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TTB 112: Menschen für den Mars

TTB 112: Menschen für den Mars

Titel: TTB 112: Menschen für den Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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rückständigen Technik nicht erwarten.«
    »He, warten Sie einen Augenblick!« knurrte Marner hitzig, und damit begann es.
     
    *
     
    »Ich wünschte, wir hätten den Mund gehalten«, sagte Marner mürrisch, als er an die Szene zurückdachte. Er starrte unbehaglich an die makellos weiße Decke des Hotelzimmers, in dem der Domerangi sie untergebracht hatte.
    Kemridge wirbelte herum und funkelte den kleineren Mann an. »Hören Sie, Justin. Wir sind hier und werden es ihnen zeigen. Dann kehren wir reich und berühmt nach Hause zurück. Haben Sie das kapiert?«
    »Okay«, sagte Marner. Er fuhr sich mit dem Finger über die schmale Unterlippe. »Tut mir leid, daß ich immer wieder explodiere, aber es kommt mir verrückt vor, daß uns eine Barraumdebatte auf einen anderen Planeten geführt hat.«
    »Ich weiß«, sagte Kemridge. »Vergessen Sie aber nicht, daß wir nicht hier wären, wenn die Regierung nicht von dem Streitgespräch gehört und eine Klarstellung für erforderlich gehalten hätte. Die Domerangi haben ihre Überlegenheit in der Technik hinausposaunt, solange wir sie kennen. Ich halte es für eine großartige Idee, zwei biedere Ingenieure von der Erde hierherzuschicken, um den Brüdern endlich zu beweisen, wer der Klügere von beiden ist.«
    »Und wenn wir es nicht beweisen können?«
    »Wir werden es ihnen beweisen! Wir beide werden mit allem fertig, was sie uns vorsetzen. Etwa nicht?« sagte er.
    Marner lächelte gezwungen. »Sicher können wir das«, sagte er.
    »In Ordnung«, sagte Kemridge. Er ging zur Tür, und seine feinfühligen Finger fanden sofort die kleine Platte, hinter der sich der Türmechanismus verbarg. Er klappte sie auf. »Sehen Sie zum Beispiel hier herein«, fuhr er nach kurzer Musterung fort. »Ein einfacher kybernetischer Mechanismus. Ich begreife noch nicht ganz, wie dieses grüne Keramikrelais hier den Strom kontrolliert, aber das ist nichts, was wir nicht mit einem guten Schraubenzieher herausfinden könnten.«
    Marner hob sich auf die Zehenspitzen und starrte in die Öffnung. »Ein klar verständliches System«, sagte er. »Nicht annähernd so wirksam wie unsere Systeme.«
    »Das ist es, worauf es ankommt«, nickte Kemridge. »Diese Domerangi sind keineswegs die Tausendsassas, wie sie sich einbilden. Sehen Sie, Justin. Wir haben behauptet, daß wir imstande sind, von allem, was sie uns geben, ein zweites Exemplar anzufertigen. Mit unserem Verstand und ein wenig Schweiß müßte es mit dem Teufel zugehen, wenn wir in diesem Wettstreit nicht Sieger blieben. Wenn wir hier oben bestehen und die beiden Domerangiingenieure auf der Erde versagen bei ihrer Hälfte des Tests, haben wir es geschafft. Die Regierung verläßt sich auf unsere Vielseitigkeit. Alles, was wir brauchen, Justin, ist Pfiffigkeit.«
    Marners Augen wurden hell. »Und die haben wir, Dave. Tut mir leid, daß ich vorhin so wenig siegesgewiß war; klar schaffen wir es. Die Augen werden ihnen übergehen.«
    Er reckte sich höher und schob die Hand in die Wandöffnung mit dem Servomechanismus.
    »Was machen Sie da?« fragte Kemridge.
    »Später. Gehen Sie ans Telefon und sagen Sie Plorvash, daß wir morgen bereit sind, mit der Arbeit zu beginnen. Während Sie das tun, werde ich mich ein bißchen mit dem Mechanismus hier befassen. Wäre doch gelacht, wenn wir nicht dahinterkämen.« Sein Gesicht strahlte von wiedergefundener Begeisterung.
     
    *
     
    Als Plorvash am nächsten Morgen kam, waren sie immer noch in großartiger Stimmung. Sie waren hellwach und überzeugt, mit jedem Problem fertig zu werden.
    Plorvashs Klopfen tönte durch den Raum.
    »Wer ist da?« fragte Marner laut.
    »Ich bin's«, sagte der Domerangi, »Plorvash.«
    Sofort sprang die Tür auf, und der Domerangi starrte verblüfft auf die beiden Erdenbewohner, die noch in den Betten lagen. Er blickte mißtrauisch hinter die Tür und in den Kleiderschrank.
    »Wer hat die Tür geöffnet?« fragte er verwirrt.
    Marner setzte sich im Bett auf und grinste. »Versuchen Sie es noch einmal. Gehen Sie hinaus und rufen Sie ›Plorvash‹, wie Sie es eben taten.«
    Plorvash befolgte die Aufforderung und zog die Tür hinter sich ins Schloß. Dann rief er seinen Namen, und im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür. Er stürmte über die Schwelle, und sein Blick wanderte von Marner zu Kemridge. »Was haben Sie angestellt?« fragte er.
    »Wir haben gestern abend mit dem Türöffner experimentiert«, sagte Kemridge. »Bevor wir ihn wieder einbauten, nahmen wir eine kleine

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