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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Schwierigkeiten. Ich kann heute abend nicht mit dir ausgehen.«
    »So, so«, erwiderte sie. »Ich komme und hole dich ab.«
    »Joy!« schrie ich. »Hör zu! Um Gottes willen hör mir zu: halte dich von mir fern. Glaube mir, ich weiß, was ich tue. Komm mir nicht zu nahe!«
    Ihre Stimme klang noch immer ruhig, aber sie schien ein bißchen angespannter zu sein. »Was ist los, Parker? Welche Schwierigkeiten hast du?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich niedergeschlagen. »Etwas Gefährliches und zugleich Komisches geht vor sich. Du würdest es nicht glauben, wenn ich es dir erzählte. Niemand würde mir glauben. Ich werde der Sache nachgehen, aber ich möchte nicht, daß du in sie verwickelt wirst.«
    »Aber du bist in Ordnung, jetzt in diesem Augenblick?«
    »Ja, ja. Aber etwas ist in meinem Schrank und vor meiner Tür war eine Falle … und ich habe eine Schachtel Puppen gefunden …«
    Ich hielt ein und hätte mir die Zunge abbeißen können, denn ich wollte das alles nicht sagen.
    »Bleib, wo du bist«, sagte sie. »Ich bin in einigen Minuten dort.«
    »Joy!« schrie ich. »Joy, tu es nicht!«
    Aber die Leitung war tot.
    Ich wählte noch einmal ihre Nummer. Unaufhörlich erklang das Freizeichen, doch es antwortete niemand.
    Ich legte den Hörer auf die Gabel, griff nach meinem Hut und ging zur Tür. Dort blieb ich noch einmal stehen und blickte ins Zimmer zurück. Es sah fremd aus, als ob es ein Ort wäre, den ich niemals zuvor erblickt hatte, und es war erfüllt von schleichenden, wispernden, fast unhörbaren Geräuschen.
    Ich riß die Tür auf, stürzte auf den Gang hinaus und eilte die Treppe hinunter. Ich fragte mich, welche der leisen Geräusche ich wirklich gehört und welche ich mir nur eingebildet hatte.
    Ich trat durch die Eingangstür auf den Gehsteig. Die Nacht war ruhig und warm, und der Geruch nach verdorrtem Laub lag in der Luft.
    Ich hörte tapsende Geräusche – ein schnelles, rhythmisches Tapsen – und um die Ecke des Gebäudes trottete ein Hund. Es war ein fröhlicher Hund, denn er wedelte mit dem Schwanz. Er besaß ungefähr die Größe eines Kalbes und war so zottig, daß man seine Form nicht erkennen konnte.
    »Hallo, alter Bursche!« rief ich ihm zu. Er kam zu mir, legte sich freundlich vor meine Füße und klatschte mit seinem mächtigen Schweif auf den Gehsteig.
    Ich streckte die Hand aus, um seinen Kopf zu streicheln, aber ich kam nicht dazu, denn ein Auto hielt vor mir.
    Die Tür öffnete sich.
    »Steig ein«, befahl Joys Stimme, »und laß uns von hier verschwinden.«

 
15
     
    Wir aßen bei Kerzenlicht in einer jener winkeligen Kneipen, die Joy zu lieben schien – und nicht im neuen Nachtklub in der Pinecrest Drive. Das heißt, Joy aß. Ich nicht.
    Frauen sind komische Geschöpfe. Ich erzählte ihr alles. Unglücklicherweise hatte ich ihr am Telefon so viel gesagt, daß sie auch noch den Rest hören wollte. Es gab natürlich keine Gründe, warum ich es nicht tun sollte, aber ich war nicht sehr glücklich darüber. Und sie aß ruhig weiter, als ob ich ihr den letzten Büroklatsch erzählen würde.
    »Komm und iß, Parker«, sagte sie. »Ganz egal, was da vor sich geht, du mußt etwas essen.«
    Ich blickte auf meinen Teller und fühlte den Kloß in meiner Kehle.
    Schon bei dem Gedanken an Essen wurde mir übel, ganz egal, was auf dem Teller lag. Ich konnte es in dem Kerzenschein sowieso nicht erkennen.
    »Joy«, fragte ich, »warum fürchtete ich mich, in mein geparktes Auto zu steigen?«
    Diese Frage quälte mich unaufhörlich.
    »Weil du ein Feigling bist«, antwortete sie.
    Das munterte mich nicht gerade auf.
    Ich kaute an einem Bissen meines Essens herum. Es schmeckte, wie man es von einem Essen erwarten konnte, das man nicht sah.
    Das kleine Orchester spielte eine Melodie nach der anderen, all die Sachen, die man an so einem Ort erwartet.
    Ich blickte mich im Lokal um und dachte an das gleitende Geräusch, das ich hinter der Schranktür vernommen hatte. Jetzt, wo ich hier in dieser Kneipe saß, erschien es mir wie ein schreckliches Detail aus einem Alptraum.
    Aber der Alptraum war Wirklichkeit, das wußte ich. Außerhalb dieser künstlichen Fröhlichkeit existierte eine Realität, der bis jetzt noch niemand gegenübergestanden hatte. Die ich vielleicht berührt hatte, aber auch nur an ihrem äußersten Zipfel.
    Joy schien meine Gedanken zu lesen. »Was hast du jetzt vor?« fragte sie.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich.
    »Du bist ein Reporter«, sagte sie, »und diese

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