurant, wo wir essen können?«
    »Nur, wenn sich jemand von Ihnen ein Ob anhängen läßt. Jeder, der weiß, wer Sie sind, wird sich hüten, aber vielleicht macht jemand denselben Fehler wie ich.« Noch einmal wedelte er mit dem Tuch über die Tischdecke.
    »Und Sie machen jetzt wieder einen«, verkündete Gleed mit harter Stimme. Er stieß Harrison an. »Paß auf!« Er zog die Hand aus der Tasche; sie hielt einen winzigen Revolver. Er zielte auf Matts Magen und sagte: »Normalerweise würde ich Schwierigkeiten kriegen

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