TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten
nicht rühren ...
Zu den anderen am Feuer hatten sich jetzt zwei weitere Tierwesen gesellt und verlangten einen Anteil am Essen. Hohngelächter beantwortete ihre Forderung. Dann schnarrte jemand einen Befehl, und knurrend wurde das Fleisch geteilt. Sie aßen schweigend, und als der Anführer fertig war, wischte er sich sorgsam die Hände an den Hüften ab, bevor er daranging, einige Gegenstände zu untersuchen.
Fors erkannte seinen Bogen. Der Anführer spannte neugierig die Schnur, und sie schlug schmerzhaft gegen seinen Daumen. Mit bösartigem Knurren zerbrach er den Bogen zwischen den Fäusten und warf ihn ins Feuer. Der Köcher folgte, doch waren die Wesen schlau genug, die Stahlspitzen von den Pfeilen zu brechen, ehe auch diese den gleichen Weg gingen.
Als die Kreatur das letzte Beutestück nahm, die Sterntasche, biß sich Fors krampfhaft auf die Lippe. Der kostbare Inhalt wurde herausgeschüttelt und wanderte Stück für Stück in die Flammen. Karte, Tagebuch – alles, bis auf die Figurinen aus dem Museum, die den Anführer zu faszinieren schienen.
Nach dieser Inspektion kam er herüber zu seinen Gefangenen. Fors lag still, bewußt jeden Muskel entspannend. Ein Fuß mit krallenbewehrten Zehen bohrte sich schmerzhaft in seine Rippen und rollte ihn fort von Lura in den Schein des Feuers. Er bekämpfte mit Anstrengung seine Wut und den Ekel, als stinkige Tatzen ihm jeden Faden vom Leib rissen und seinen Körper abtasteten. Dann ließ man ihn liegen und unterzog Lura der gleichen Behandlung.
Als diese beendet war, packten Klauen die Fesseln, die seine Hände banden, und schleiften ihn an seinen alten Platz zurück. Das Geröll riß ihm die Haut vom Rücken. Lura drehte und wand sich. Sie fand ganz und gar keinen Geschmack an der Aufmerksamkeit, die ihr zuteil geworden war. Jetzt lag sie dicht an ihn gepreßt, ihre gebundene Schnauze an seiner Schulter.
Fors schlief ein. Als er erwachte, war der Himmel schwach-grau; die falsche Dämmerung kam. Einer seiner Quälgeister saß am Feuer und achtete darauf, daß es nicht erlosch. Die anderen hatten sich zu schwerem Schlaf zusammengerollt.
Fors war jetzt hellwach. Wieder hörte er ganz deutlich, wie die Eidechsen durch die Felsen huschten. Warum begaben sie sich nur wieder in die Gefahrenzone? Und dann entdeckte er, wie die Wände des Talkessels beschaffen waren.
Terrassen, zu Hunderten, einige nur wenige Zoll breit, andere hingegen mehrere Fuß, bildeten eine durchgehende Treppe bis hoch hinauf. In mühevoller Arbeit waren sie, eine wie die andere, künstlich angelegt worden, sorgfältig abgestützt mit Kieseln und kleinen Steinen. Und auf ihnen wuchs das Gras, mit dem seine Peiniger ihr Feuer nährten. Das halbe Tal war bereits geplündert. Und jetzt, während er dies alles beobachtete, schleppte der Wächter schon wieder einen Armvoll heran.
Eidechsen und Terrassen ... Hatten die Eidechsen sie gebaut? Und diese schwarzen Löcher, die rings um die Oberkante des Tales liefen – was bedeuteten sie? Seine Frage wurde sogleich beantwortet. Ein schuppiger Kopf mit einer Art Kamm auf der Stirn zeigte sich in einem der Löcher, und hellglänzende Augen inspizierten das Tal und die Eindringlinge.
Da er jetzt wußte, wonach er Ausschau halten mußte, suchte Fors abermals mit den Augen die oberste Terrasse ab. Wo er auch hinsah – überall Köpfe!
Wenn die Eidechsen, überrascht von der Übermacht, gestern abend geflohen waren – nun, jetzt waren sie wieder da, und zwar mit Verstärkung. Doch was konnten sie gegen die stählerne Kraft und die überlegene Größe der Tierwesen schon ausrichten?
Kundschafter glitten die Seiten des Tales herab. Von Zeit zu Zeit sichtete Fors schmale Schatten, die von Deckung zu Deckung huschten, immer näher an den Gegner heran. Und dann sah er etwas, das er kaum glauben konnte. In aller Offenheit kam eine Gruppe Eidechsen aus einer der Höhlenöffnungen in der gegenüberliegenden Wand herausmarschiert. Lautlos, und ohne den Versuch, ihren Vormarsch zu tarnen, näherten sie sich den Feldern, die die Tierwesen noch nicht geplündert hatten.
Sie gingen auf den Hinterbeinen in fast menschenähnlicher Haltung; in den Vorderpfoten hielten sie nicht zu erkennende Gegenstände. So schritten sie hinab zu ihren winzigen Wiesen und machten sich an die Arbeit. Fors wollte seinen Augen nicht trauen: Sie mähten das Gras und banden es in Garben! Und sie arbeiteten ohne einen Blick nach unten zu werfen, wo ihre Feinde saßen.
Fors wäre am
Weitere Kostenlose Bücher