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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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war.
    »Wenn wir die Verbreitung der Krankheit durch Vögel verhindern können, sollten wir sie besiegt haben. Was aber, wenn sich das Virus vorher zu Rand-gamma wandelt? Dann werden die Hunde zu Virenträgern. Und danach? Diese Mutationen sind unglaublich, es gibt kein Schulbeispiel für sie, es gibt keine menschliche Erfahrung, nach der sie sich verhalten. Gibt es eine fremde Schablone, der sie entsprechen? Dann müssen wir sie finden, weil wir sonst der Verbreitung machtlos gegenüberstehen.«
    »Aber es ist keine fremde Krankheit, Sam – sie ist menschlich oder irdisch, oder wie immer Sie sie nennen mögen.«
    »Jetzt ist sie es, aber sie kam mit dem Schiff vom Jupiter. Sie muß eine Krankheit von diesem Planeten sein ...«
    »Nein, diese Möglichkeit ist bereits ausgeschaltet.« Nita blätterte in den Berichten, bis sie das gesuchte Blatt fand. Sie reichte es Sam. »Hier, sehen Sie selbst. Dies ist erst ein vorläufiger Bericht, aber die Ergebnisse stehen bereits fest. Es ist unmöglich, das Virus unter Bedingungen, wie sie auf dem Jupiter herrschen, am Leben zu erhalten. Wenn die Temperatur fällt und der Druck sich erhöht, stirbt das Virus, lange bevor es auf die Bedingungen der Jupiteratmosphäre stößt.«
    »Das ist unmöglich!«
    »Alles, was dieses Virus betrifft, ist unmöglich, aber wir können vor den Tatsachen nicht die Augen verschließen. Was sollen wir tun, Sam?«
    »Wir beide können nicht viel tun. Dies ist eine Aufgabe für McKays Team. Sie werden feststellen, welche Bedeutung diese Wandlungen haben.« Er griff nach ihren Händen, um ihr aufzuhelfen. Die Hände waren eiskalt, ihr Gesicht glich einer wächsernen Maske. »Kommen Sie, wir bringen McKay die Resultate Ihrer Tests, dann können Sie sich endlich ausruhen. Wie lange haben Sie eigentlich nicht geschlafen?«
    »Ich habe ein paar Minuten auf der Couch gelegen, das genügt.« Sie musterte ihr Gesicht im Spiegel, lachte und fischte den Kamm heraus. »Sie haben recht. Ich sehe aus wie eine Gestalt aus einem Horrorfilm. Geben Sie mir zwei Minuten, um die schlimmsten Schäden zu reparieren.«
    »Ich werde inzwischen feststellen, ob McKay im Büro ist.«
    Dreimal klang ihm das Besetztzeichen entgegen, dann meldete sich die Sekretärin. »Es tut mir leid, aber es ist unmöglich, mit Dr. McKay zu sprechen, er ist beschäftigt.« Die Verbindung wurde unterbrochen, bevor Sam Gelegenheit hatte, ein Wort zu sagen.
    »Ich möchte wissen, was das bedeuten soll«, sagte Sam und starrte auf den leeren Bildschirm. »Die Sekretärin schien schrecklich aufgeregt.«
    »Kein Wunder«, sagte Nita und griff nach ihren Berichten. »Seit der Landung des Schiffes ist hier der Teufel los gewesen, und es sieht nicht so aus, als sollte sich dieser Zustand ändern. Kommen Sie, ich bin fertig.«
    Der Lift beförderte sie in Sekundenschnelle in das 39. Stockwerk. Als sich die Türen öffneten, klang lautes Stimmengewirr an ihre Ohren, eine Neuigkeit in dem sonst so stillen Hospital. Sie betraten den Gang gerade noch zeitig genug, um zu sehen, wie eine Tragbahre mit einer weißgekleideten Gestalt darauf in den Lastenfahrstuhl am andern Ende des Ganges gerollt wurde. Vor der offenen Tür zu McKays Büro hatte sich ein halbes Dutzend Menschen versammelt, und Sam erkannte eine der Schwestern, mit der er wiederholt zusammengearbeitet hatte.
    »Was ist passiert, Ann?« fragte er.
    »Dr. McKay«, sagte sie und deutete auf den Lastenfahrstuhl. Sie sah erschöpft und übermüdet aus wie fast das gesamte Personal des Hospitals. »Wahrscheinlich Überarbeitung. Es kam ganz plötzlich – eine Coronarthrombose. Der Doktor klappte mitten in der Besprechung zusammen.«
    Sam drängte sich durch die Menschen in der Tür, Nita folgte ihm. Die Sekretärin, mit der er telefoniert hatte, war nicht zu sehen. Die Tür zu McKays Privatbüro stand offen. Sam erkannte Eddie Perkins, der den Telefonhörer am Ohr hatte. Er klopfte leise. Eddie hob den Kopf, gab ihnen einen Wink, näherzutreten und die Tür hinter sich zu schließen.
    »Ja, natürlich«, sagte Perkins, »wir machen hier weiter, und ich halte Sie auf dem laufenden über McKays Zustand. Bis später.« Er legte den Hörer auf und fischte eine Zigarette aus dem Päckchen auf dem Schreibtisch. »Das reinste Affentheater, Sam. Sie scheinen alle zu glauben, das Ende der Welt sei gekommen, weil Dr. McKay außer Gefecht gesetzt wurde. Als wenn er allein der Randschen Krankheit den Garaus machen könnte. Hält man denn seine Teams nur für

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