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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Geschichte wartet auf dich. Aber paß gut auf dich auf, Parker.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Was glaubst du, was es ist?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Du glaubst mir nicht«, sagte ich. »Ich kann auch im Augenblick noch verstehen, daß mir niemand glaubt.«
    »Ich glaube deiner Interpretation der Vorkommnisse. Aber stimmt deine Erklärung?«
    »Es ist die einzige, die ich habe.«
    »In der ersten Nacht warst du betrunken. Sternhagel voll, wie du zugabst. Und die Falle …«
    »Aber der herausgeschnittene Teppich! Ich sah ihn, als ich vollkommen nüchtern war. Und im Büro …«
    »Eins nach dem anderen«, sagte sie. »Suchen wir nach einer Erklärung. Du darfst nicht klein beigeben. Du darfst dich von den Ereignissen nicht überrollen lassen.«
    »Das ist es!« schrie ich.
    Denn ich hatte es vergessen.
    »Schrei nicht so«, ermahnte sie mich. »Die Leute sehen uns schon an!«
    »Die Bowlingkugeln«, erklärte ich ihr. »Ich hatte sie vergessen. Es waren Bowlingkugeln, die die Straße entlangrollten.«
    »Parker!«
    »Draußen in der Timber Lane. Joe Newman hat mich angerufen.«
    Ich blickte ihr ins Gesicht und sah, daß sie wie versteinert dasaß. Sie hatte alles geschluckt, aber die Bowlingkugeln gaben ihr den Rest. Sie dachte, daß ich übergeschnappt wäre.
    »Es tut mir leid«, sagte ich sanft.
    »Aber Parker! Bowlingkugeln, die die Straße entlangrollen!«
    »Eine hinter der anderen, in einer Reihe.«
    »Und Joe Newman hat sie gesehen?«
    »Nein, nicht Joe. Ein paar junge Leute. Sie haben Joe angerufen, und er hat mich verständigt. Ich riet ihm, die Sache zu vergessen.«
    »Und es war beim Belmont-Haus?«
    »Das ist es ja«, erwiderte ich. »Es paßt alles zusammen, wie du siehst. Ich weiß nicht warum, aber es führt alles in dieselbe Richtung.«
    Ich schob den Teller weg und stand auf.
    »Wo gehst du hin, Parker?«
    »Zuerst bringe ich dich nach Hause«, antwortete ich. »Und dann, wenn du mir deinen Wagen leihst …«
    »Sicher, aber… ah, ich verstehe – das Belmont-Haus!«

 
16
     
    Das Belmont-Haus hob sich als ein riesiges, schwarzes Rechteck gegen den dunklen Hintergrund der Bäume ab. Es stand auf einer Landzunge, die sich in den See vorschob, und als ich das Auto anhielt, hörte ich, wie sich die Wellen am Ufer brachen. Mondlicht fiel durch die Bäume und spiegelte sich im Wasser und in einem Giebelfenster, aber sonst waren das Haus und die angrenzenden Bäume in Dunkelheit gehüllt.
    Ich stieg aus dem Wagen und schloß leise die Tür. Der Schrecken und das Entsetzen der Abendstunden waren abgeklungen, aber furchtlos fühlte ich mich nicht.
    Vielleicht gibt es Fallen, dachte ich mir. Nicht die Art Fallen wie vor meiner Tür, aber andere, gefährlichere.
    Dann aber schalt ich mich selbst einen Narren. Denn einfache Logik sagte, daß es hier keine Fallen geben würde. Denn diese würden auch Unschuldige fangen – jemanden, der zum See gehen wollte, oder Kinder, die im leeren Haus spielten. Und das würde unerwünschte Aufmerksamkeit erregt haben.
    Wahrscheinlich war alles nur ein Hirngespinst, dachte ich mir, daß das Belmont-Haus auf irgendeine Art mit den Ereignissen verbunden sein müßte. Und doch mußte ich nachsehen, mußte ich mich vergewissern, oder ich würde mich immer fragen, ob es hier nicht doch Anhaltspunkte gäbe.
    Angespannt schlich ich die Auffahrt englang, auf einen Angriff gefaßt.
    Ich stieg die Stufen zur Vordertür hinauf und blieb zögernd stehen. Schließlich entschied ich, es auf ehrliche Weise zu versuchen, indem ich läutete oder klopfte. Ich tastete in der Dunkelheit nach der Klingel. Der Knopf wackelte, als ich mit dem Finger draufdrückte, und ich wußte, daß er nicht ging, aber ich versuchte es doch. Ich hörte kein Klingelgeräusch aus dem Innern des Hauses. Ich klopfte, und das Klopfen durchbrach laut die Stille der Nacht.
    Ich wartete, aber nichts rührte sich. Einmal glaubte ich, einen Schritt zu hören, aber es wiederholte sich nicht, also mußte es Einbildung gewesen sein.
    Ich stieg die Stufen wieder hinunter und umrundete das Haus. Im fünften Fenster, das ich versuchte, war eine Scheibe locker. Außerdem war das Fenster unverschlossen.
    Ich schob das Fenster in die Höhe und wartete, aber nichts geschah. Es gab kein Geräusch außer dem der Wellen, die gegen den Strand schlugen und dem Rascheln des Windes, der durch die dürren Blätter fuhr, die noch in den Bäumen hingen. Ich steckte meine Hand in die Manteltasche und griff nach der

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