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TTB 112: Menschen für den Mars

TTB 112: Menschen für den Mars

Titel: TTB 112: Menschen für den Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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ihn zukam. »He, was soll das bedeuten?«
    Die Tiere beachteten Plorvash nicht, sondern strebten zu seiner Überraschung einer blitzenden Apparatur zu, die hinter der Tür aufgestellt war. Bei der Annäherung der Tiere begann der summende Mechanismus in blitzschneller Folge die ganze Skala der Farben auszustrahlen. Dazu ertönte in unregelmäßigen Abständen ein metallisches Klicken, und seltsame Gerüche erfüllten den Raum. Als die Tiere dicht vor der Apparatur angekommen waren, schnellten zwei Greifer hervor und fegten die wirbelnde Masse in Sekundenschnelle in den zu ebener Erde angebrachten Trichter.
    Marner kam, gefolgt von Kemridge, auf Plorvash zu. »Wir haben uns erlaubt, eine viel wirksamere Falle zu konstruieren«, sagte er. »Sie fängt alles Getier zur gleichen Zeit, während Ihre Falle sich jeweils nur mit einer Art befassen kann.«
    Plorvash schluckte verlegen. »Sehr gut«, sagte er. »In der Tat sehr bemerkenswert.«
    »Die Konstruktionspläne befinden sich in unserm Zimmer«, sagte Kemridge. »Ich nehme an, daß die Falle für Domerang von einigem Wert ist.«
    »Wahrscheinlich«, nickte Plorvash. »Und wie sind Sie mit dem Enthaarungsmittel zurechtgekommen?«
    »Das war leicht«, sagte Marner. »Mit den Mitteln, die uns zur Verfügung standen, war die Analyse eine Kleinigkeit. Ich fürchte allerdings, wir haben auch hier das Original verbessert.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Marner rieb sich unbehaglich das Kinn. »Ich habe unser Mittel vor zwei Tagen an mir selbst erprobt. Mein Gesicht ist heute noch so glatt wie das eines Babys. Es sieht ganz so aus, als handle es sich um eine Dauerwirkung.«
    »Sie werden uns einige Proben zur Verfügung stellen müssen«, sagte Plorvash. »Mir scheint, Sie haben die ersten beiden Aufgaben mit Anstand gelöst. Zufällig haben Ihre Gegenspieler auf der Erde ebenfalls die ersten beiden Tests bestanden. Ich bin mit unserm Konsul in New York in Verbindung getreten – soviel ich weiß, kennen Sie den Mann – und erfuhr von ihm, daß die beiden Domerangi die ersten zwei gesteckten Ziele erreicht haben.«
    »Freut mich, das zu hören«, log Marner. »Dann wird also die dritte Aufgabe die Entscheidung bringen.«
    »Genau«, stimmte Plorvash bei. »Damit keine Zeit verlorengeht, werde ich sie Ihnen gleich jetzt stellen.«
     
    *
     
    Fünf Minuten später standen Marner und Kemridge vor einem verwirrenden Arrangement blitzender Relais und Rohre, das den Kraftantrieb für zahlreiche Kolben und Kolbenstangen zu bilden schien.
    Plorvash hatte das Gebilde mit äußerster Sorgfalt hereingetragen und auf einer der Werkbänke abgestellt.
    »Was soll es darstellen?« fragte Marner.
    »Sie werden es gleich sehen«, versprach Plorvash. Er griff hinter die Apparatur, brachte ein Kabel zum Vorschein und schob den Stecker in die Steckdose an der Wand. Eine kleine Röhre im Herz der Maschine glühte kirschrot auf, und Sekunden später begannen die Kolben sich zu bewegen, langsam zuerst, dann immer schneller.
    Kemridge beugte sich herab und ließ seinen Blick aufmerksam über den Mechanismus wandern. Schließlich sah er auf. »Und?« fragte er. »Es ist eine Art Motor. Wo steckt die Aufgabe?«
    »Es ist ein Motor eigener Art«, sagte Plorvash. »Überzeugen Sie sich selbst. Ziehen Sie das Anschlußkabel heraus.«
    Kemridge folgte der Aufforderung. Er wandte sich, den Stecker in der Hand, um und musterte die Apparatur lange. Dann entglitt das Kabel seiner Hand und polterte zu Boden.
    »Der Motor arbeitet weiter«, sagte er ruhig. »Die Kolben bewegen sich wie zuvor.«
    »Das ist unsere Kraftquelle«, sagte Plorvash selbstzufrieden. »Wir benutzen sie in Fahrzeugen und anderen Geräten. Versuchen Sie, sie nachzubauen. Das ist die dritte Aufgabe.«
    »Wir werden es versuchen«, sagte Marner. »Und wir werden es schaffen.«
    »Das Resultat wird von großem Interesse für uns sein«, sagte Plorvash. »Und nun muß ich mich von Ihnen verabschieden.«
    »Sicher«, sagte Marner unbehaglich. »Auf Wiedersehen!«
    Sie warteten, bis der Domerangi die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann ging ihr Blick zu der Maschine zurück.
    Sie arbeitete immer noch.
    Marner fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und blickte Kemridge zweifelnd an. »Dave«, sagte er leise, »können wir ein Perpetuum mobile bauen?«
     
    *
     
    Die Maschine arbeitete, sobald sie durch einen Stromstoß in Gang gesetzt war, weiter, gleichgültig, ob sie an das Stromnetz angeschlossen war oder nicht. Unermüdlich jagten

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