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TTB 103: Die Zeit und die Sterne

TTB 103: Die Zeit und die Sterne

Titel: TTB 103: Die Zeit und die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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außerhalb seiner Höhle gelenkt. »Das geflüchtete Ding ist zurückgekehrt! Es ist im Flieger verschwunden!«
    »Was? Und ihr habt es nicht aufgehalten?« fragte Hundert.
    Neunundzwanzig gab die volle Meldung. »Zuerst hatten wir genug zu tun, die Kabel zu flechten und den Flieger zu fesseln, um im Wald nach dem Zwerg zu suchen. Nachdem der Flieger gefangen war, verteilten wir uns wie befohlen und bildeten einen Kreis um die verwüstete Fläche. Natürlich war unsere Aufmerksamkeit auf den Flieger und auf den Himmel gerichtet, denn es hätte ja sein können, daß weitere Flieger auftauchten. Mehrere wilde Motiles waren in der Gegend, und der Wind wurde sehr laut in den Akkumulatoren. Ihr werdet verstehen, daß solche Umstände den Zweifüßler begünstigten. So kam er ungesehen durch unsere Kette und erreichte das freie Feld.
    Als wir es bemerkten, war keine Person nahe genug, um den Flieger vor dem Ding erreichen zu können. Es schob eine Platte am Körper des Fliegers beiseite und drehte an einem Schalter. Darauf öffnete sich weiter oben eine Luke, und eine Leiter kam heraus. Das Ding kletterte sie hinauf. Inzwischen hatten mehrere von uns die Lichtung betreten. Wir zögerten aber, weil wir einen Feuerstrahl fürchteten. Keiner kam, doch wie hätten wir das vorhersehen können? Als wir schließlich herangekommen waren, hatte sich die Leiter zurückgezogen, und die Luke war geschlossen. Ich drehte selber am Schalter, aber nichts geschah. Wahrscheinlich hat der Zweifüßler die Kontrolle lahmgelegt, als er drinnen war.«
    »Wenigstens wissen wir jetzt, wo er ist«, sagte Hundert. »Verteilt euch wieder um den Rand der Lichtung, wenn ihr es noch nicht getan habt. Der Zweifüßler wird vielleicht einen Fluchtversuch machen und die Feuerstrahlen anstellen. Seid ihr sicher, daß der Flieger die Kabel nicht zerreißen kann?«
    »Ziemlich sicher. Der Flieger scheint nur eine dünne Haut aus Aluminium oder einer ähnlichen Legierung zu haben. Wenn er aufsteigen will, reißt er sich selbst in Stücke.«
    »Wenn nicht ein Zweifüßler herauskommt und die Kabel mit einem Schweißbrenner zerschneidet«, wandte Vierzehn ein, der in diesem Augenblick durch Talnebel und Sumpfwälder dem Hügelland entgegeneilte.
    »Soll er es nur wagen!« sagte Neunundzwanzig, begierig, den Fehler seiner Mannschaft wiedergutzumachen.
    »Es könnte gefährliche Waffen herausbringen«, warnte Null.
    »Zehn Bogen sind gespannt und zielen auf die Luke. Wenn sich ein Zweifüßler zeigt, werden wir ihn mit Stahlbolzen durchlöchern.«
    »Ich denke, das genügt«, sagte Null. Er betrachtete die kauernde Gestalt des fremden Wesens. »Sie sind nicht stark, diese Dinger. Häßlich und schlau, aber schwach.«
    Als wüßte er, daß über ihn gesprochen wurde, stand der Zweifüßler plötzlich auf und drohte ihm mit der Brechstange. Aber Null merkte, wie langsam und unsicher seine Bewegungen geworden waren. Noch eine Stunde, und Eins würde frei sein. Er fühlte bereits den Stolz des Siegers. Doch dann sprach das Ungeheuer.
    Seine Stimme rollte über die Berge, brüllte und wütete im Radio, lauter als der Blitz. Neunundzwanzig und seine Jäger riefen etwas, aber ihre Stimmen gingen im Aufruhr unter. Sieben und Null empfingen über fünfzig Kilometer hinweg die Schallwellen als Vibration, die ihre Körper zum Erzittern brachte. Hundert und seine Gefolgsleute im Tal starrten unbehaglich zu den Bergketten hinauf.
    Sieben vergaß alle Vorsicht und rannte in die Höhle. Das feindliche Ding bewegte sich kaum, aber weder Null noch Sieben bemerkten es. Beide liefen zum Eingang und blickten entsetzt ins Freie.
    Der Himmel war leer. Der Wald läutete in der Brise. Nur das Radiogebrüll von jenseits des Horizonts zeigte, daß etwas nicht stimmte. »Ich habe nicht geglaubt«, stammelte Sieben. »Ich – ich hatte nicht mit einem so lauten Ton gerechnet ...«
    Null, der an Eins denken mußte, zeigte mehr Fassung. »Es schadet uns nicht«, sagte er. »Ich bin froh, daß ich nicht so nahe heran bin wie die Jäger, aber selbst sie werden es eine Weile ertragen. Wir werden sehen. Komm, gehen wir hinein. Wenn wir erst unseren Gefangenen überwältigt haben ...«
    Das Ungeheuer begann zu sprechen.
    Es war jetzt kein wildes Geheul mehr, sondern modulierte Laute. Keine Worte außer einigen Anklängen, die in Null und Sieben Assoziationen auslösten. Aber solche Ähnlichkeiten waren reiner Zufall. Das Ungeheuer redete in seiner eigenen Sprache, und die war blanker

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