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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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umklammert hielt.
    »Er steckte im Schloß von Carletons Labortür«, sagte sie. »Ich zog ihn heraus, als niemand hersah. Der Dummkopf von einem Detektiv schloß die Tür, ohne an den Schlüssel zu denken. Er war so verärgert über den rätselhaften Fall, daß er sich nicht darum kümmerte.«
    »Gute Arbeit«, stellte ich fest, nahm ihr Gesicht zwischen meine Hände und küßte sie.
    »Sehen wir noch einmal nach«, schlug sie vor.
    Ich öffnete die Wagentür, schob sie hinein, dann ging ich auf die andere Seite. Ich steckte den Zündschlüssel ein und startete den Motor, und als dieser die ersten stotternden Geräusche von sich gab, wurde mir erst bewußt, was ich tat.
    Aber nichts geschah. Der Motor lief ruhig, und alles war in Ordnung. Diesmal war keine Bombe versteckt gewesen.
    Ich saß da und schwitzte.
    »Was ist los, Parker?«
    »Nichts«, antwortete ich. Ich legte den Gang ein und fuhr los.
    »Vielleicht ist die Haustür geschlossen, und wir fahren umsonst hin«, sagte Joy.
    »Aber der Hausmeister könnte zugesperrt haben.«
    Er hatte nicht.
    Wir betraten das Haus und schlichen die Treppe hinauf. Wir kamen an Stirlings Tür, und Joy gab mir den Schlüssel. Ich suchte das Schlüsselloch, steckte den Schlüssel ein und drehte ihn um. Die Tür ging auf.
    Über dem Labortisch brannte eine kleine Flamme aus einem Spiritusbrenner. Ich war mir sicher, daß sie vorher nicht gebrannt hatte. Und neben dem Tisch saß eine verkrümmte Gestalt in einem Sessel.
    »Guten Abend, Freunde«, sagte sie. Der kultivierte Ton ließ keine Zweifel aufkommen.
    Die Gestalt war Atwood.

 
25
     
    Wir standen da und starrten ihn an. Er kicherte.
    »Wenn ich ein wenig merkwürdig aussehe«, sagte er, »dann kommt das daher, weil nicht alles von mir hier ist. Ein Teil von mir ist nach Hause gegangen.«
    Als sich unsere Augen an das flackernde Licht gewöhnt hatten und wir ihn besser erkennen konnten, sahen wir, daß er verkrümmt, schief und kleiner als ein gewöhnlicher Mensch war. Ein Arm war kürzer als der andere, sein Körper viel zu dünn und sein Gesicht verzerrt. Und doch paßte ihm seine Kleidung, als ob sie seinem verunstalteten Körper angemessen worden wäre.
    »Und noch etwas anderes«, sagte ich. »Sie haben Ihr Modell nicht bei sich.«
    Ich griff in meine Manteltasche und holte die Puppe hervor, die ich im Belmont-Haus vom Boden aufgehoben hatte. Er hob seinen verkrüppelten Arm, als ich sie ihm zuwarf, und fing sie trotz der schlechten Beleuchtung sicher. Und in dem Augenblick, als sie seine Finger berührte, verschmolz sie mit ihm, als ob sein Körper oder seine Hände ein Maul wären, das sie verschlungen hatte.
    Sein Gesicht wurde symmetrisch, seine Arme wurden gleich lang, und sein gekrümmter Rücken straffte sich. Nur seine Kleider paßten ihm jetzt nicht mehr, und der Ärmel seiner Jacke reichte ihm nur bis knapp über den Ellbogen. Aber er war noch immer kleiner, viel kleiner, als ich ihn in Erinnerung hatte.
    »Danke«, sagte er, »das ist eine große Hilfe. Man muß sich sonst so konzentrieren, um die Form zu behalten.«
    Der Ärmel verlängerte sich langsam bis zu seinem Handgelenk. Man konnte förmlich sehen, wie er wuchs. Auch der Rest seiner Kleidung veränderte sich, so daß sie ihm passen würde.
    Plötzlich fiel mir etwas ein, das ich ihn schon immer fragen wollte.
    »Warum haben Sie eigentlich die Falle vor meiner Tür errichtet?« erkundigte ich mich. »Ich hätte doch sonstnicht einmal im Schlaf daran gedacht, daß es Wesen wie Sie geben könnte! Wenn ich nicht die Falle gesehen hätte …«
    »Sie hätten es bald herausbekommen«, antwortete er. »Sie gehören zu den Menschen, die zwei und zwei zusammenzählen können. Sie sehen, wir kennen Sie. Wir kennen Sie vielleicht besser, als Sie sich selbst kennen. Wir wußten, was Sie tun könnten und wahrscheinlich tun würden. Manchmal können wir zukünftige Vorfälle ein wenig erahnen. Nicht immer, denn es gibt gewisse Faktoren …«
    »Einen Augenblick«, unterbrach ich ihn. »Sie sagen, daß sie mich genau kennen. Aber natürlich nicht nur mich allein, oder?«
    »Nein, nicht nur Sie. Aber jede Person, die eine solche Stellung einnimmt, daß sie auf uns aufmerksam werden könnte. Also Reporter, Rechtsanwälte, gewisse Beamte, Direktoren von Schlüsselindustrien und …«
    »Sie haben alle diese Personen untersucht?«
    Er lächelte uns an. »Jede einzelne«, erwiderte er.
    »Und es gab noch andere, die Ihnen auf die Spur gekommen waren?«
    »Aber ja,

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