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TTB 107: Gefängnis im All

TTB 107: Gefängnis im All

Titel: TTB 107: Gefängnis im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Warren doppelsinnig, aber er wußte, daß Hutton es nicht verstehen würde.
    »Viel Glück, Sir«, verabschiedete sich Major Hutton.
    Warren stieg durch die Öffnung in den Schiffsrumpf der Attrappe und von dort aus in die Mündung des Haupttunnels. Die vom Tunnel abgehenden Abteile waren voller Männer, die ihre Waffen oder Lufttanks überprüften oder nur ruhig neben ihren Raumanzügen saßen und warteten. In einem der Räume hingen die noch nicht beanspruchten Raumanzüge, darunter auch Warrens eigener.
    Am anderen Ende des Tunnels war die Straße bereits hellerleuchtet von der wachsenden Zahl der Feuer, und Warren war in kürzester Zeit in der Stadt und am Hafen.
    Das Segelflugzeug hob sich in die Luft, und aus sechshundert Meter Höhe wirkte die Szene wie ein riesiges Feuerrad, dessen Mittelpunkt die torpedoförmige Attrappe bildete, und dessen Speichen sich in Form von Feuerlinien brennender Vegetation zum Posten, zur Stadt und zu den Farmen im Tal hinzogen. In der Umgebung der Attrappe entwickelte das brennende Laub dicken Rauch, während die trockenen Holzgebäude in der Stadt, als sie vom Feuer erfaßt wurden, sofort lichterloh in Flammen standen und Wolken von Funken in die Luft schleuderten.
    Es war ein großartiges Schauspiel und wirkte in hohem Maße künstlich verursacht. Warren klopfte seinem Piloten auf die Schulter, und dann tauchten sie durch den Rauch und die Funken zur Landestelle hinunter.
    Auf dem Rückweg zum Fluchtort dachte Warren an Major Hutton. Ein vortrefflicher Mensch, hinsichtlich Persönlichkeit und Intellekt von der Art, die unter allen Umständen erhalten bleiben sollte! Dieser Gedanke tröstete ihn ein wenig, obgleich er noch immer nicht völlig überzeugt war, daß es richtig war, was er tat.
    Dann wurde Warren der Raumanzug angelegt. Nach dem bequemen Kilt kam ihm allein schon die Kampfuniform eng und heiß vor, aber als man den Weidenwerk-Panzer, den Helm und die Lufttanks befestigte, war ihm noch weniger wohl zumute. Sie tauchten seinen Kopf in eine trübe Wasserlache, um den Verschluß zwischen dem Kampfanzug und dem selbstverfertigten Helm zu überprüfen. Warren wurde dreimal untergetunkt, bevor er ihnen sagen konnte, wo das Wasser durchkam. Ein dicker Schwamm war mittels eines breiten Riemens, der um seinen Kopf führte, auf seiner Stirn befestigt. Ein zweiter Riemen um Kopf und Kinn diente dazu, den ersten an Ort und Stelle zu halten und einen dritten, dünnen Riemen zu stützen, der dicht unter seiner Nase über das Gesicht lief. An diesem war ein dünnes hohles Rohr befestigt, und als sie ihn aus der Wasserlache zogen und mit dem Gesicht zuunterst auf den Boden legten, bewegte er die Lippen solange hin und her, bis er das Rohr zwischen den Zähnen hatte und saugte dann das Wasser auf. Er mußte etwa einen Viertelliter trinken.
    Wasser innerhalb des Helmes während einer Aktion unter schwerelosen Bedingungen konnte tödlich sein, und die einzige Möglichkeit, es loszuwerden, war, es zu trinken.
    Man half Warren wieder auf die Füße und bedeutete ihm, seinen Hals so zu verrenken, daß er mit dem Stirnschwamm die restlichen Tropfen aufwischen konnte. Dann wurde er durch den Tunnel zur Attrappe geführt. An den Tunnelwänden lehnten überall Gestalten in Raumanzügen, deren Augen Warren folgten, als sie die große auf seinem Weidenpanzer aufgemalte »1« sahen, und unter den lächerlichen Nasenriemen und Strohhalm-Vorrichtungen blitzten ihre Zähne in einem Lächeln. Warren verweilte lange genug, um jedem von ihnen ein »Viel Glück« gegen die Vorderseite des Helmes zu klopfen.
    Kelso und Sloan warteten bereits neben einem der Periskope im Innern der Raumschiff-Attrappe, und Warren gesellte sich zu ihnen.

 
18
     
    Nach der Sichtung des Feuers würden die Bugs, so erwartete man, eine Sonde herabschicken, um näher zu inspizieren, anstatt sich mit einem raschen Eintauchen in die Atmosphäre zufriedenzugeben, was sie für gewöhnlich taten, wenn ihnen etwas auffiel. Es war bekannt, daß die gelandete Sonde nicht genügend Brennstoff haben würde, um zum Wachschiff zurückzukehren, und da es sich um ein äußerst wertvolles Instrument handelte, würden die Bugs sie gar nicht erst herunterschicken, wenn sie nicht erwarteten, sie wiederzubekommen. Die einzige Möglichkeit, sie wiederzubekommen, war jedoch, sie an Bord der Fähre zurückzubringen, und wenn sie beabsichtigten, die Fähre landen zu lassen, konnten die Bugs nicht allzu mißtrauisch sein.
    Die Sonde traf etwa zwei

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