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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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ein bescheidenes Werkzeug in seiner Hand. Erhebe dich und reite mit mir. Heute ist ein neuer Tag der Freiheit für England angebrochen ...«
    Case und Chester beobachteten die beiden Reiter, die langsam davonritten.
    »Ich weiß nicht recht, ob mir der Schluß gefällt«, meinte Chester zweifelnd.
    »Du hast recht«, stimmte Case zu. »Irgendwie spürt man die Regie zu deutlich. Vielleicht bleiben wir doch lieber bei der Wirklichkeit; dann müssen wir allerdings die richtigen Szenen aussuchen.«
    »Das alles unterscheidet sich fast gar nicht von einem normalen Film. Und wir haben keine Ahnung, wie einer gedreht werden muß, deshalb lassen wir lieber die Finger davon. Ich möchte nur wissen, ob die Maschine ...«
    »Ich kann Szenen produzieren, die mit jeder Art von ästhetischen Prinzipien übereinstimmen«, stellte der Computer fest.
    »Wir brauchen mehr Realität«, sagte Case. »Lebende, atmende Wirklichkeit. Alles muß viel größer, erstaunlicher, dramatischer und echter wirken.«
    »Hast du nicht ›kolossal‹ und ›verblüffend‹ vergessen?«
    Case pfiff leise durch die Zähne. »Was war das kolossalste Ereignis aller Zeiten? Wer waren die wildesten Kämpfer sämtlicher Jahrtausende?«
    »Frauen beim Winterschlußverkauf?«
    »Fast erraten, Chester, aber doch nicht ganz. Ich meine die Giganten, die vor hundert Millionen Jahren die Erde bevölkert haben – Dinosaurier! Das müssen wir uns ansehen, Chester! Wie steht es damit, Computer? Kannst du uns eine kleine Herde Dinosaurier zeigen? Aber in der richtigen Aufmachung – üppige Dschungelvegetation, eine heiße Sonne, dampfende Sümpfe und Kämpfe auf Leben und Tod in riesigem Maßstab?«
    »Ich fürchte, daß Ihre Vorstellung nicht ganz der Wirklichkeit entspricht, Mister Mulvihill. Die Umgebung, die Sie eben geschildert haben, existiert nur in der Einbildung der Filmregisseure von Hollywood; tatsächlich war sie auf der Erde mehrere hundert Millionen Jahre vor dem Auftreten der Dinosaurier anzutreffen.«
    »Okay, dann verzichte ich lieber auf die Details. Du kannst den Hintergrund darstellen, wie du es für richtig hältst. Aber wir möchten lebensgroße dreidimensionale Dinosaurier sehen – in Mengen. Wie wäre es übrigens mit einer Darstellung auf allen vier Wänden?«
    »Der Effekt, den Sie eben beschrieben haben, läßt sich auf zweierlei Weise erreichen, Mister Mulvihill. Eine Methode wäre praktisch nur eine Erweiterung der bisher gezeigten simpleren Illusionen. Die andere, die eigentlich nur eine theoretische Möglichkeit ist, wäre unter Umständen – falls sie durchführbar wäre – sogar einfacher und jedenfalls realistischer, wenn man davon absieht, daß ...«
    »Nimm die einfachere Methode.«
    »Ich muß Ihnen jedoch mitteilen, daß in diesem Fall ...«
    »Wir wollen uns wegen der technischen Einzelheiten nicht streiten, sondern sind schon völlig zufrieden, wenn du uns ein paar Dinosaurier zeigst.«
    »Ausgezeichnet. Vielleicht liefert das Experiment neue Informationen für meine Gedächtnisspeicher.«
    Der Bildschirm blieb eine Minute lang dunkel. Case drehte sich im Sessel um und sah die übrigen Wände an. »Los, los, was soll die Pause?« rief er dann ungeduldig.
    »Die mit der Darstellung verbundenen Probleme ...«, begann die Stimme.
    »Nur Geduld, Case«, sagte Chester. »Ich zweifle nicht daran, daß der Computer sein Bestes tut.«
    »Ja, wahrscheinlich hast du recht.« Case lehnte sich nach vorn. »Jetzt fängt es schon an«, stellte er fest, als die Wände zu leuchten begannen. Sie zeigten einen dichten Buchenwald im Herbst. Die Nachmittagssonne fiel schräg durch das hohe Laubdach. Irgendwo ertönte ein schriller Vogelschrei. Eine kühle Brise brachte den Geruch von moderndem Laub mit sich. Die Szene schien sich bis in beträchtliche Entfernungen zu erstrecken, wo sie sich in Schatten verlor. »Nicht übel«, sagte Case und ließ Zigarrenasche auf den Teppich fallen. »Wenn man vier Wände benützt, sieht die Sache gleich realistischer aus.«
    »Vorsichtig«, mahnte Chester, »sonst verursachst du noch einen Waldbrand.«
    Case schnaubte. »Du darfst dich nicht beeindrucken lassen, Chester. Schließlich ist alles nur eine gelungene Illusion.«
    »Die Blätter sehen aber ziemlich normal und brennbar aus«, widersprach Chester. »Vor deinem Sessel liegt eines.«
    Case sah zu Boden. Ein trockenes Blatt wurde über den Teppich geweht. Die Sessel schienen mitten im Wald zu stehen.
    »Ganz nett«, meinte Case anerkennend. »Aber wo

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