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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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Statisten?« Das Telefon summte. Er streifte es mit einem angewiderten Blick. Dann drückte er die Zigarette aus und hob ab. Es war der Gouverneur des Staates New York, und Eddie brauchte drei volle Minuten, um ihn zu überzeugen, daß der Weltuntergang noch nicht bevorstand.
    »Verstehen Sie jetzt, was ich meine?« fragte er, als das Gespräch beendet war.
    »Man kann es niemand verübeln«, sagte Sam. »Schließlich hat McKay die Topholmsche Pachyacria tatsächlich fast im Alleingang besiegt. Nun erwarten sie von ihm, daß er wieder ein Wunder vollbringt. Wer wird ihn vertreten?«
    »Darüber scheint sich niemand den Kopf zerbrochen zu haben. Ich habe in den letzten Tagen als sein Assistent gearbeitet und mache weiter, bis die Nachfolgefrage entschieden ist. Die Leiter der verschiedenen Teams treten in einer Stunde zu einer Beratung zusammen.«
    »Bis dahin sind Sie für mich der Mann an der Spitze«, sagte Sam.
    Eddie hob die Schultern. »Well, es sieht so aus. Was kann ich also für Sie beide tun?«
    Nita händigte ihm die Berichte aus und gab einen kurzen Kommentar dazu. Perkins sah die Blätter flüchtig durch, während sie sprach. Als sie den Hund erwähnte, blickte er schnell auf.
    »Das hört sich nicht sehr erfreulich an, Nita.« Er legte die Blätter zusammen und schob den Stapel an den Rand der Schreibtischplatte. »Morgen früh wird einer der Pathologen sich dafür interessieren. Wollen sehen, was er dazu meint. Solange vielen Dank für die Extraarbeit, die Sie geleistet haben.«
    »Eddie, Sie scheinen sich der Bedeutung von Nitas Entdeckung nicht bewußt zu sein«, sagte Sam. »Wenn die Randsche Krankheit auf Hunde übertragen werden kann, steht uns einiges bevor. Vögel als Virenträger sind schlimm genug ...«
    »Ich habe Ihnen gesagt, daß ich mich darum kümmern werde, Sam.« Perkins' Stimme war schärfer geworden. »Sie sind überarbeitet wie wir alle. Entspannen Sie sich.«
    »Entspannen? Jetzt, wo wir wissen, daß die Krankheit auch auf Hunde übertragen werden kann? Wäre es nicht an der Zeit, schon jetzt die entsprechenden Maßnahmen zu treffen?«
    »Indem wir alle Hunde umbringen? Sam, sollte Ihnen wirklich entgangen sein, welche Reaktion unser Vernichtungsfeldzug gegen die Vögel ausgelöst hat?«
    »Bei der Bekämpfung einer Seuche können wir keine Rücksicht auf die Empfindungen der Bevölkerung nehmen. Wenn die Hunde getötet werden müssen, werden wir sie töten. Besser jetzt als später, wenn sie zu Virenträgern geworden sind.«
    »Dr. Bertolli, wir wollen das eine nicht vergessen«, sagte Eddie, und seine Stimme klang kühl. »Sie sind Assistenzarzt in diesem Hospital und haben keine Entscheidungen zu treffen. Ich habe Ihnen gesagt, daß ich mich um die Sache kümmern werde.«
    »Hören Sie, Eddie, als wir Studenten waren ...«
    »Genug!« Perkins schlug mit der Faust auf den Tisch.
    Sam holte tief Luft und ließ den Atem langsam entweichen. Dann stand er auf. »Gehen wir, Nita.«
    »Einen Augenblick noch«, sagte Perkins. Auch er war aufgestanden und stützte sich mit geballten Fäusten auf die Tischplatte. »Sie wissen nicht alles, was hier vorgeht. Es gibt zwei Faktoren, die Ihnen unbekannt sind. Wir haben heute einen kleinen Erfolg mit einem Impfstoff gehabt, der einige frühzeitig erkannte Fälle der Randschen Krankheit zum Stehen gebracht haben könnte. Außerdem werden wir dem Virus keine Gelegenheit zu siebenfacher Mutation geben, wie Dr. Mendel es getan hat. Das ist theoretische Laborarbeit, während wir mit der wirklichen Welt zu tun haben. Wir kontrollieren die Ausbreitung der Krankheit und vernichten die Virenträger. Wenn sich die Dinge weiter so anlassen, wie sie es jetzt tun – selbst wenn alle Fälle, die wir jetzt haben, tödlich verlaufen –, können wir die Epidemie immer noch durch die Ausschaltung der Infektionsquellen zum Stillstand bringen.«
    »Ist das alles, Dr. Perkins?« fragte Sam, ohne seine Verärgerung zu zeigen.
    »Das ist alles. Kümmern Sie sich um Ihre Arbeit, ich kümmere mich um meine.« Das Telefon meldete sich. Eddie nahm Platz und griff nach dem Hörer. Sam und Nita verließen den Raum.
    Schweigend gingen sie zum Lift. Nita blickte besorgt auf Sams vorgeschobenes Kinn. Sie fühlte, wie seine Muskeln gespannt waren, als sie seinen Arm berührte.
    »Sam, bitte – verlieren Sie nicht den Mut. Die andern werden sehen ...«
    »Nichts werden die andern sehen, wenn er ihnen die Berichte nicht zeigt. Er macht wieder in Politik, ist Ihnen das nicht

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