Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 114: Ultimatum von den Sternen

TTB 114: Ultimatum von den Sternen

Titel: TTB 114: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
entscheiden. Mister Kikus Vollmacht hatte er.
    »Es tut mir leid, Stan. Der Boß ist jetzt nicht zu sprechen. Aber ich habe seine Vollmachten.«
    »Seit wann?«
    »Nur vorübergehend.«
    Ibanez runzelte die Stirn. »Hör mal, du mußt mich mit dem Boß sprechen lassen. Das hier ist keine Routineangelegenheit. Du riskierst deinen Hals, wenn du eigenmächtig die Quarantäne aufheben läßt. Sei doch vernünftig.«
    Die Quarantäne aufheben? Greenberg dachte an die große Pest von 51, in jenen Tagen, als die Biologen noch glaubten, die Bewohner eines Planeten seien gegenüber Krankheiten von anderen Planeten immun. »Wir werden die Quarantäne nicht aufheben.«
    »Sergei, wir können doch nicht die Arbeit von zehn Jahren zunichte machen, nur weil irgendein Mannschaftsmitglied leichtesFieber hat. Die Quarantäne muß aufgehoben werden. Und ich weiß, daß das Kiku machen muß.«
    »Er steht unter Hypnose. Es dauert garantiert ein paar Stunden, bis du ihn sprechen kannst.«
    Ibanez schob das Kinn vor. »Dann muß ich eben mit dem Minister sprechen. Wir können nicht riskieren, daß uns der Kerl von der Venus wieder heimfliegt.«
    »Ebensowenig können wir eine Epidemie riskieren. Hör zu. Du setzt dich mit der Ariel in Verbindung und erklärst dem Minister, daß du ihn persönlich abholen wirst. Nimm einen schnellen Aufklärer. Sobald du ihn an Bord hast – und keine Sekunde früher – teilst du ihm mit, daß ihr beide in Isolieranzügen an der Konferenz teilnehmen werdet. Der Aufklärer und seine Mannschaft stehen natürlich auch unter Quarantäne.«
    »Isolieranzug! Das wird ihm kaum gefallen. Da ist es besser, wir blasen die Konferenz ab.«
    »Und ob es ihm gefallen wird. Du mußt es ihm nur geschickt beibringen. ›Großes persönliches Opfer für das Wohl des Schwesternplaneten Terra!‹ Wie klingt das? Oder: ›Der Ruf der Pflicht steht Ihnen höher als persönliche Bequemlichkeit‹ und so weiter. Wenn du glaubst, du kannst das nicht, dann nimm einen der Public-Relations-Burschen mit. Die sind nicht auf den Mund gefallen. Und bei der Konferenz muß er seinen eigenen Leibarzt bekommen. Man muß die Sitzung unterbrechen, damit er ausruhen kann. Er muß den Eindruck bekommen, daß er für das Wohl der anderen seine große Seele aushaucht. Klar?«
    Ibanez sah ihn skeptisch an. »Glaubst du wirklich, daß es so gehen wird?«
    »Das liegt bei dir. Ich schicke dir die Notiz mit der entsprechenden Beantwortung zurück.«
    »Also, schön.« Ibanez grinste plötzlich. »Laß die Notiz. Ich fange gleich an.«
    Greenberg schaltete den Kommunikator erleichtert aus. Eigentlich war es gar kein so erhebendes Gefühl, den Allmächtigen spielen zu dürfen. Er griff wieder nach dem Eingangskorb.
    Doch dann hielt er inne. Der Boß hatte das Todesurteil nicht gebilligt. Aber er unterzeichnete es, um seinen Untergebenen nicht zu blamieren. Jetzt saß er an der Stelle des Chefs. Nun?
    Hatte ihn der Boß deshalb hierhergesetzt? Damit er seinen eigenen Schnitzer wieder ins reine bringen konnte? Nein, allwissend war der Boß auch nicht. Er konnte nicht geahnt haben, daß Greenberg den Fall noch einmal aufrollen wollte.
    Er rief die Privatsekretärin des Chefs an. »Mildred?«
    »Ja, Mister Greenberg?«
    »Ist Rt0411 schon hinausgegangen? Mister Kiku hat den Schrieb vor einer Viertelstunde unterzeichnet.«
    »Vermutlich«, sagte sie.
    »Oh, diese Perfektion«, stöhnte er. »Könnten Sie es mir nicht wieder beschaffen?« Er überlegte einen Augenblick. »Wenn Sie das Ding nicht mehr im Haus finden, dann schicken Sie doch bitte eine Nichtigkeitserklärung hinterher. Und fordern Sie das Originaldokument zurück.«
    Endlich konnte er sich der Mappe über Doktor Ftäml widmen. Wie Mister Kiku schon angedeutet hatte, war nicht viel Material vorhanden. Sinnigerweise hatte Mister Kiku auf den Umschlag »Die Schönheit in der Tierwelt« geschrieben.
    Doch dann hob Greenberg die Augenbrauen. Die Rargyllier waren unermüdliche Dolmetscher, Vermittler und Unterhändler zwischen den verschiedensten Rassen. Die Gegenwart von Doktor Ftäml auf der Erde war für Greenberg eine Gewähr, daß ein nicht humanoides Volk mit im Spiel war – nicht humanoid in geistiger und psychologischer Hinsicht, so daß eine Verständigung schwierig war. Aber er hatte nie erwartet, daß ein Gelehrter wie dieser Doktor Ftäml sich mit einer völlig unbekannten Rasse abgeben würde. Die Hroshii…
    Vielleicht hatte nur Greenberg keine Ahnung von diesem Volk. Aber er war

Weitere Kostenlose Bücher