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TTB 107: Gefängnis im All

TTB 107: Gefängnis im All

Titel: TTB 107: Gefängnis im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Changs Inlet eingetroffen, und die in den Felsenhöhlen verborgenen kleineren Metallteile wurden zu ihnen hinausgefahren. Ein Boot war im seichten Wasser gekentert. Seine Ladung war an Land gezogen und auf ein anderes Boot geschafft worden – geschätzte Verzögerung fünfundvierzig Minuten. Das erste Boot war unterwegs ... Die Spitze von Huttons Konvoi war jetzt noch fünf Stunden entfernt ...
    Der Heliograph hörte plötzlich auf zu blinken, denn die Sonne ging unter. Es blieb ihnen noch eine Stunde Dämmerung, und die restliche Arbeit würde bei Fackelschein getan werden müssen.
    Die Signale wurden nun mittels einer abgeschirmten Öllampe wieder aufgenommen, und das orangerote Licht verkündete, daß das Wachschiff in acht Stunden und siebzehn Minuten am Horizont erscheinen würde.
    Beim Schein von Feuern und strategisch angebrachten Fackeln wurden die ersten Metallteile auf das Rahmenwerk gelegt, die Tanks mit Bug-Luft gebracht und in die Attrappe gestellt, und die Periskope aufgebaut und ausgerichtet. Die Vorhut von Huttons Konvoi traf rumpelnd und ächzend am Fluchtort ein und wurde eiligst entladen, da die Battler durch die Feuer unruhig wurden. Dann wurden die Wagen zur Stadt zurückgeschickt, dort von neuem mit Möbeln, persönlicher Habe und Tragbahren beladen und auf die andere Seite der Stadt gefahren, wo sie am Straßenrand parkten. Dort warteten sie, genauso wie die Boote in der Bucht warteten – obgleich letztere nur Möbel und dergleichen geladen hatten, um die eigentliche Deckladung, auseinandergenommene Segelflugzeuge und andere Dinge, die zu wertvoll waren, um mit der Stadt zerstört zu werden, zu tarnen.
    Es war eine Szene, die einer surrealistisch gemalten Hölle glich – mit vielen rotäugigen, rauchgeschwärzten Dämonen. Bis jetzt war jedoch alles reibungslos abgelaufen.
    Irgend etwas müßte eigentlich schiefgehen, dachte Warren, irgend etwas Bedeutendes, aber es passierte nichts.
    Männer stürzten, verbrannten sich mit Fackeln oder verletzten sich Hände oder Beine beim Aufbau der Attrappe oder beim Abladen der Wagen. Sie wurden sofort zum Hospital in der Stadt gebracht und dann zu den Wagen mit den Bahren. Das waren jedoch nur die kleineren Zwischenfälle, mit denen sie gerechnet hatten, genauso wie mit der Tatsache, daß sie immer noch etwas hinter dem Zeitplan zurückstanden.
    »Wenn wir die Feuer, die durch den Abschuß der C-7 verursacht sein sollen, nicht wenigstens eine Stunde vor dem Auftauchen des Wachschiffs anzünden, werden sie merken, daß es nicht echt ist«, sagte Warren besorgt zu Hutton.
    »Nur noch drei Teile, Sir«, erwiderte Hutton mit heiserer Stimme. »Wir werden sie eingesetzt haben, bevor Hitze und Rauch zu stark werden. Sie können das Signal jetzt schon geben, Sir ...!«
    Hutton war rußig, schmutzig und verschwitzt, aber aus dem schwarzen Gesicht glänzten aufgeregt die Augen und leuchteten weiß die Zähne. Warren grinste zurück und reichte dann plötzlich dem Major seine Trillerpfeife.
    »Geben Sie das Signal, Major«, sagte er.
    Dem hohen, klaren Ton der Pfeife folgte ein Augenblick absoluter Stille, dann schrillten andere Pfeifen, Befehle wurden gebrüllt, und Explosionen und das böse Zischen der Feuerpaste wurden mit vereinzelten Hochrufen begrüßt.
    An einigen weit auseinander liegenden Punkten um die Attrappe herum glomm ein roter Schein zwischen den Bäumen auf. Ein paar Funken flogen durch die Luft, aber sonst war noch nicht viel zu sehen.
    »Ich möchte eine bessere Aussicht haben«, erklärte Warren und machte Miene, in die Attrappe zu steigen. Er blieb jedoch stehen, klopfte anerkennend auf die Metallplatten und fügte hinzu, »Sie haben sehr gute Arbeit geleistet, Major, ausgezeichnete Arbeit. Wenn der Zusammenbau beendet ist, gehen Sie – es gibt hier nichts mehr für Sie zu tun. Helfen Sie Fielding bei der Evakuierung, vielleicht braucht sie jemanden zum Wagenziehen oder so. Und ... äh,passen Sie gut auf sie auf, Major. Geben Sie uns Zeit, das Wachschiff zu erreichen, und dann ... nun, was Sie danach tun, hängt von den Umständen ab, aber was auch immer geschieht, Sie werden eine Menge zu tun haben.«
    »Ich verstehe«, sagte Hutton leise, und seine Augen glänzten nicht mehr ganz so hell. »Wenn Sie nicht ...«, fuhr er fort, »ich meine, ich bin nicht sicher, daß ich eine zweite Flucht organisieren könnte. So wie die Dinge augenblicklich stehen, könnte ich nicht versprechen ...«
    »Das möchte ich auch gar nicht, Major«, sagte

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