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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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erleichtert.
    Er mußte zurückgehen und vor Anbruch der Nacht Bogen und Tasche holen. Doch die Anstrengung, wieder auf die Füße zu kommen, war fast zuviel. Erst jetzt merkte er, daß Lura nicht da war. Nun, vielleicht war sie auf Jagd. Aber er mußte die Tasche holen. Sie enthielt die einzigen Beweise für seinen Erfolg!
    Mit schleppenden Füßen taumelte er dahin, sein Kopf war wirr und schwer. Aber noch konnte er die Fährte ausmachen, die sie hinterlassen hatten. Er wankte weiter.
    Jetzt umfingen ihn die Steilwände der ersten Schlucht. Als er sich umblickte, sah er zwar die Bäume, aber nicht die Stelle, wo Arskane lag. Es wurde dunkel – er mußte sich beeilen.
    Ein wahnsinniger Schmerz sprengte seinen Kopf. Er spürte, daß er fiel, merkte aber kaum noch, wie er aufschlug.
    Als er aus der Bewußtlosigkeit erwachte, fühlte er zunächst, daß an seinem Körper gezerrt wurde, so brutal gezerrt, daß der Schmerz in seinem Kopf zur Agonie wurde. Dann tauchte er auf aus der Dunkelheit und versuchte, seine Gedanken zu sammeln. Dem wurde jedoch ein Ende gemacht, als er abermals fiel, schmerzhaft auf Fels stürzte und davonrollte. Anscheinend hatte man ihn getragen und dann hingeworfen.
    Und der eklige Geruch sagte ihm auch, wer ihn getragen hatte. Er lag kraftlos da, wagte nicht, die Augen zu öffnen. Solange sie ihn für bewußtlos hielten, war er möglicherweise in Sicherheit.
    Er war gefesselt. Die Hände waren schon taub, und die Fesseln schnitten tief ins Fleisch. Aber hören konnte er, und er versuchte zu erraten, was seine Überwältiger taten. Sie schienen sich zu setzen. Dann nahm er leichten Rauch wahr und wagte es, unter den Lidern hindurchzuspähen.
    Ja, sie hatten ein Feuer gemacht. Ein Wesen kam ins Licht der Flammen und warf einen Armvoll Wasserpflanzen zu Boden, die noch lebendig genug waren, um eiligst von der Hitze fortzustreben.
    Doch sogleich wurden sie gepackt. Gelbe Fänge schlugen sich mit behaglichem Grunzen mitten in die roten Zwiebeln und saugten sie aus. Dann wurden die Pflanzen ins Feuer geworfen. Fors schluckte mit trockener Kehle. War er jetzt an der Reihe?
    Doch eines der Tierwesen fuhr mit unglaublicher Geschwindigkeit herum, sprang auf die Felswand zu und packte etwas, das zappelte und schrill quiekte. In jeder Faust eine Beute kam der Jäger zurück und schlug die winzigen Körper gegen einen Felsen, bis sie leblos in seiner Hand hingen. Die Beute erregte den Neid seiner Gefährten, und bald versuchten alle ihr Glück, wenige jedoch nur mit Erfolg.
    Irgendwo hinter sich hörte Fors im Geröll rasche Bewegungen, als ob kleine, flinke Wesen liefen, um sich in Sicherheit zu bringen. Der langsamste der Jäger kehrte grollend mit leeren Händen ans Feuer zurück. Als der Fang ausgelegt wurde, sah Fors endlich, was es war – Eidechsen! Sie glichen genau denen, die er so oft schon an felsigen Plätzen beobachtet hatte, und doch war etwas Seltsames an der Form ihrer Köpfe ... Doch ehe er sie genauer betrachten konnte, waren die kleinen Körper bereits zum Braten über die Flammen gehängt.
    Es waren vier Tierwesen, die dort saßen. Es war das erstemal, daß Fors sie aus der Nähe sah.
    Sie waren vermutlich nicht größer als er, doch die dürren Körper auf den hageren Beinen wirkten riesengroß. Die graue Haut, die sich straff über die Knochen spannte, war körnig, fast schuppig, und sie waren nackt, bis auf einen Streifen schmutzigen, zerrissenen Tuches, das sie um die Lenden trugen. Und ihre Gesichter ...!
    Fors zwang sich, hinzusehen, sie zu studieren und sich alles genau einzuprägen. In ihren Grundzügen waren sie menschenähnlich, doch diese tiefliegenden, von dicken Knochenwülsten umrandeten Augen, das lange Kinn mit den scharfen Fängen, niemals ganz bedeckt von rudimentären Lippen – die waren nicht menschlich. Sie waren – und er schauderte bei dem Vergleich, der sich in seinem Hirn formte – sie waren Ratten!
    Fors' schmerzgequälter Körper wollte nicht aufhören zu zittern. Dann spannte er plötzlich jeden Muskel. Hinter ihm kam etwas den Abhang herunter mit schweren, sicheren Schritten, als wisse es, daß es nichts zu fürchten habe. Dann fühlte Fors ein Kratzen, und dann preßte sich weiches Fell gegen ihn. Die Schritte gingen weiter.
    Lura lag neben ihm, die Augen sprühend vor hilflosem Zorn, die Pranken mit Riemen gebunden, eine festgezurrte Schlinge um die Schnauze. Ihr Schweif zuckte. Als ihre Augen die seinen trafen, entspannte sie sich. Noch konnte er sich

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