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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Pfeil bohrte sich in die Nase des Segelflugzeugs und blieb dort zitternd stecken. Endlich hatte Chester das Seil durchtrennt; der Gleiter setzte sich langsam in Bewegung und rutschte auf den Felsabsturz zu. Die Männer blieben überrascht stehen und starrten der eigenartigen Konstruktion nach. Einer von ihnen schoß einen Pfeil ab, der sein Ziel um Meter verfehlte. Als das Segelflugzeug geradewegs auf ihn zukam, drehte er sich um und rannte davon. Unterdessen kamen noch mehr Männer über die Felsen geklettert.
    »Die Kerle müssen die ganze Nacht lang aufgeblieben sein, um den Überfall vorzubereiten«, schrie Bandon in Chesters Ohr. »Sie ...«
    »Ruhe!« brüllte Chester.
    Das Segelflugzeug bewegte sich nur langsam vorwärts, gewann aber allmählich an Geschwindigkeit. Jetzt waren sie nur noch fünf Meter von dem Abgrund entfernt.
    »Das schaffen wir nie«, murmelte Chester. »Viel zu langsam.«
    Ein Pfeil bohrte sich in das Holz über Chesters Kopf und riß einige Splitter los. Vor ihnen lag der blaue Himmel und die weit entfernten grünen Hügel, die im Morgennebel verschwammen.
    »Jetzt!« keuchte Chester. Plötzlich schabte der Kiel des Segelflugzeugs nicht mehr über die Gleitbahn und das darunterliegende Gras. Unter ihnen gähnte der Abgrund. Chester schob den Steuerknüppel hastig nach vorn und holte gleichzeitig tief Luft. Sein Herz schlug rascher. Dann fielen sie, sanken immer weiter, bis die grünen Hügel zum Greifen nahe kamen. Chester spürte, daß der Wind ihm die Tränen in die Augen trieb. Er zog den Steuerknüppel langsam zu sich heran, wartete einen Augenblick, zog weiter ...
    Dann spürte er einen deutlichen Widerstand. Als er den Steuerknüppel noch näher an die Brust zog, richtete sich die Nase des Flugzeugs allmählich auf. Es ging in einen flachen Gleitflug über und sank kaum noch. Die Bäume lagen jetzt dreißig Meter unter ihnen.
    »He!« brüllte Bandon begeistert. »Chester, wir fliegen wirklich!«
    Der Bug des Segelflugzeugs hob sich und zeigte auf den entfernten Himmel. Chester schob den Steuerknüppel ein wenig nach vorn und atmete erleichtert auf, als die Nase wieder in die vorherige Lage zurückkehrte. Er schluckte trocken. »Überziehen bei niedriger Geschwindigkeit«, murmelte er vor sich hin. »Typisch Flugschüler.«
    »Mir gefällt es hier, Chester!« rief Bandon begeistert aus.
    Chester rutschte einige Zentimeter weit nach vorn und steuerte eine leichte Rechtskurve. Das Flugzeug gehorchte willig.
    Ein Windstoß ließ das Segelflugzeug erzittern. Chester biß die Zähne aufeinander und beherrschte sich. »Keine voreiligen Ausgleichsmanöver«, ermahnte er sich selbst und behielt den Steuerknüppel locker in der Hand. Die nächste Bö erschütterte das leichte Flugzeug; es richtete sich wieder auf. Die Nase wanderte nach oben; Chester drückte den Steuerknüppel leicht nach vorn. Der Bug sank in die Ausgangslage zurück. Ein Hügel tauchte vor ihnen auf; Chester steuerte eine Linkskurve und atmete erleichtert auf, als das Flugzeug gehorsam nach Backbord abdrehte.
    »Hurra!« brüllte Bandon. »Fast wie ein Vogel!«
    Vor ihnen lag ein Tal, ein tiefer Einschnitt zwischen den bewaldeten Hügeln. Chester steuerte darauf zu und bemühte sich, eine möglichst gerade Linie einzuhalten. Er holte tief Luft und atmete langsam wieder aus.
    »Gar nichts dabei, Chester«, meinte Bandon. »Hier, willst du ein paar Nüsse?«
    »Noch nicht, danke«, antwortete Chester gereizt. »Hoffentlich bleibst du bald ruhig liegen und störst mich nicht dauernd.«
    »Das ist aber komisch, Chester«, sagte Bandon eine Minute später.
    »Was ist komisch?«
    »Wir fliegen immer höher statt tiefer. He, Chester, wie kommen wir eigentlich wieder auf die Erde zurück, wenn der Kasten immer höher fliegt?«
    »Du spinnst«, antwortete Chester.
    Der Fahrtwind trieb ihm das Wasser in die Augen, als er den Kopf zur Seite drehte, um nach unten zu sehen. Die Bäume bildeten jetzt eine gleichmäßig grüne Fläche. Chester sah zurück. Die Hochebene lag bereits zwei Kilometer hinter ihnen.
    »Du hast recht«, stellte Chester überrascht fest. »Ich sehe die Hochebene unter uns. Anscheinend haben wir zufällig eine Aufwindzone erwischt.«
    »Ist das gut oder schlecht?«
    »Gut. Wenn du mich ein paar Minuten lang in Ruhe läßt, brauchen wir vielleicht keinen Schritt zu Fuß zu gehen!«
     
    *
     
    »Sechs Kilometer«, rief Chester. »Das Gebäude dort unten war das Trainingszentrum.«
    »Wieso bleibt unser Flugzeug

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