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TTB 104: 200 Millionen Jahre später

TTB 104: 200 Millionen Jahre später

Titel: TTB 104: 200 Millionen Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Monate gekostet. Und während der ganzen Zeit hätte sie den Thronsessel in diesem Raum untersuchen können. Ich bin sicher, daß sie ihn unter diesen Umständen auch hätte zerstören können.
    Doch der Ring, den ich dir gab, versetzte sie in Bestürzung. Es war nur Ineznios Siegelring, aber als ich im Schlafzimmer weilte, um ihn zu holen, verlieh ich ihm einen Teil meiner Götterkraft. Sie erkannte das als eine Kriegserklärung und ließ sich dadurch zu ihren überstürzten Handlungen verleiten, statt sich mit meinen Störversuchen einfach abzufinden.«
    L'Onee lachte wieder, und diesmal war es das etwas schroffe, schadenfrohe Lachen Niyis. Ineznia stand noch immer reglos dicht hinter der Schwelle. Ihr Gesicht war kreideweiß, aber ihre Augen leuchteten blau, kalt und tödlich, als sie sagte:
    »Du siehst hoffentlich ein, L'Onee, daß zumindest du sterben wirst. Jegliche Kraft, die Ptath aus dem Götterthron gewinnen kann, ist nicht die volle Kraft. Kraft kommt allein aus dem Gebet, und ich habe schon vor langer Zeit dafür gesorgt, daß für ihn nicht gebetet wird. Darüber hinaus wird er sich in absehbarer Zeit im Kerker zu dir gesellen.«
    Sie fuhr etwas hoheitsvoller fort: »Er wird vielleicht etwas mehr Kraft besitzen, als du jetzt hast. Jetzt, nachdem ich mich auf diese teilweise Niederlage umgestellt habe, spielt der Rest keine Rolle. Noch einmal mahne ich dich mit dem Stichwort Accadistran.«
    »Du Teufel!« sagte L'Onee.
    Es kostete Holroyd einige Anstrengung, sich von der Auseinandersetzung der beiden Frauen loszureißen. Er schüttelte sich – es war eine sowohl geistige wie auch körperliche Regung – und trat über die Schwelle in den großen Raum. Er spürte, daß L'Onee ihm folgte und daß sich Ineznia umwandte, um hinter ihm herzublicken. Dann vergaß er sie beide.

 
19.
     
    Der Raum, in dem sich Holroyd befand, war mit Ausnahme des Thronsessels unmöbliert und leer. Er bestand völlig aus Stein. Der Raum war alt.
    Der Sessel nahm einen Teil des Raumes zu Holroyds Linken ein. Er strahlte. Er schien so hell, daß Holroyds Augen schmerzten. Es war eine mächtige, schemenhafte Struktur, die gegenstandslos und instabil erschien. Adern kristallharten Lichts funkelten in dem Gebilde; Opaleszenz umwölkte seine Oberfläche; Kleckse von leuchtendem Gelb waren wahllos darin verteilt, und scharlachrote Bänder verwoben sich mit Flecken fahlen Ockers. Er glitzerte wie ein kostbares Juwel, und seine Form war die eines perfekten Würfels mit fünf Meter Seitenlänge.
    Er schwebte über dem Boden. Er lockte; er verzauberte. Er stand in keinem Verhältnis mit den handfesten Realitäten seiner Umgebung. Holroyd ging auf ihn zu und blieb dann in abgrundtiefer Faszination stehen, um an ihm emporzublicken. Er befand sich entschieden über ihm. Die Bodenfläche des Würfels flimmerte wenigstens drei Meter über seinem Scheitel.
    Er merkte, daß er automatisch umherblickte und nach etwas suchte, was es ihm ermöglichen würde, hinaufzuklettern und auf dem großen, leuchtenden »Sessel« Platz zu nehmen. Dabei wurde er der beiden Augenpaare gewahr, die ihn unausgesetzt anblickten, anstarrten. Zwei Augenpaare, jedes davon funkelnd vor verhaltener Erregung. Zwei Augenpaare, die die Geburt eines Gottes erwarteten.
    Es war schwer, den hypnotischen Bann des konzentrierten Blicks zu brechen, doch Holroyd schüttelte leicht den Kopf – und es war, als ob plötzlich ein Stein in den glasklaren Teich seines Verstandes gefallen wäre. Die auseinanderlaufenden Kringelwellen brachen den Bann. Da sah er die Steinsprossen, die zur Linken des Throns in die Steinwand gemeißelt waren. Aufwärts liefen sie, geradlinig bis zur Decke, und entlang der Decke. Sie endeten über dem Sessel. Er konnte hinaufklettern und sich dann Hand über Hand an den Deckensprossen entlanghangeln, bis er sich über dem Sessel befand.
    Er würde nicht zögern, in ihm zu sitzen. Es gab keine Alternative. Selbst wenn er mit Sicherheit gewußt hätte, daß es der Göttin gelungen war, eine Falle vorzubereiten, blieb ihm letzten Endes nichts übrig, als die Wirkung dieser Falle am Körper Ptaths zu testen. Nein, es stand außer Frage. Er mußte auf dem Götterthron Platz nehmen. Doch eines war jetzt klar: Es würde nicht genügen. Irgendwie hatte er die ganze Zeit über gewußt, daß der Sessel allein nicht genügen würde, um aus ihm Ptath, den dreimal Größten zu machen, seitdem er wußte, daß Götterkraft aus Gebeten entsprang.
    Der Thron war allenfalls

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