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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Irrenärzte vor unseren Gummizellen Schlange stehen werden, um die beiden interessanten Fälle zu begutachten.«
    »Du hast einfach keine Phantasie, Chester. Du mußt die Sache vor dir sehen: die Farben, der Prunk, der Realismus! Wir können Sachen zeigen, die Hollywood Milliarden kosten würden – und wir bekommen sie frei Haus geliefert!«
    Case wandte sich wieder an die Maschine. »Komm, dieser ungläubige Thomas läßt sich nur durch ein Beispiel überzeugen, Computer – wie wäre es mit einer historischen Szene? Kolumbus holt Isabellas Kronjuwelen oder so ähnlich ...«
    »Keine schmutzigen Witze, bitte«, warf Chester besorgt ein.
    »Okay, das können wir uns für später aufheben, wenn wir Herrenabende veranstalten – natürlich zu zehn Credits pro Kopf. Wie wäre es vorläufig mit ... hm ... Wilhelm der Eroberer erhält die Nachricht, daß Harold an der Spitze seiner Sachsen in der Schlacht bei Hastings gefallen ist? Das war übrigens 1066, falls du in der Schule geschlafen haben solltest. Aber mit allen Schikanen – Farben, drei Dimensionen, Geräusche und Gerüche. Was hältst du davon, Computer?«
    »Ich bin mir nicht ganz im klaren darüber, wie der Ausdruck mit allen Schikanen in diesem Zusammenhang zu verstehen ist«, sagte die Stimme. »Bedeutet das, daß die menschlichen Sinnesorgane innerhalb des normalen Bereichs angeregt werden sollen?«
    »Richtig, das ist der Zweck der Übung.« Case entkorkte eine neue Flasche und lehnte sich behaglich in den Sessel zurück.
    Der Bildschirm wurde dunkel, leuchtete wieder auf und zeigte eine Reihe von Zelten, die unter einem bleifarbenen Himmel in dem nassen Gras standen. Ein untersetzter älterer Mann, der zu einer Hose aus grobem Stoff ein verrostetes Kettenhemd und einen mottenzerfressenen Pelz trug, hockte vor einem der Zelte und nagte einen Knochen ab. Dann kam eine Gestalt in zerlumpter Kleidung heran und blieb angestrengt atmend vor ihm stehen.
    »Wiham ... 'wonnen«, keuchte er. »'arol hin ... mi Feil hier ...« Bei diesen Worten faßte sich die Gestalt an den Kopf.
    Der sitzende Mann rülpste ungeniert und griff nach einem Tonkrug, um daraus zu trinken. Dabei lief ihm ein Teil der hellbraunen Flüssigkeit über das Kinn und versickerte in dem Kettenhemd. Der Bote verschwand ohne ein weiteres Wort. Der Sitzende rülpste nochmals und kratzte sich am linken Fuß. Dann stand er auf, gähnte und ging in sein Zelt. Das Bild verblaßte.
    »Hmmm«, sagte Chester. »Irgend etwas hat gefehlt, finde ich.«
    »Du hast dich nicht richtig angestrengt, Computer«, sagte Case tadelnd. »Wir möchten etwas mehr Farbe, Bewegung und Action sehen! Du mußt die Geschichte zum Leben erwecken! Etwas mehr Pfeffer, wenn ich bitten darf!«
    »Soll ich die Tatsachen in Ihrem Sinn ausschmücken?«
    »Du mußt sie für die modernen Zuschauer etwas redigieren. Das ist ganz einfach – du brauchst nur an die Englischlehrerinnen zu denken, die Shakespeares Stücke korrigieren und den alten Knaben als Moralapostel darstellen. Oder an die Pfarrer, die bei der sonntäglichen Bibellesung die besseren Sachen einfach auslassen, damit ihre Schäfchen nicht auch noch in der Kirche verdorben werden.«
    »Wären Sie mit der Betrachtungsweise eines Filmregisseurs aus Hollywood zufrieden?«
    »Das klingt schon wesentlich besser. Auf den Dreck und die Langeweile können wir verzichten, aber etwas Bühnenwirksames wäre nicht zu verachten.«
    Der Bildschirm leuchtete wieder auf. Vor dem tiefblauen Himmel im Hintergrund saß ein gutaussehender Riese in schimmernder Rüstung und einem wappengeschmückten Schild auf einem feurigen Rappenhengst. Er schwang ein langes Schwert und galoppierte den grünen Hang hinauf, wobei sein rabenschwarzes Haar unter dem blanken Helm hervorströmte und einen wunderschönen Kontrast zu dem scharlachroten Umhang bildete. Ein zweiter Reiter jagte heran, warf sein Pferd herum und salutierte vorschriftsgemäß.
    »Der Tag ist unser, Sire!« rief der Bote in einem wohl tönenden Bariton. »Harold Schönhaar ist gefallen; seine Truppen fliehen in wilder Verwirrung!«
    Der Schwarzhaarige nahm den Helm ab.
    »Laßt uns den Herren danken«, sagte er und wandte den Kopf zur Seite, um sein eindrucksvolles Profil zu zeigen. »Und dem tapferen Gegner einen letzten Gruß!«
    Der Bote schwang sich aus dem Sattel und kniete vor dem anderen nieder.
    »Heil dir, William, Eroberer von England ...«
    »Nicht doch, treuer Clunt«, wehrte William ab. »Der Herr hat gesiegt; ich bin nur

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