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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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erinnerten Fors irgendwie an die Versammlungen der Ältesten im Bergdorf. Die Tierwesen saßen still; ihre Körper waren eigentlich nur graue Flecken. Ein Wesen stand in der Mitte des Kreises und hielt anscheinend eine Rede, obgleich die Laute, die es ausstieß, an keine Sprache erinnerten.
    Was der Anführer vorbrachte, war nicht zu ermitteln, wichtig jedoch war, zu erfahren, was nun beschlossen wurde. Die Tierwesen waren mit den Jahren immer kühner geworden. Zuerst hatten sie sich nicht aus den Städten herausgewagt, doch jetzt verfolgten sie ihre Beute bereits bis an den Rand der Städte, ja, vielleicht schickten sie ihre Kundschafter sogar ins offene Land. Sie entwickelten sich zu einer Gefahr für die Menschheit.
    Der Anführer brach seine Rede unvermittelt ab. Jetzt drehte er sich um und wies hinüber zum Ödland, wo Fors kauerte, fast als hätte er den stummen Beobachter gesehen. Ein oder zwei der Wesen standen auf und watschelten zu der Stelle hin, wo das Explosionsgebiet begann, senkten die Nasen auf den Boden und schnupperten. Doch lange brauchten sie nicht, um einen Entschluß zu fassen. Bald nahmen sie ihre Spieße und formierten sich zu einer langen Reihe.
    Fors blieb nur so lange, bis er sicher war, daß sie tatsächlich losmarschierten. Dann floh er zurück zu Lura und Arskane. Den Tierwesen schien jedoch ihr Vorhaben nicht übermäßig zu behagen, und ihr Tempo war langsam. Sie bewegten sich so, als erwarteten sie, in einen Hinterhalt zu geraten. Es bestand Hoffnung, daß die Flüchtigen ihren Vorsprung hielten.
    Fors fand Arskane ungeduldig. Lura lag auf einer Felsnase, die Augen im Dunkeln glühend. Fors erzählte.
    »Ich habe nachgedacht«, unterbrach Arskanes dunkle Stimme seinen Bericht. »Solche Gebiete, wo Bomben gefallen sind, müssen im Zentrum gefährlicher sein, als am Rand. Wenn wir jetzt das Gebiet durchqueren, ereilt uns vielleicht doch noch der Tod, von dem die alten Geschichten erzählen. Wenn wir aber dem Rand folgen ...«
    »Das ist eine Frage der Zeit. Ich sage doch, die Verfolger sind uns auf den Fersen!«
    »Ja, und sie folgen der Witterung. Dagegen gibt es ein gutes Mittel.«
    Arskanes mokassinbeschuhte Füße platschten bereits durch eine Pfütze. Fors verstand. Der kleine Bach war nun vielleicht ihre Rettung. Doch da es aufgehört hatte zu regnen, sank auch der Wasserspiegel rasch, fast als sauge der felsige Boden die Feuchtigkeit auf wie ein Schwamm.
    Fors ging voraus; seine Nachtaugen fanden einen sicheren Weg. Arskanes Atem ging in schweren, hastigen Zügen. Fors wußte, was den anderen quälte; ihn schmerzten auch die Muskeln seiner Beine. Aber sie mußten Boden gewinnen, während die Verfolger, noch immer mißtrauisch dem Explosionsgebiet gegenüber, nur langsam vorwärtskamen.
    Doch dann, nachdem sie schon lange marschiert waren, brach Arskane zusammen, und obgleich Fors ihm eine Ruhepause gönnte, kam er nicht wieder auf die Füße. Der Kopf sank ihm auf die Brust, den Mund hatte er vor Schmerzen verzogen.
    Fors preßte die Handflächen auf die brennenden Augen. Er versuchte sich zu erinnern. War es erst gestern gewesen, daß sie in dem Turm in der Stadt geschlafen hatten? Es schien Ewigkeiten her zu sein. In diesem Tempo konnte es nicht weitergehen, das war klar. Auch er fürchtete, als er erst einmal entspannt auf dem sandigen Ufer lag, nicht wieder aufstehen zu können. Er mußte schlafen. Und dann war da noch die Essensfrage. Wie groß war dieses Explosionsgebiet? Was, wenn es Tage dauerte, bis sie es durchquert hatten?
    Das würden sie nicht überstehen. War es vielleicht besser, sich jetzt eine Verteidigungsstellung auszubauen und bis zum letzten Atemzug den Tierwesen Widerstand zu leisten? Er riß angestrengt die Augen auf. Er wagte nicht zu schlafen. Aber da war doch Lura!
    Sie lag flach auf einem kleinen Felsvorsprung über ihren Köpfen und leckte sich die Pfoten, nur ab und zu die Ohren aufstellend und lauschend. Lura würde auch schlafen, aber auf ihre ganz besondere Art, und während sie Wache hielt, kam niemand unbemerkt heran. Er legte den Kopf gegen Arskanes Arm und schlief ein.

 
10.
     
    Der Sonnenglanz auf der glitschigen Felsoberfläche stach Fors schmerzend in die Augen. Es war hart, in gleichmäßigem Tempo weiterzumarschieren, wenn der Hunger im Magen wühlte. Und doch war er, Fors, noch nicht so schlimm dran wie Arskane. Der Südländer murmelte Unverständliches vor sich hin, seine Augen glänzten fiebrig, und er mußte an der Hand geführt

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