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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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fuhr fort: »Obwohl ich mich sehr freue, daß Sie gekommen sind. Man trifft nicht oft einen Menschen mit Ihrem hervorragenden Wahrnehmungsvermögen.«
    Ich wollte ihn überrumpeln. »Haben Sie die Absicht, mir eine Stelle in Ihrer Organisation anzubieten?«
    »Der Gedanke ist mir schon gekommen«, antwortete Atwood ruhig.
    Ich schüttelte meinen Kopf. »Ich bezweifle, daß Sie eine Verwendung für mich haben. Sie haben es ja schon beinahe geschafft, die ganze Stadt aufzukaufen.«
    »Die Stadt?« schrie Atwood entrüstet.
    Ich nickte.
    Er zog einen Hocker unter dem Schreibtisch hervor und setzte sich. »Ich sehe, daß Sie nicht ganz auf dem laufenden sind«, sagte er. »Ich muß Sie berichtigen.«
    »Wenn Sie so freundlich wären«, bat ich. »Deshalb bin ich hier.«
    Atwood beugte sich vor und erklärte mit ernster Miene:
    »Nicht die Stadt«, sagte er ruhig. »Sie dürfen mich nicht für so kleinlich halten. Weit mehr als die Stadt, Mr. Graves. Ich glaube, ich darf es wagen, es Ihnen zu eröffnen, denn jetzt kann mich niemand mehr zurückhalten: ich kaufe die Erde auf!«

 
17
     
    Es gibt Ideen, die sind so monströs, so pervers, so ausgefallen, daß das Gehirn einige Zeit braucht, um sich an sie zu gewöhnen.
    Eine solche war, daß jemand nur daran zu denken wagte, die Erde zu kaufen. Sie zu erobern – gut, das war eine Vorstellung, wie sie schon viele Menschen gehabt hatten. Sie zu zerstören – auch das war verständlich, denn es hatte Verrückte gegeben, die diese Drohung zur Grundlage ihrer Politik gemacht hatten.
    Aber die Erde aufzukaufen, das war undenkbar.
    Erstens hatte niemand so viel Geld, und wenn es jemand besäße – was würde er mit ihr anfangen, wenn er sie einmal gekauft hatte? Und drittens war es unethisch und widersprach jeglicher Tradition, denn ein Geschäftsmann bringt seine Konkurrenten nicht um. Er saugt sie vielleicht auf oder kontrolliert sie, aber er vernichtet sie nicht.
    Atwood hockte auf dem Rand seines Sessels wie ein aufmerksamer Raubvogel. Aus meinem Schweigen mußte er erkannt haben, daß ich seine Idee mißbilligte.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte er. »Alles wurde vollkommen legal abgewickelt.«
    »Das glaube ich nicht«, antwortete ich, obwohl ich natürlich wußte, daß es so war. Wenn ich doch nur die richtigen Worte gefunden hätte, dann würde ich ihm schon gesagt haben, was nicht in Ordnung war.
    »Wir handeln innerhalb der Gesetze und Bestimmungen der menschlichen Gesellschaft«, fuhr Atwood fort. »Wir haben weder ein Gesetz noch eine handelsübliche Usance verletzt. Und das, mein Freund, war keine leichte Sache, Es gibt eine Unmenge von Fallen!«
    »Erklären Sie mir bitte eines: Sie brauchen dazu Geld, so viel Geld, wie Sie nie besitzen können!«
    Aber mich quälte nicht nur der Gedanke an das viele Geld. Es waren die Worte, die er gebrauchte, und wie er sie gebrauchte! Die Art, wie er »Wir« sagte und sich und seine Clique meinte. Der Rest der Welt schien eine unbedeutende Gruppe zu sein.
    Er grinste mich an, und plötzlich erfüllte mich wilder Zorn. Ich sprang auf und riß die Pistole aus meiner Tasche.
    Ich hätte ihn in diesem Augenblick erschossen. Ohne Mitleid, ohne zu denken, würde ich ihn niedergeschossen haben.
    Aber ich hatte keine Chance.
    Atwood verschwand.
    Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Es gibt keine Worte dafür. Weder verschwammen seine Umrisse, noch schmolz er plötzlich zusammen, noch sonst etwas. Was er tat, er tat das alles zusammen.
    Vor einem Augenblick noch saß er da. Und im nächsten war er verschwunden.
    Ich hörte ein leises Klirren, als ob jemand einen kleinen Metallgegenstand fallen gelassen hätte, und eine Anzahl schwarzer Bowlingkugeln hüpften auf dem Boden herum.
    Mein Gehirn mußte geistig kurzgeschlossen haben, aber das fiel mir nicht auf. Was ich tat, schien ich instinktiv zu tun, ohne zu denken.
    Ich ließ die Waffe fallen und riß die Plastikfolie vom Boden.
    Während ich sie ausschüttelte, stürzte ich auf das Loch in der Mauer zu, aus dem der kalte Wind blies.
    Die Bowlingkugeln kamen näher, sie suchten offensichtlich das Loch, über das ich die Plastikfolie gebreitet hatte. Eine Falle, die auf sie wartete.
    Die erste erreichte das Loch und zog die Folie hinein, die zweite war knapp dahinter, ebenso die dritte, vierte und fünfte.
    Ich schlug die Enden der Plastikfolie zusammen, zog sie aus dem Loch und in ihrem Innern klickten erregt die kohlrabenschwarzen Kugeln, als sie zusammenstießen.
    Andere,

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