Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 109: Unendlichkeit x 5

TTB 109: Unendlichkeit x 5

Titel: TTB 109: Unendlichkeit x 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
sich erhoben. Eine zentral gelegene Loge füllte sich mit Männern in den Farben von Novia, während darüber gleichzeitig das Wort »Novia« aufleuchtete.
    Novia war ein Planet vom Typ A mit einer großen Bevölkerung und einer hochentwickelten Zivilisation, die zu den besten der Galaxis gehörte. Das war einer der Planeten, zu denen sich jeder Mensch auf der Erde hingezogen fühlte; wenn er aber selbst dieses Ziel nicht erreichte, hoffte er wenigstens, daß seine Kinder eines Tages dort leben würden. (George erinnerte sich daran, daß Trevelyan immer von Novia gesprochen hatte – und jetzt stand er dort unten, um sich darum zu bewerben.)
    Die Deckenleuchten wurden ausgeschaltet, so daß jetzt nur noch die Wettbewerbsteilnehmer von Scheinwerfern angestrahlt wurden. George versuchte Trevelyan deutlicher zu erkennen. Vergebens.
    Die Stimme eines Ansagers erklang. »Verehrte Gäste. Die Olympischen Spiele für Metallurgen mit dem Fachgebiet Nichteisenmetalle sind hiermit eröffnet. Die Teilnehmer ...«
    Dann folgten Namen, Heimatstädte und Erziehungsjahre. Bei jedem Namen rauschte Beifall auf, besonders aber für die Teilnehmer aus San Francisco. Als Trevelyans Name vorgelesen wurde, war George selbst überrascht, als er begeistert klatschte. Aber der Grauhaarige neben ihm überraschte ihn noch mehr, indem er ebenfalls applaudierte.
    Als er bemerkte, daß George ihn verblüfft anstarrte, beugte er sich zu ihm herüber. »Aus meiner Heimatstadt ist niemand hier; deshalb habe ich für Ihre Nummer geklatscht. Kennen Sie den jungen Mann persönlich?«
    George zuckte zurück. »Nein.«
    »Mir ist aufgefallen, daß Sie ihn beobachtet haben. Soll ich Ihnen mein Opernglas leihen?«
    »Nein. Vielen Dank.« (Warum kümmerte der alte Trottel sich nicht lieber um seine eigenen Angelegenheiten?)
    Der Ansager hatte die Namen verlesen und kam nun auf den wichtigsten Punkt zu sprechen. Die Zuschauer schwiegen gespannt.
    »Die Teilnehmer erhalten eine Stange Nichteisenlegierung unbekannter Zusammensetzung. Ihre Aufgabe besteht darin, die einzelnen Bestandteile zu analysieren und auf vier Dezimalstellen genau in Prozent anzugeben. Zu diesem Zweck steht ihnen ein Beeman-Mikrospektrograph zur Verfügung, der im Augenblick allerdings nicht betriebsbereit ist.«
    Die Zuschauer klatschten beifällig.
    »Die Teilnehmer müssen die Fehlerquelle feststellen und den Fehler selbst beseitigen. Werkzeuge und Ersatzteile stehen zur Verfügung. Das benötigte Teil ist nicht unbedingt vorhanden. In diesem Fall muß es angefordert werden, aber die dafür benötigte Zeit wird dem Teilnehmer gutgeschrieben. Sind alle Teilnehmer bereit?«
    Auf der Tafel über dem Teilnehmer mit der Nummer fünf blinkte ein rotes Licht auf. Der Teilnehmer rannte hinaus und kam einige Augenblicke später zurück. Die Zuschauer lachten amüsiert.
    »Alle Teilnehmer bereit?«
    Die Tafeln blieben schwarz.
    »Noch Fragen?«
    Keine Veränderung.
    »Los!«
     
    *
     
    Selbstverständlich konnten die Zuschauer nicht kontrollieren, welche Fortschritte die einzelnen Teilnehmer machten. Sie konnten sich nur an die Angaben halten, die auf den Tafeln über den Arbeitsplätzen aufleuchteten. Aber das war kein zuverlässiger Anhalt. Allerdings spielte das keine große Rolle, denn die Zuschauer verstanden ohnehin nicht, worum es hier ging. Sie waren nur am Endergebnis interessiert, weil sie gewettet hatten. Alles andere war unwichtig.
    George beobachtete die Teilnehmer. Einer hatte das Gehäuse des Gerätes abgenommen, ein anderer untersuchte es von außen, ein dritter klemmte seine Legierung in den Halter, während ein vierter vorsichtig an einer Mikrometerschraube drehte.
    Trevelyan arbeitete so konzentriert wie die anderen. George konnte nicht feststellen, wie er im Rennen lag.
    Auf der Tafel über Platz siebzehn leuchteten Buchstaben auf: Scharfeinstellung nicht justiert.
    Die Zuschauer klatschten begeistert.
    Der Teilnehmer Nummer siebzehn konnte recht haben – aber vielleicht irrte er sich auch. Unter Umständen mußte er später sein Urteil revidieren und verlor dadurch wertvolle Zeit. Oder er bemerkte seinen Fehler nie und kam deshalb zu ungenügenden oder gar völlig falschen Ergebnissen.
    Unwichtig. Im Augenblick klatschten die Zuschauer jedenfalls begeistert.
    Die anderen Tafeln leuchteten auf. George achtete auf die Tafel Nummer zwölf. Endlich erschienen auch auf ihr Leuchtbuchstaben. »Probenhalter nicht zentriert. Neues Federstück erforderlich.«
    Ein Mann rannte fort

Weitere Kostenlose Bücher