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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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natürlich. Eine ganze Anzahl.«
    »Und Sie benutzten Fallen, Bomben …«
    »Es gibt verschiedene Mittel und Wege«, erklärte er.
    »Sie haben sie ermordet«, stellte ich fest.
    »Wenn Sie auf diesem Wort bestehen … Sie sind ja selbst nicht viel besser. Sie kamen schließlich in der Absicht hierher, Säure in das Becken zu schütten.«
    »Natürlich«, antwortete ich, »aber jetzt erkenne ich, daß es nicht viel Sinn gehabt hätte.«
    »Wahrscheinlich hätten Sie den Großteil von mir erwischt«, meinte Atwood. »Ich befand mich im Abfluß, wie Sie wissen.«
    »Sicher hätte ich Sie erwischt. Sie – aber nicht die anderen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wenn ich Sie beseitigt hätte, wäre ein neuer Atwood erschienen. Ihre Leute könnten Atwoods am laufenden Band produzieren?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Atwood, »ich kann euch Menschen einfach nicht begreifen. In einem Augenblick seid ihr unglaublich stupid und im nächsten wieder unglaublich geistreich. Und euer schrecklichster Wesenszug ist euer eingefleischter Glaube an das Schicksal. An euer persönliches Schicksal, nicht das eines x-beliebigen. Das ist eine entsetzliche Eigenschaft.«
    »Mit anderen Worten, Sie hätten es mir also nicht übelgenommen, wenn ich die Säure in das Becken geschüttet hätte?«
    »Nicht besonders«, antwortete Atwood.
    »Das ist der Punkt, in dem wir uns unterscheiden und den Sie aber beachten sollen. Ich hasse Sie – oder Ihre Rasse ob der Versuche, mich zu töten. Und gleichviel oder noch mehr hasse ich Sie, weil Sie meinen Freund ermordet haben.«
    »Beweisen Sie es«, erwiderte Atwood herausfordernd.
    »Was?«
    »Beweisen Sie, daß ich Ihren Freund ermordet habe. Ich glaube, das ist die grundlegende Einstellung der Menschen. Ihr lehnt alles ab, was man nicht beweisen kann. Und ihr wollt keine anderen Standpunkte gelten lassen. Diese hängen aber von den einzelnen Gegebenheiten ab.«
    »Soll das heißen, daß zum Beispiel auf anderen Planeten Mord kein Verbrechen ist?«
    »Sie haben meine Ausführungen genau verstanden!«
    Joy legte ihre Hand auf meinen Arm. »Gehen wir«, sagte sie. »Mir gefällt dieser Kerl nicht.«
    »Miß Kane«, erwiderte Atwood, »wir sind darauf vorbereitet, daß wir euer Mißfallen erwecken. Um Ihnen die Wahrheit zu sagen: wir kümmern uns einfach nicht darum.«
    »Ich habe mich heute mit einer Familie unterhalten, die vor Sorgen nicht mehr aus noch ein wußte«, sagte Joy. »Die Leute wußten nicht, wo sie bleiben sollten. Und heute abend traf ich eine andere Familie, die ihr Heim verlassen mußte, weil der Vater seine Stellung verloren hatte.«
    »Solche Sachen kommen in eurer Geschichte immer wieder vor«, antwortete Atwood. »Das können Sie mir nicht abstreiten, denn ich habe eure Geschichtsbücher gelesen. Das ist kein neuer Zustand, den wir geschaffen haben. Nach euren menschlichen Begriffen ist es ein sehr alter. Und glauben Sie mir, wir sind in voller Übereinstimmung mit den hiesigen Gesetzen vorgegangen.«
    Ich fühlte, wie sich Joys Griff um meinen Arm verstärkte und wußte, daß sie wahrscheinlich jetzt zum erstenmal die volle Amoral des Wesens, das uns gegenübersaß, erkannt hatte. Und daß diese Kreatur, dieser Atwood, nichts anderes als der Vertreter einer riesigen Horde fremdartiger Eroberer war, die vorhatten, uns die Erde wegzunehmen.
    Ich erkannte, daß die große Tragödie nicht nur in dem Ende der Menschheit an und für sich lag, sondern in dem Ende all dessen, für das die Menschheit eingetreten war, das sie erbaut und geplant hatte.
    »Trotz der Tatsache«, sagte Atwood, »daß uns die menschliche Rasse ablehnt und wahrscheinlich haßt, liegt nichts Ungesetzliches in unseren Handlungen, selbst nach euren Begriffen von Recht und Unrecht. Es gibt kein Gesetz, daß jemandem, auch Fremden, verbietet, seinen Besitz zu vergrößern. Sie, mein Freund, oder Ihre Begleiterin haben das uneingeschränkte Recht, alles zu kaufen, was Sie sich wünschen.«
    »Oh, es gibt aber zwei Einschränkungen«, erwiderte ich. »Eine davon ist der Mangel an Geld.«
    »Und die andere?«
    »Es würde von verteufelt schlechtem Geschmack zeugen. Man kann so etwas einfach nicht tun. Es gibt auch noch einen dritten Hinderungsgrund: etwas, das wir als Anti-Trust-Gesetz bezeichnen.«
    »Ah, ja«, sagte Atwood, »damit haben wir uns auch beschäftigt und geeignete Maßnahmen dagegen unternommen.«
    »Dessen bin ich sicher.«
    »Wenn man der Sache auf den Grund geht«, fuhr Atwood fort, »dann läuft alles

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