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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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die der Falle entkommen waren, rollten entsetzt im Zimmer herum und suchten nach einem Versteck.
    »Husch! Husch! In euer Loch zurück!« schrie ich sie an. »Zurück, wo ihr hergekommen seid!«
    Keine Antwort. Sie hatten sich jetzt alle versteckt, in den Schatten und unter den Abfällen, und von dort beobachteten sie mich.
    Alles war von dem Geruch erfüllt, den ich zum erstenmal heute morgen wahrgenommen hatte – der Geruch dieser Kreaturen, wer sie auch sein, von wo sie auch herkommen mochten und was immer ihr Zweck war. Eines war sicher: Sie stammten nicht von der Erde, nicht von unserem allen, gutbekannten Planeten.
    Ich kämpfte vergebens gegen diese Vorstellung: daß ich hier einer fremdartigen Lebensform gegenüberstand, die von einem anderen Planeten stammte. Aber es gab keine andere Antwort.
    Ich setzte den Sack ab und beugte mich nieder, um meine Pistole aufzuheben, als ich etwas daneben liegen sah.
    Ich sah, daß es eine Puppe war. Noch bevor ich sie genauer betrachtete, wußte ich, welche Art Puppe es war.
    Ich hatte recht. Die Puppe war Atwood. jede Linie seines Gesichtes, jede Einzelheit seiner Gestalt. Als ob jemand den lebenden Atwood genommen und auf ein Hundertstel seiner Größe zusammengepreßt hätte, dabei aber sorgfältig darauf bedacht, kein einziges Atom des Wesens, das Atwood war, zu zerstören.
    Ich steckte die Puppe in meine Tasche, hob die Pistole auf, warf den Sack über meine .Schulter und eilte zum Ausgang, Ich brauchte meine ganze Willenskraft, um nicht wild davonzustürzen. Aber ich zwang mich, zu gehen, als ob nichts gewesen wäre, als ob ich keine Angst hätte, als ob es nichts im ganzen Universum gab, das mir Angst einjagen könnte.
    Ich würde es ihnen schon zeigen!
    Fast instinktmäßig wußte ich, daß ich es ihnen zeigen mußte, daß ich für den Rest der Menschheit zu handeln hatte. Ich mußte den Mut, die Entschlossenheit und die eiserne Dickköpfigkeit zeigen, die die menschliche Rasse charakterisierten.
    Ich weiß nicht, wie ich es schaffte. Ich ging ohne Eile durch das Zimmer und fühlte die bohrenden Blicke der stummen Beobachter in meinem Rücken. Als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, war ich von dem Alptraum befreit. Ich taumelte durch die Halle und erreichte schließlich die Haustür. Die Brise klarer Nachtluft, die vom See herüberstrich, ließ mich tief aufatmen.
    Ich fand einen Baum und lehnte mich dagegen, schwach und erschöpft, als ob ich gerade ein Rennen gelaufen wäre. Die rauhe Rinde drückte gegen meine Stirn, aber diese Rauheit war eine Wohltat, denn ich wußte, daß ich wieder in Kontakt mit der Welt stand. Ich hörte das Klatschen der Wellen gegen das Ufer und den Totentanz der welken Blätter, und aus einiger Entfernung klang das gedämpfte Bellen eines Hundes herüber.
    Schließlich stieß ich mich vom Baum ab und wischte mir die Stirn ab. Jetzt war die Zeit des Handelns gekommen. Jetzt besaß ich etwas, um meine Geschichte zu untermauern.
    Mein Wagen stand wie ein dunkler Block in der Einfahrt. Hinter mir zeichnete sich das Haus undeutlich ab und das Mondlicht spiegelte sich noch immer in dem einen Fenster hoch im Giebel.
    Ich erreichte den Wagen und öffnete die Vordertür. Etwas bewegte sich im Nebensitz und sagte: »Ich freue mich, daß du zurückkommst. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, ob du es schaffen wirst.«
    In ungläubigem Entsetzen erstarrte ich.
    Denn das Wesen, das auf dem Sitz saß, das Wesen, das zu mir gesprochen hatte, war der freundliche, zottige Hund, den ich heute abend schon zweimal auf der Straße getroffen hatte!

 
18
     
    »Wie ich sehe«, sagte der Hund, »hast du einige von ihnen erwischt. Gib gut auf sie acht. Ich habe schon erfahren, was für schlüpfrige Burschen sie sind.«
    Er erzählte das alles so ruhig, während ich mich krampfhaft bemühte, nicht überzuschnappen.
    »Nun?« sagte der Hund tadelnd. »Ich glaube, daß es jetzt an der Zeit wäre, daß du mich fragst, wer zum Teufel ich bin, oder?«
    »In Ordnung«, krächzte ich. »Wer zum Teufel bist du also?«
    Der Hund strahlte. »Ich freue mich, daß du mich das gefragt hast. Denn ich kann dir offen sagen, daß ich ein Konkurrent – ich glaube, Konkurrent ist der richtige Ausdruck – des Wesens bin, das du in deinem Sack hast.«
    »Das sagt mir viel. Wer immer du auch bist, du fängst jetzt besser mit den Erklärungen an!«
    »Wieso?« fragte der Hund, über meine Begriffsstutzigkeit erstaunt. »Ich denke, daß es vollkommen klar ist, wer ich bin.

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