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TTB 112: Menschen für den Mars

TTB 112: Menschen für den Mars

Titel: TTB 112: Menschen für den Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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weniger als Vollkommenheit verlangen. Nun, Sie sind nicht mehr vollkommen. Früher oder später geht es uns allen so.«
    »Aber ich bin noch jung.«
    »Jung?« Jacobs lächelte. »Jung? Unsinn, Carter. Sie sind ein Veteran. Man nennt Sie den alten Mann, nicht wahr? Sehen Sie sich die Fältchen um Ihre Augen an. Für einen Raumpiloten sind Sie alt, bereit, zum alten Eisen geworfen zu werden. Ich fürchte, wir können Sie nicht länger als Piloten einsetzen. Aber bei uns ist immer Platz für Sie – beim Bodenpersonal.«
    Der alte Mann schluckte und hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Er mußte an Selwyn denken, den er Minuten zuvor noch bedauert hatte. Nun ging es ihm ebenso. In der Raumfahrt war kein Platz für alte Männer. Man mußte jung und frisch sein und über blitzschnelle Reflexe verfügen.
    »Okay, Sir«, sagte er heiser. »Ich habe nicht die Absicht, mich gegen diese Entscheidung aufzulehnen. In einigen Tagen werde ich wieder zu Ihnen kommen, um über einen Job beim Bodenpersonal zu sprechen. In ein paar Tagen, wenn ich mich besser fühle.«
    »Das ist klug von Ihnen, Leutnant. Ich freue mich, daß Sie Verständnis haben.«
    »Sicher, sicher, ich verstehe«, sagte der alte Mann. Er nahm den Scheck, schob ihn in die Tasche, salutierte und wandte sich um. Langsam ging er hinaus, den Blick auf die lange Reihe blitzender Schiffe gerichtet, die darauf warteten, die Reise zu den Sternen anzutreten.
    Nicht für mich, dachte er. Nicht mehr.
    Aber er gestand sich selbst ein, daß Jacobs recht hatte. Die letzten Flüge hatten ihm Schwierigkeiten bereitet, wie er sie früher nicht kannte.
    Es hatte keinen Sinn, sich selbst Sand in die Augen zu streuen. Er winkte Jim Selwyn zu und eilte ihm entgegen, um ihm von der Entscheidung des Commanders zu berichten.
    Es schmerzte, aber es steckte Sinn dahinter. Er hatte gewußt, daß es eines Tages so kommen würde. Er war tatsächlich zu alt.
    In wenigen Monaten würde er die Zwanzig vollenden.

 
    Menschen werden vor dem Ende unseres Jahrhunderts auf dem Mars landen, oder ich müßte mich sehr irren. Sie werden entdecken, daß dieser Planet sie nicht gerade mit angenehmen Lebensbedingungen empfängt. Die Luft ist dünn, das Wetter ist kalt, und man wird kein Wasser finden. Aber die Menschen werden versuchen, dort Fuß zu fassen, wie sie es in den gefrorenen Wüsten der Antarktis und den schaurigen Einöden der Sahara taten. Wie aber werden sie den Mars kolonisieren? Indem sie sich Unterkünfte bauen, die ihnen das Leben unter gewohnten Verhältnissen ermöglichen? Oder indem sie versuchen werden, die menschliche Struktur so zu verändern, daß sie sich den Gegebenheiten des Mars anpaßt ...?
     
Menschen für den Mars
     
    Das interplanetarische Schiff Bernadotte begann langsam einzukurven und sich den kalten, leblosen und oxydierten Wüsten des Mars zu nähern. An Bord des Schiffes blickte der UB-Beamte Michael Aherne, dessen erster Flug zum roten Planeten dies war, gespannt auf den Sichtschirm, um Ausschau nach Leben zu halten.
    Er vermochte keine Bewegung zu entdecken. Die Kuppel, unter der sich die Marskolonie ausbreitete, war noch nicht in Sicht, und Aherne sah nur öde, kahle Sandflächen. Er war nervös, wie es bei einem Spion, dessen scheinbar geheimer Auftrag offen bekannt war, kaum anders sein konnte. Man hatte ihm eine unangenehme Aufgabe erteilt, und er wußte, daß ein hartes Stück Arbeit vor ihm lag.
    Aherne vernahm ein Geräusch hinter sich. Als er sich umwandte, sah er Valoinen, einen großen, zur Kahlheit neigenden Mann, dessen Logbuch mehr Flugstunden im Raum aufwies als das Logbuch eines anderen Sterblichen, die kleine Kabine betreten.
    »Noch etwa hundert Minuten«, sagte der Captain. »Sie sollten unsere Kuppel bald sehen können. Wir landen ganz in ihrer Nähe. Ich fürchte immer, daß ich mich eines Tages auf sie setzen könnte, was das UN-Budget völlig durcheinanderbringen würde.«
    Aherne zwang sich zu einem Grinsen und wandte sich dem Captain zu. Aherne war ein breitschultriger Mann mittlerer Größe mit sandfarbenem Haar; als Sonderattaché der Vereinten Nationen war er fast ständig im Weltraum unterwegs, aber dies war der längste Flug, den er je unternommen hatte – ein Flug über 90 Millionen Meilen, um sich in der Marskolonie als Spion zu betätigen.
    Ein schöner Spion, dachte er bitter.
    Er blickte auf seine Uhr. Sie hatten die Flugzeit genau eingehalten.
    »Sie wissen, daß ich komme, nicht wahr?« fragte Aherne.
    Der Finne nickte

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