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TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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sagte er, »Vielleicht kommen wir beide ins Geschäft.«

 
26
     
    Draußen regnete es jetzt noch heftiger als zuvor. Es lag etwas Undefinierbares in der Luft, das kommende Schrecken ahnen ließ.
    Ich öffnete Joy die Wagentür, doch dann schlug ich sie wieder zu, bevor sie noch einsteigen konnte.
    »Ich vergaß«, sagte ich. »Es könnte eine Bombe versteckt sein.«
    »Das glaube ich nicht«, antwortete sie. »Er wollte dich doch morgen sprechen.«
    »Das war nur leeres Geschwätz.«
    »Und selbst wenn eine Bombe drinnen ist – ich habe keine Lust, zu Fuß zur Stadt zurückzugehen. Nicht zu dieser Stunde und in diesem Regen. Außerdem war vorher auch keine drinnen.«
    Ich ging um das Auto und stieg ein. Ich steckte den Schlüssel an und startete den Motor.
    »Hab ich’s dir nicht gesagt?« bemerkte sie.
    »Es könnte ja der Fall gewesen sein.«
    »Selbst wenn, wir können doch nicht in andauernder Furcht leben«, sagte sie. »Es gibt tausend Möglichkeiten, uns zu töten, wenn sie Lust dazu haben.«
    »Sie haben Stirling ermordet und wahrscheinlich noch andere Menschen. Und sie haben es auch bei mir zweimal versucht.«
    »Und keinen Erfolg gehabt«, erwiderte sie. »Mein Gefühl sagt mir, daß sie es nicht noch einmal versuchen werden.«
    »Du glaubst also, daß sie es aufgeben, wenn ihnen nach zwei Versuchen noch nicht gelungen ist, jemanden umzubringen?«
    »Nun, ich denke, daß sie zumindest nicht zweimal das gleiche versuchen.«
    »So bin ich also vor Fallen, Bomben und Dingen in Schränken sicher?«
    »Es könnte vielleicht ein Aberglaube von ihnen sein, eine Denkungsart. Sie können eine Logik besitzen, die wir uns nicht vorstellen können.«
    Ich wußte, daß es keine Möglichkeit gab, ihre Logik herauszufinden. Denn unsere Gedanken waren menschlich, und wir versuchten, uns in die Gedankenwelt eines Fremden hineinzuversetzen, ohne eine Ahnung zu haben, wie er dachte. Man konnte nicht einfach die menschliche Logik mit der der Fremden gleichsetzen.
    Joy hatte es von der anderen Seite her probiert. Die Fremden konnten nicht ebenso wie wir denken. Aber sie hatten die größere Chance als wir, denn sie hatten uns über einen längeren Zeitraum hinweg studiert. Und es gab viele von ihnen, niemand wußte wieviel. Oder war das etwa falsch? Könnte es nicht nur ein einziges Wesen sein, aufgesplittert in Einheiten von der Größe einer Bowlingkugel, die zugleich an verschiedenen Orten in verschiedenen Gestalten sein konnten?
    Aber selbst wenn sie Einzelwesen wären, jede Kugel für sich, würden sie doch enger verbunden sein, als es die Menschen jemals untereinander sein konnten. Denn es waren viele von ihnen erforderlich, um ein Wesen wie Atwood oder das Mädchen, das neben mir an der Bar gesessen hatte, zu schaffen. Und sie mußten eins werden, um eine menschliche Gestalt annehmen zu können.
    »Was jetzt?« fragte ich.
    »Ich kann nicht nach Hause zurück«, sagte Joy. »Nicht in dieses Haus. Sie könnten noch immer dort sein.«
    Ich dachte an den Vorfall und fragte mich, wo der Hund wohl sein mochte.
    »Parker«, sagte Joy, »wir müssen uns ausruhen und ein paar Stunden schlafen.«
    »Ja, ich weiß. Aber meine Wohnung …«
    »Ich meine nicht deine Wohnung. Dort ist es genau so schlimm wie bei mir. Wir könnten vielleicht in ein Motel gehen.«
    »Joy, ich habe nur ein paar Dollar in meiner Tasche. Ich habe ganz vergessen, mein Gehalt mitzunehmen.«
    »Das macht nichts«, antwortete sie. »Ich habe meinen Gehaltsscheck eingelöst und genügend Geld bei mir, Parker.«
    »Joy …«
    »Ja, schon gut. Sorge dich nicht. Es ist alles in Ordnung.«
    »Wie spät ist es?« fragte ich, nachdem wir eine Weile schweigend dahingefahren waren.
    »Fast vier Uhr«, antwortete sie.
    »Was für eine Nacht!«
    Sie lehnte sich seufzend in ihren Sitz zurück und blickte mich an.
    »Das kann man wohl sagen. Dein Wagen flog in die Luft – und mit ihm ein armer Kerl. Dein Freund wurde ohne äußere Anzeichen von einem Wesen eines anderen Planeten ermordet. Und der gute Ruf eines Mädchens geht zum Teufel, weil sie so schläfrig ist, daß sie bereit ist, mit einem Mann …«
    »Sei ruhig«, befahl ich ihr.
    Ich bog in eine Seitenstraße ein.
    »Wo fährst du hin, Parker?«
    »Zurück zum Büro. Ich muß ein Telefongespräch erledigen, ein Ferngespräch. Das soll die Zeitung bezahlen.«
    »Washington?« fragte sie.
    Ich nickte. »Senator Roger Hill.«
    »Zu dieser Stunde?«
    »Warum nicht? Er ist doch ein Diener der Öffentlichkeit,

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