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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Pistole und der Taschenlampe, die ich aus dem Handschuhfach in Joys Wagen genommen hatte.
    Ich wartete noch eine kleine Weile, um meine Nerven zu beruhigen. Dann schwang ich mich durch das offene Fenster.
    Schnell bewegte ich mich zur Seite und drückte mich gegen die Wand, damit man mich nicht gegen das Fenster erkennen konnte. Ich hielt den Atem an und lauschte.
    Nichts geschah, nichts rührte sich. Ich vernahm nicht das leiseste Geräusch.
    Ich knipste die Taschenlampe an und leuchtete den Raum aus. In ihrem Lichtstrahl erkannte ich verstaubte Möbel, Gemälde an den Wänden und eine Trophäe, die auf dem Kaminsims stand.
    Es befand sich niemand im Zimmer außer mir.
    Ich schlich auf Zehenspitzen durch den Raum und betrat die Eingangshalle. Ich durchsuchte die Küche, das Wohnzimmer und ein Studierzimmer, wo mich leere Bücherregale anstarrten.
    Ich fand nichts.
    Der Staub lag zentimeterhoch auf dem Boden, und ich hinterließ eine deutliche Spur. Die Möbel waren alle mit Überzügen bedeckt. Ich hatte das Gefühl, daß das Haus unwiderruflich verlassen war, daß seine Bewohner es verlassen hatten und niemals mehr zurückkehren würden.
    Es war närrisch von mir gewesen, hierherzukommen. Hier gab es nichts, das diese Anstrengung gelohnt hätte. Meine Einbildung war mit mir durchgegangen.
    Aber da ich schon einmal hier war, sagte ich mir, konnte ich meine Arbeit auch gründlich verrichten. Wenn schon mein Herkommen verrückt war, so würde es genau so sinnlos sein, das übrige Haus nicht zu durchsuchen.
    Ich schritt in die Eingangshalle zurück und wollte die Wendeltreppe hochklettern.
    Ich befand mich gerade auf der dritten Stufe, als mich eine Stimme anhalten ließ.
    »Mr. Graves«, sagte sie.
    Es war eine kultivierte Stimme. Sie sprach mit einem normalen Tonfall, und doch rieselte mir eine Gänsehaut über den Rücken, und mein Haar sträubte sich.
    Ich fuhr zusammen und griff nach der Pistole.
    Ich hatte sie halb gezogen, als die Stimme erneut aufklang.
    »Mein Name ist Atwood«, sagte sie. »Es tut mir leid, daß die Klingel nicht in Ordnung ist.«
    »Ich habe auch geklopft«, sagte ich.
    »Ich hörte Ihr Klopfen nicht. Ich habe unten gearbeitet.«
    Jetzt konnte ich eine dunkle Gestalt im Gang erkennen. Ich ließ die Pistole in die Tasche zurückgleiten.
    »Wir können hinuntergehen und uns gemütlich unterhalten«, sagte Atwood. »Dies ist nicht der geeignete Platz für eine angeregte Konversation.«
    Ich ging hinunter, und das Licht flammte auf, so daß ich ihn erkennen konnte. Er sah wie ein Durchschnittsmensch aus, wie ein ruhiger, freundlicher Geschäftsmann. Er ging an mir vorbei und führte mich in den Hobbyraum.
    Es war ein großes Zimmer mit zwei Kaminen. An einer Wand befand sich ein mit Schriftstücken übersäter Tisch; gegenüber dem Tisch, in der Wand, die nach draußen führte, war ein Loch – ein rundes, durch die Mauer gebrochenes Loch, groß genug, um eine Bowlingkugel hindurchzulassen – und daraus strich ein kalter Luftzug um meine Füße. Und in der Luft lag der schwache Geruch, den ich kannte.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, daß mich Atwood beobachtete, und ich bemühte mich, ein unbewegtes Gesicht zu zeigen – keine eingefrorene Maske, sondern mein Alltagsgesicht. Und das mußte mir gelungen sein, denn auf Atwoods Gesicht erschien kein Lächeln, wie es der Fall gewesen wäre, wenn er einen Ausdruck der Furcht oder der Verwunderung entdeckt hätte.
    »Sehr nett haben Sie es hier«, sagte ich. »Sehr wohnlich.«
    Ich stieß diese Worte hervor, um irgend etwas zu sagen. Denn an menschlichen Maßstäben gemessen, war der Raum alles andere als wohnlich. Der Staub lag hier fast so hoch wie in den anderen Zimmern, die ich durchsucht hatte, und Haufen von zusammengeknülltem Papier befanden sich in jeder Ecke.
    »Wollen Sie nicht Platz nehmen?« fragte Atwood.
    Ich ging durch das Zimmer auf einen Sessel zu, und unter meinen Füßen raschelte es. Ich blickte zu Boden und sah, daß ich auf eine große, durchsichtige Folie getreten war, die zerknüllt auf dem Boden lag.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Atwood. »Aber ich komme einfach nicht zum Saubermachen.«
    Ich setzte mich nieder.
    »Ihren Mantel, bitte!« sagte Atwood.
    »Ich glaube, ich behalte ihn lieber an. Es scheint hier zu ziehen.«
    Ich beobachtete sein Gesicht, aber es blieb ausdruckslos.
    »Sie begreifen schnell«, sagte Atwood, aber seine Stimme war ohne Drohung. »Vielleicht ein bißchen zu schnell.«
    Ich erwiderte nichts, und er

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