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TTB 112: Menschen für den Mars

TTB 112: Menschen für den Mars

Titel: TTB 112: Menschen für den Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Sympathie den Marspionieren gehörte, daß es sein ganz persönlicher Wunsch war, die Kolonie weiter zu erhalten und gedeihen zu sehen. Es war seine innere Überzeugung, daß die Menschen in den Weltraum hinauseilen sollten, um andere Planeten zu erobern.
    Aber es war seine Pflicht, Meldung zu machen, wenn er feststellte, daß die Kolonie unproduktiv, schlecht geleitet und schlecht geplant war. Wenn die Kolonie sich nur um ihrer selbst willen zu erhalten suchte, wenn es ausgeschlossen schien, daß weitere Fortschritte zu erwarten waren, so würde er auch dies zu melden haben. Dann würde seine Meldung das Ende der Kolonie bedeuten.
    Er hoffte, daß die Kolonisten sachlich bleiben würden und nicht den Versuch machten, Unzulänglichkeiten zu frisieren; das würde ihn in einen schmerzhaften inneren Konflikt bringen. Er konnte keinen gefälschten Bericht abliefern, aber es lag ihm daran, die Kolonie weiter existieren zu sehen.
     
    *
     
    Er beobachtete das Näherkommen der »Sandraupen«. Die Luft war kalt und klar. Das Thermometer, in den Handrücken des linken Handschuhes des Raumanzuges gebettet, zeigte zweiundzwanzig Grad unter Null, eine verhältnismäßig milde Temperatur. Die Nadel des Außendruckmessers pendelte um fünf Pfund pro Quadratzoll, der Innendruck blieb, wie er beruhigend feststellte, auf fünfzehn Pfund.
    Valoinen und seine Männer saßen, geduldig wartend, auf den großen Kisten. Aherne gesellte sich zu ihnen.
    »Die Kuppel liegt dort«, sagte Valoinen und deutete in die Richtung, aus der die Sandraupen kamen. In etwa vier Meilen Entfernung versperrten zackige dunkle Berge den Blick. »Sie können sie nicht sehen, sie liegt hinter den Bergen.«
    »Und die andere Kuppel?«
    »Liegt noch ein wenig weiter zurück«, sagte Valoinen.
    Schweigen stellte sich ein. Aherne hatte Hemmungen, nach näheren Einzelheiten über den zweiten Kuppelbau zu fragen. Er wartete auf die Ankunft der Kolonisten. Die Sonne, ein blaßgrünes Gebilde, stand hoch über ihnen, und die auf dem Heck ruhende Bernadotte warf einen langen Schatten über die ebene Sandfläche des Landeplatzes.
    Die Sandraupen wurden größer, Aherne konnte sie schon klar erkennen. Es waren tief und flach gebaute Fahrzeuge mit Raupenketten. Die kleine Plastikkuppel für zwei Personen lag vorn, der Laderaum am hinteren Ende. Sechs Fahrzeuge näherten sich; sie schwankten leicht und bewegten sich wellenförmig durch den rötlichen Flugsand. Aherne konnte das Scharren der Raupenketten hören. Schließlich überwand der Konvoi die letzte Düne und kam vor der Bernadotte zum Stehen.
    Eine Gestalt löste sich von der vordersten Raupe und kam auf sie zu. Aherne konnte das Gesicht des Mannes hinter dem Helm nur undeutlich erkennen. Er sah blondes Haar über einer hohen Stirn und durchdringende blaue Augen.
    Die Gestalt des Mannes, hinter dem Raumanzug verborgen, schien groß und schlank zu sein.
    »Ich bin Sully Roberts«, stellte er sich vor. »Hallo, Captain!«
    »Hier ist Ihre Fracht, Sully«, sagte Valoinen und streckte dem andern eine Handvoll Begleitpapiere entgegen. Roberts nahm sie und vermied es, den Blick auf Aherne zu richten. Er blätterte die Papiere flüchtig durch.
    »Hm. Von außen besehen, scheint alles in Ordnung«, sagte er. »Ich kann natürlich nicht garantieren, daß tatsächlich Gyros in diesen Kisten sind und keine Teddybären. Aber es hat wohl wenig Sinn, sie jetzt zu öffnen.«
    »Trauen Sie mir nicht?« fragte Valoinen scharf.
    »Natürlich traue ich Ihnen«, sagte Roberts. »Aber es ist UN-Geld, das wir ausgeben, und wir wollen es nicht sinnlos verplempern. Wir müssen mit dem, was uns zugeteilt wird, sorgsam umgehen.«
    »Gewiß«, sagte Valoinen leichthin.
    Das war an meine Adresse gerichtet, dachte Aherne. Sie wollen beweisen, was sie für brave Leute sind.
    »Oh«, sagte Valoinen, »wie dumm von mir. Ich habe völlig vergessen, Sie vorzustellen. Sully, dies ist Michael Aherne von den Vereinten Nationen. Er will einige Zeit bei Ihnen bleiben.«
    Roberts kam näher und schüttelte Aherne die Hand. »Wie geht es Ihnen? Ich bin Sullivan Roberts, Distriktsleiter der Kolonie. Freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Mr. Aherne. Ich hoffe, Sie werden mich während Ihres Aufenthaltes recht oft besuchen.«
    »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Roberts.«
    Roberts winkte seinen Männern, und sie verließen die Fahrzeuge. Von den Besatzungsmitgliedern unterstützt, luden sie die Kisten schnell in die Laderäume.
    »Sie können mit mir

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