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TTB 112: Menschen für den Mars

TTB 112: Menschen für den Mars

Titel: TTB 112: Menschen für den Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Veränderung daran vor. Wir schalteten einen kleinen Vocoderstromkreis ein, der die Tür automatisch bei den Silben ›Plor-vash‹ öffnete. Wie Sie sehen, arbeitet er ausgezeichnet.«
    Plorvash nickte unbehaglich. »Ja, sehr klug, muß ich sagen. Und nun zu den Bedingungen für den Test, dem Sie sich unterworfen haben. Wir haben ein mit allem Erforderlichen ausgerüstetes Labor für Sie in Sqorvik, einer Vorstadt ganz in der Nähe, errichtet. Die beiden ersten Aufgaben warten bereits auf Sie. Werden sie von Ihnen gelöst, so werden wir Sie vor das dritte Problem stellen.«
    »Und wenn wir nicht mit ihnen fertig werden?«
    »Nun, dann bedeutet das, daß Sie uns den Beweis Ihrer technischen Überlegenheit schuldig geblieben sind. Ein Versagen vor den ersten beiden Aufgaben kommt dem Eingeständnis der Niederlage gleich.«
    »In Ordnung«, sagte Marner. »Wann aber steht unser Sieg fest? Wollen Sie uns immer neue Aufgaben stellen, bis wir versagen?«
    Plorvash schüttelte den Kopf. »Davon kann keine Rede sein. Nach den Bedingungen des zwischen uns und Ihrer Regierung abgeschlossenen Vertrages brauchen die Versuchsgruppen auf den beiden Planeten nur drei Aufgaben zu erfüllen.« Plorvash lächelte unangenehm. »Die Lösung der drei Aufgaben wird uns als genügender Beweis für Ihre Geschicklichkeit und Überlegenheit dienen.«
    »Mir gefällt die Art nicht, wie Sie das sagen«, erwiderte Kemridge. »Was führen Sie im Schilde?«
    »Im Schilde? Was bedeutet diese Redensart?« fragte Plorvash.
    »Vergessen Sie es. Es ist eine Phrase, wie wir sie oft auf der Erde gebrauchen«, sagte Kemridge.
     
    *
     
    Ein Wagen wartete auf sie vor dem Hotel – ein langes, niedrig gebautes Fahrzeug mit biegsamer, pulsierender Motorhaube. Plorvash öffnete die rückwärtige Tür und gab Marner einen Wink. »Steigen Sie ein«, sagte er. »Ich bringe Sie zum Labor, damit Sie anfangen können.«
    Marner musterte den Domerangi, dann Kemridge. Kemridge nickte.
    »Wie wär's mit einem Scharfen für unterwegs?« schlug Marner vor.
    »Was war das?«
    »Eine andere Redensart«, erklärte Marner. »Ich meine einen Drink. Ein alkoholisches Getränk. Etwas zum Aufpulvern. Verstehen Sie?«
    Der Fremde grinste boshaft. »Ich verstehe«, sagte er. »Warum nicht? In der nächsten Straße ist eine Bar. Uns liegt nichts daran, daß Sie sich Hals über Kopf in die Arbeit stürzen.« Er deutete auf das Gleitband für Fußgänger. »Steigen Sie auf, wir wollen uns einen genehmigen.«
    Sie folgten dem Domerangi und fanden sich einen Augenblick später vor einem seltsamen Kuppelbau am Rand der Straße.
    »Sieht nicht gerade sehr einladend aus«, stellte Kemridge fest, als sie das Gebäude betraten. Durchdringender Äthergeruch schlug ihnen entgegen. Ein halbes Dutzend Domerangi lag auf dem Boden, dünne Metallrohre in den Händen, die sich in der Mitte des Raumes vereinigten.
    Plorvash ging die Stufen hinab und streckte sich auf dem Rücken aus. »Kommen Sie«, forderte er die beiden Erdenbewohner auf. »Nehmen Sie Ihren Drink.« Er griff nach einem Rohr, das über den Boden auf ihn zuglitt, und schob es in seinen linken Mund.
    »Das soll eine Bar sein?« fragte Kemridge ruhig. »Sieht mehr nach Unfallstation eines Krankenhauses aus.«
    Plorvash stand auf und tupfte einige Tropfen einer grünen Flüssigkeit von seinem Kinn. »Gut«, sagte er. »Kein Bier, aber doch schmackhaft. Ich dachte, Sie beide wollten einen Drink?«
    Marner sog bestürzt die mit Äther geladene Luft ein und schüttelte den Kopf. »Wir sind nicht mehr durstig«, sagte er. »Wie es scheint, braucht man einige Zeit, um sich an fremde Sitten zu gewöhnen.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte Plorvash bei. »Also gut, machen wir uns auf den Weg zum Labor.«
     
    *
     
    Das Labor war in der Tat prachtvoll eingerichtet. Die beiden Erdenbewohner standen am Eingang des riesigen Raumes und waren sichtlich beeindruckt.
    »Wir sind überrascht«, sagte Marner schließlich zu dem Domerangi.
    »Wir bemühen uns, Ihnen alle Möglichkeiten für ein Gelingen zu bieten«, erwiderte Plorvash. »Der Ausgang ist für uns ebenso wichtig wie für Sie.«
    Marner trat einige Schritte näher und sah sich um. Links erhob sich ein großes, grünlich schimmerndes Oszilloskop; von der rechten Wand blitzten komplizierte Servomechanismen aller Art. Die hintere Wand war zu einem mächtigen Werkzeugschrank umgestaltet, mehrere Werkbänke warteten darauf, benutzt zu werden. Die Beleuchtung war hell und angenehm für das Auge.

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