TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine
Endpunkt muß dort drüben rechts liegen, damit wir nicht diese Senke hier überbrücken müssen. Zwischen den beiden Felsvorsprüngen ist der beste Platz für den Start. Mit etwas Glück segeln wir vielleicht einen Kilometer weit. Auf die Art und Weise haben wir genügend Vorsprung und sind verschwunden, bevor Grizz mit seinen Leuten auftaucht.«
»Was ist eigentlich heute morgen mit der Artillerie los? Wahrscheinlich hat ihnen der kleine Kieselstein von vorhin einen tüchtigen Schreck eingejagt.«
»Hoffentlich. Zu dumm, wenn das Flugzeug jetzt noch einen Treffer abbekäme.«
Chester und Bandon machten sich an die Arbeit und befestigten die beiden Schienen der Gleitbahn mit Pflöcken am Boden. Als sie damit fertig waren, stellten sie sich an beiden Seiten des Flugzeugs auf und hoben es an seinen Platz.
»He, das Ding ist ja ganz leicht!« rief Bandon erstaunt aus.
Sie schleppten das Flugzeug den Abhang hinauf und setzten es am Ende der Gleitbahn auf.
»Du hältst es fest, damit es nicht zu rutschen beginnt, während ich es verkeile«, rief Chester. Er suchte sich einen geeigneten Stein und klemmte ihn fest unter die Nase des Flugzeugs, die auf der Gleitbahn auflag. »Okay, jetzt brauchen wir nur noch das Halteseil anzubringen.«
Chester rollte die Nylonschnur ab, die er um die Schulter geschlungen trug, und band ein Ende an dem nächsten Baum fest. Das andere Ende wurde an dem Kiel des Flugzeugs zwischen den beiden Sitzen befestigt.
»Alles in bester Ordnung«, sagte er dann und zog den Stein wieder unter der Nase des Flugzeugs heraus. »Jetzt wird es nur noch durch das Seil festgehalten. Wenn wir das zerschneiden, fangen wir zu rutschen an.«
»Hier ist es so ruhig«, meinte Bandon besorgt. »Ich frage mich nur, ob ...«
»Ein Grund mehr zur Dankbarkeit«, unterbrach ihn Chester. »Ein Start, der durch einen Pfeilhagel hindurch stattfinden muß, ist nicht gerade mein Ideal. Wenn du einen geeigneten Stein holst, bereite ich inzwischen das Seil für den Ballast vor.«
Am Rande des Abgrunds ließ Chester das Seil zu Boden fallen und knotete eine Schlinge hinein, die den Stein aufnehmen sollte. Als er wieder aufstand, um zu Bandon zurückzugehen und ihm zu helfen, tauchte drei Meter von ihm entfernt ein bärtiges Gesicht auf; zwei schmutzige Hände tasteten nach einem Halt.
Chester sprang darauf zu und trat mit dem Stiefelabsatz auf die Fingerspitzen. Der Mann stieß einen lauten Schrei aus und ließ sich zurückfallen; dann ertönte ein lauter Krach. Chester sah über den Felsabsturz. Fünf Meter tiefer hing eine hölzerne Plattform an den Felsen; drei Männer kauerten darauf, während ein vierter halb durch die dünne Beplankung gebrochen war und sich erst jetzt mühsam aufrichtete.
Einer der drei hob seinen Bogen und schoß blitzschnell nach Chester; der Pfeil zischte nur knapp an seinem linken Ohr vorbei. Chester warf sich herum, hob einen Zweizentnerstein hoch und ließ ihn über den Rand fallen. Dann hingen plötzlich nur noch zwei Männer an der zerstörten Plattform, während der dritte hastig über die Felsen nach unten kletterte. Der vierte Mann war nicht mehr zu sehen. Als Chester nach links sah, erkannte er zwei weitere Gerüste. Rechts waren ebenfalls einige zu sehen.
Chester setzte sich in Bewegung. »Bandon! Laß den Stein liegen! Wir starten sofort!«
Bandon starrte ihn an, ließ dann den Felsbrocken fallen und rannte auf das Flugzeug zu. Am Waldrand hinter ihm tauchte ein Mann in einem schmutzigen Hemd und zerrissenen Hosen auf, der seinen Bogen schußbereit hielt. Bandon warf sich herum, legte einen Pfeil auf die Sehne und schoß. Der Mann griff sich mit einem lauten Aufschrei an den rechten Oberarm, in dem Bandons Pfeil steckte.
»Los, hinein mit dir! Aber schnell!« rief Chester aufgeregt.
»Willst du es wirklich damit versuchen?« erkundigte sich Bandon.
Am Rande der Schlucht erschienen gleichzeitig zwei Männer; sie kletterten über die Kante und rannten dann auf das Segelflugzeug zu. Bandon riß seinen Bogen hoch, schoß und schickte sofort einen zweiten Pfeil hinterher. Einer der Männer brach in die Knie; der andere warf sich in Deckung. Bandon ließ den Bogen fallen und kroch so rasch wie möglich an seinen Platz. Chester folgte ihm und stellte die Füße auf die Ruderstange. Dann beugte er sich mit dem Messer in der Hand nach unten, um das Halteseil zu durchschneiden.
In der Zwischenzeit waren noch einige Männer erschienen. Einer von ihnen hob den Bogen und schoß. Der
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