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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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besitzen.«
    Magnan klopfte und trat ein.
    »Verzeihen Sie mein Eindringen, Herr Botschafter«, sagte er atemlos. »Aber ...«
    »Ja, was ist denn geschehen? Haben Sie Schwierigkeiten?«
    »Ganz im Gegenteil. Ich bin mit General Sozier die wirtschaftliche Lage durchgegangen – und es scheint, daß er eine Anleihe braucht.«
    »Wirklich? Wieviel?«
    Magnan schwellte stolz die Brust. »Zwanzig Millionen Credits.«
    »Nein!«
    »Ja!«
    »Wundervoll. Magnan, Sie sind ein Genie. Das bedeutet Beförderungen für uns alle. Nun ja, die Last der Verwaltung ...«
    »Ich kann schon nicht mehr erwarten, bis wir landen, Herr Botschafter. Ich habe so viele Pläne. Hoffentlich bringen sie den Hafen bald in Ordnung.«
    »Hilfe ist unterwegs, Mister Magnan. Ich bin sicher, daß die Klimasteueranlagen in spätestens einem Monat wieder funktionieren.«
    »Du liebe Güte, wie schnell sich die Berge mit Eis überzogen haben – sogar die offene See ist zugefroren.«
    »Nur eine dünne Oberflächenschicht. Als meinem Ratgeber für technische Angelegenheiten werde ich Ihnen die Eisbrecheroperationen anvertrauen, sobald wir uns auf Glave eingerichtet haben. Sie werden die Arbeiter bei ihren Bemühungen unterstützen. Und ich erwarte einen genauen Bericht über jeden ausgegebenen Credit.«
    »Eigentlich bin ich mehr der Verwaltungstyp«, meinte Magnan. »Wenn vielleicht Retief ...«
    Der Schreibtischkommunikator summte. »Mister Corasols Kreuzer ist angekommen, um Mister Retief auf das Schiff der Gesellschaft zu bringen.«
    »Es tut uns leid, daß Sie uns diesmal nicht begleiten, Mister Retief«, sagte Sternwheeler herzlich. Er wandte sich an Magnan. »Generalmanager Corasol hat Retief den Posten eines Generalkonsuls auf Las Palmas verschafft.«
    Retief nickte. »So gern ich Sie in Ihrem offenen Boot bei den Eisbrecheroperationen begleiten möchte – aber die Pflicht ruft.«
    »Eine eigene Stelle? Ich weiß nicht, ob er schon die nötige Erfahrung besitzt, Herr Botschafter. Wenn ich ...«
    »Er wurde namentlich angefordert, Mister Magnan. Anscheinend haben die Kinder des Generalmanagers eine Schwäche für ihn.«
    »Wie? Zu komisch. Ich wußte gar nicht, daß Sie soviel für Kinder übrig haben, Mister Retief.«
    »Da mögen Sie schon recht haben, Mister Magnan.« Retief legte den blauen Umhang sorgfältig auf den Arm und wandte sich zur Tür. »Aber Sie kennen ja das Motto der Diplomaten: Anpassungsfähigkeit geht über alles ...«

 
    »Als es galt, die bedrohte Tradition auf Elora zu schützen, setzten die Verteidiger des Prinzips der Selbstbestimmung der Völker ihre Elitediplomaten ein Botschafter Hidebinders großartige Gabe, sich aus internen Streitereien herauszuhalten, half ihm dabei, die verschiedenen Machtelemente so zu vereinen, daß ihm die Geschichte des Corps ein neues Ruhmesblatt verdankt ...«
    Bd. VIII, Spule 7, 490 AE
    (AD 2951)
     
Der Prinz und der Pirat
     
    Retief zügelte das hochschultrige Urze-Pferd. Die Jagdglocken, die am Geschirr des langbeinigen Renners angebracht waren, klingelten fröhlich. Die Spur des Dirosauriers führte in ein dichtes Gewirr von Eisenholzbäumen, die von dem verwundeten Monstrum geknickt und verbogen waren. Weit weg klangen die Jagdhörner der Gruppe auf. Retief lächelte. Prinz Tavilan würde fluchen, wenn er hörte, daß ein simpler Diplomat das Wild gestellt hatte ...
    Ein zorniges Kreischen ertönte aus dem Dickicht. Die Zweige klirrten, schuppige Haut kratzte auf metallische Rinde. Retief hob sein Horn und blies herausfordernd. Dann ließ er es einfach fallen und vom Sattelknauf herunterbaumeln. Mit einem einzigen Hebelzug legte er seine Armbrust an. Er hielt das Pferd an und wartete. Ein winziger Kopf, der zum größten Teil aus Kieferknochen bestand und unterhalb des Mauls mit einem langen Spieß bewehrt war, stieß drohend aus dem Unterholz vor und zischte warnend. Retiefs Pferd stieß den Kopf nervös zurück. Der Geruch des Dirosauriers ängstigte es. Bäume bogen sich zur Seite, als die Bestie ihren schweren Körper hindurchpreßte, die goldgelben Augen starr auf den Mann gerichtet. Eine klauenbewehrte Vorderpfote von der Größe eines ganzen Menschen riß den Boden auf und zog den schweren Körper ins Freie. Mit einem Peitschen seines dicken Schwanzes richtete sich der Dirosaurier auf, brachte den Kopf in Angriffsstellung und stürzte sich auf Retief. Retief hob die Armbrust, zielte ...
    Er riß das Pferd zur Seite. Er sah flüchtig einen Stahlpfeil, der in die Augenhöhle

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